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PROLOG

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„Du darfst niemandem vertrauen, nicht einmal deinem Vater.“ Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen: “Komm spring, hab keine Angst”, hatte er gesagt und seine Arme weit geöffnet. Er sah zu mir hoch, wie ich dasaß auf dem alten Kirschbaum, nachdem ich einige dunkle Kirschen gepflückt und gegessen hatte.

“Bist du sicher Papa?”, hatte ich ihn gefragt. Ich war sechs oder sieben Jahre alt. Meine Beine baumelten in der Luft. Mit beiden Hände hielt ich mich an einem Ast oberhalb meines Kopfes fest. Ich hatte Angst vor dem Sprung.

“Los mein Junge, spring.”

“Ich habe Angst.”

“Komm, ich fang dich auf, dass habe ich doch gesagt.”

Ich zögert noch kurz, dann sprang ich. Da waren keine Arme, die mich auffingen. Ich stürzte auf den Boden. Mein Vater war einen Schritt zurück getreten und ließ mich auf den hohen Rasen fallen. Mit den Händen versuchte ich den Aufprall in letzter Sekunde aufzufangen, aber meine Reflexe kamen zu spät. Ich schlug zuerst mit den Knien und dann mit dem Kinn auf. Bevor ich realisieren konnte, was geschehen war, fing ich an zu weinen. Um mich herum drehte sich alles. Der Aufprall mit dem Gesicht hatte mir fast das Bewusstsein genommen. Ich schrie meinen Vater an, ich weiß nicht was, aber es war ein Schrei der grenzenlosen Wut. Ich kann mich nicht an alles erinnern, was dann geschah, aber ich werde diesen Satz niemals vergessen: “Vertraue niemandem, nicht einmal deinem Vater. Ich hoffe, es war dir eine Lehre.”

Als Jugendlicher habe ich eine Zeit lang daran geglaubt, es sei unabsichtlich geschehen. Vielleicht hatte er Alkohol getrunken und einen bösen Scherz machen wollen, ohne über die Konsequenz nachgedacht zu haben. Die bittere Wahrheit zu akzeptieren tat unendlich weh.

Vater unser, lass uns glücklich sein

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