Читать книгу GedankenSplitter - Andrea Riemer - Страница 14

Traumnovelle

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Die Traumnovelle, sie begleitet mich seit einiger Zeit, dieses wundervolle Buch von Schnitzler, mit dem melancholisch-blasierten Grundton, den verborgenen, kaum geahnte Wünschen des Unmöglich-Möglichen. Das Zeichnen von Was-wäre-wenn ohne Anspruch auf Umsetzung. Der schwermütigen Zauber, das innere Tändeln, die Unlust, wieder in die sogenannte Realität zurückzukehren. Mit dieser Realität war ich in der Tiefe meiner Seele fertig, wie immer es im Äußeren weitergehen sollte. Da lag ein Schwert zwischen Innen und Außen. Beide lagen wie Todfeinde nebeneinander … doch dies ist nur ein Gedanke, ein Hauch von Gedanken - nicht einmal ein Wort.

Also weiter in der Gewohnheit, im Verraten, Betrügen, Lügen? Weiter im Mehrfachleben, das über das Doppelleben hinausgeht? Das Verführerische und die Verführung, die wie eine Laune erscheinen, haben in diesem Moment etwas Reizvoll-Köstliches. Das Bekannt-Bequeme schmeckt dagegen schal, abgestanden – auch in Gedanken, vielleicht gerade in diesen GedankenSplittern.

So schweifen sie unkontrolliert dahin, schlängeln sich durch. Wie man doch immer wieder, durch Worte verführt, alles in träger Gewohnheit benennt und verurteilt. Diese Momente zwischen Mitternacht und dem anbrechenden Morgen, sie sind die schönsten Stunden, um sich diesen Gedanken hinzugeben. Da bin ich vor jeder Störung sicher.

Und dann gleite ich in den Schlaf, dankbar, dass es sich um Gedankenabenteuer handelt, die ich heil überlebte. Ich bin mir im Klaren, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens zugleich auch seine innerste Wahrheit bedeutet. Und - kein Traum ist ein ganzer, ein vollkommener Traum.

GedankenSplitter

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