Читать книгу Das Enneagramm - Danny Hunter, Andreas Ebert W. - Страница 17

Obsessionen

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Wenn wir mithilfe des Enneagramms unsere eigene Falle oder Sünde entdecken, werden wir merken, dass sie ähnlich „funktioniert“ wie eine sexuelle Obsession. Junge Männer haben angeblich alle zehn Minuten sexuelle Impulse. Mit der Enneagrammenergie verhält es sich genauso. Sie bestimmt uns mindestens alle zehn Minuten. Sie ist wie eine Sucht. Vielleicht wird sie deshalb Leidenschaft genannt. Ich bin alle zehn Minuten eine EINS oder eine ZWEI, wahrscheinlich sogar alle fünf oder alle drei Minuten. Mein Muster steckt in meinen Gliedern, in meinen Knochen, es liegt mir im Blut, ist meine Haut, mein Atem, meine Denkweise, meine Mimik, meine Gestik.

Manche wollen eine wirkliche Umkehr vermeiden, indem sie sagen: „Ich bin ein bisschen VIER, ein bisschen SECHS und ein bisschen ZWEI.“ Das stimmt natürlich. Wir haben alle ein bisschen von allem in uns. Wir alle nehmen an den gängigen Gesellschaftsspielen teil und begehen alle neun Hauptsünden. Aber es gibt ein Hauptdilemma, eine Hauptwurzel des Übels, ein Lieblingslaster bei jeder und jedem von uns, das allen Bereichen unseres Lebens Farbe und Geschmack gibt. Diese eine Falle ist so allgegenwärtig in unserem Leben, dass wir sie selbst nicht erkennen. Wir waren schon immer so. Deswegen müssen wir versuchen, sie gleichsam mit List zu fangen. Wenn das gelingt, ist das in der Regel mit einem großen Aha-Erlebnis verbunden. Mit einem Schlag wird klar, warum ich all das gemacht habe, was ich gemacht habe. Ich sehe, dass ich dasselbe Verhaltensmuster schon als kleiner Junge oder als kleines Mädchen „drauf hatte“. Es ist der rote Faden in meinem Leben. Es erklärt alles: warum ich bestimmte Freunde gewählt habe, warum ich eine bestimmte Sportart ausgeübt habe usw. Überall verläuft der rote Faden. Das zu erkennen und zuzugeben ist tatsächlich mehr als ernüchternd.

Wenn wir in der Falle unserer „Nummer“ und unserer Energie sitzen, sind wir nicht frei – das ist offensichtlich. Dann erlauben wir äußeren Ereignissen und anderen Menschen, unsere Energie zu determinieren. Sie bestimmen, ob sie uns für unser Verhalten belohnen oder bestrafen. Wir leben nicht wirklich aus uns selbst heraus.

Das Enneagramm

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