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Pozzuoli

Der Hauptort der Küstenregion westlich von Neapel war in römi­scher Zeit ein wichtiger Hafen. Spuren aus der Antike finden sich auf Schritt und Tritt. Einige vulkanische Hotspots befinden sich in der unmittelbaren Umgebung des quicklebendigen Städtchens.

Der Hauptort an der gleichnamigen Bucht war lange Zeit der wichtigste rö­mische Ha­fen am Tyrrhenischen Meer und be­haup­tete auch nach der Zei­tenwende − mit dem Ausbau des Ha­fens Ostia vor den Toren Roms − sei­ne Rolle. Heute ist Pozzuoli für die meis­ten Reisenden häu­fig nur Durch­gangs­station auf dem Weg nach Ischia oder Procida. Dieser Um­stand spiegelt sich auch in der tou­ristischen Infra­struk­tur wi­der, die keineswegs auf län­gere Ferien­auf­ent­halte ausgelegt ist. Auf der anderen Sei­te recht­fer­ti­gen die zahlreichen Attrak­tionen in der Stadt und in der Um­ge­bung durch­aus einen längeren Zwi­schen­stopp. Außerdem ist Pozzuoli ein gut geeignetes Ba­sis­lager, um die häu­fig nur mit einem höheren Zeit­auf­wand erreichbaren Ziele rund ums Kap von Miseno zu erforschen.

Wenige Schritte vom Fährterminal ent­fernt befinden sich die Reste des rö­mi­schen Marktplatzes, die ohne den Kauf einer Eintrittskarte vom Straßen­ni­veau einsehbar sind. Überragt wird der betriebsame Fährhafen von der Rione Terra − dem seit römischer Zeit durch­gängig besiedelten Altstadthügel.


Der Solfatarakrater oberhalb der Bucht von Pozzuoli

Im letzten Drittel des 20. Jh. hatten bra­diseis­mische Erdbe­wegungen (→ Link) das historische Zentrum zer­stört und unbewohnbar gemacht. Zwar sind die Restaurierungsarbeiten inzwi­schen abgeschlossen, die Gebäude je­doch gleichen unbeseelten Kulissen − die Rückeroberung durch die Bewohner lässt noch auf sich warten. Geführte Tou­ren durch die Gebäudekeller geben − wie bei San Lorenzo Maggiore in der Alt­stadt von Neapel − Einblicke in die Bau­substanz in vorchristlicher Zeit.

Zwischen Hafen und Rione Terra liegt das kompakt struk­turierte Ge­schäfts­zentrum mit seinen verkehrs­be­ruhigten Gassen rund um die gast­liche Piazza della Repubblica. Jede Men­ge Ge­schäfte und Straßencafés sind auf kur­zen Wegen erreichbar und v. a. am Abend erstaunlich belebt. Jen­seits des Rione Ter­ra säumt die Küs­ten­linie Rich­tung Neapel der gepflegte Lungo­mare Pertini und lädt zum ent­spannten Bummel ein.

Die übrigen Attraktionen, allen vo­ran das Amphitheater und der Solfa­tara-Krater, liegen außerhalb des Zen­trums und sind zu Fuß oder mit Bus bzw. Vor­ortbahn erreich­bar. Ähnliches gilt auch für den Lago d’Averno und den Monte Nuo­vo zwischen Pozzuoli und Baia. Letzt­ge­nannte Ziele lohnen auch deshalb ei­nen Ab­stecher, weil sie sich mit kür­ze­ren oder längeren Spa­zier­gängen ver­bin­den lassen − eine der we­ni­gen Op­tio­nen an der ausufernd be­sie­delten Küste.

Geschichte

Griechische Flüchtlinge aus Samos wa­ren im 5. Jh. v. Chr. die ersten hi­sto­risch verbürgten Siedler auf dem fast un­ein­nehmbar wirkenden Alt­stadt­hü­gel. 194 v. Chr. wurde die Grie­chen­stadt na­mens Dikaiarcheia („Gerechte Re­gie­rung“) zur römischen Kolonie Puteoli („Klei­ner Brunnen“). Griechen wie Rö­mer lockte der natürlich ge­schütz­te Ha­fen, über den in der Folge das für Rom be­stimmte Getreide um­ge­schla­gen wur­de. Die Nähe zu Capua und zur Via Appia trugen ebenfalls da­zu bei, dass Pozzuoli zum be­deu­tend­sten rö­mi­schen Stütz­punkt am Golf von Nea­pel auf­stieg. Angeblich ließ der Kai­ser Ca­li­gula 39 n. Chr. eine Schiffs­brücke bis in die Nachbarstadt Baia er­rich­ten und ritt, geschmückt mit dem Pan­zer Alex­an­ders des Großen, zu Pferd „über das Was­ser“ − er wollte so­mit den Folgen ei­ner unheilvollen Pro­phezeiung ent­ge­hen. Be­reits früh eta­blierten sich in Pozzuoli eine jüdi­sche und chri­stliche Ge­meinde, und kei­nes­falls zufällig mach­te 60 n. Chr. Apo­s­tel Pau­lus auf dem Weg nach Rom in der H­a­fenstadt Sta­tion. Nach dem Zer­fall des Rö­mi­schen Reichs konnte die Stadt nicht mehr an ihre ruhm­reiche Ver­gan­gen­heit anknüpfen. Im 15. Jh. zer­stör­ten Erd­beben die Bau­sub­stanz auf dem Alt­stadt­hügel. Mitte des 16. Jh. wurde nach Dekret des Vize­kö­nigs von Neapel die Rione Terra mit Re­si­denzen für den kir­ch­lichen und welt­lichen Adel rund­er­neu­ert. Die früh­neuzeitlichen Paläste wur­den jedoch alle­samt Opfer der bra­di­seismischen Katas­trophe in den 1980er-Jahren − seit­dem ist der Alt­stadt­hügel unbewohnt.


Der römische Marktplatz von Pozzuoli

Sehenswertes

Macellum (Serapis-Tempel): Die einige Me­ter unterhalb des Straßenniveaus in der Nähe des Hafens gelegene archäo­lo­gi­sche Stätte kann selbst nicht be­tre­ten werden, ist jedoch von drei Sei­ten aus gut einsehbar. Es handelt sich um die Überreste eines rö­mischen Markt­platzes aus dem 1./2. Jh. n. Chr. Die kreis­förmige Empore mit den Säu­len­res­ten wurde lange Zeit etwas vor­schnell als Serapis-Tempel (Tempio di Sera­pide) bezeichnet, da man hier 1750 ei­ne Statue des ägyptisch-hellenis­ti­schen Got­tes fand. Vulkano­logen dien­ten die antiken Säulen als präziser me­tri­scher Index zur Messung bra­di­seis­mi­scher Hebungs- und Sen­kungs­be­we­gun­gen (→ Link).

Rione Terra: Der wuchtige Altstadt­hü­gel ist seit dem 5. Jh. v. Chr. besiedelt und be­her­bergt zahlreiche Relikte aus zu­rückliegenden Epochen. Als Geo­lo­gen 1970 bra­d­iseismische Erd­bewe­gun­gen ankündigten, wurde die zum da­ma­ligen Zeitpunkt zie­mlich ver­wahr­los­te Altstadt zwangsevakuiert und seit den 1990er-Jahren in müh­seli­ger De­tail­arbeit wieder hergestellt. Zum Zeit­punkt der letzten Recherche 2019 prä­sen­tierte sich der Rione Terra zwar zur Gän­ze wiederhergestellt, aber noch men­schenleer. Zukünftig soll hier ein Tou­ristenquartier mit Gästehäusern und Restaurants entstehen. Sehenswert ist auch die Kathedrale aus der Zeit der spa­nischen Herrschaft (→ unten). Zu em­pfehlen sind darüber hinaus ge­führ­te Rundgänge durch die Keller­ge­schos­se. Sie enthüllen beträchtliche Über­res­te aus römischer Zeit: Funda­mente von Hand­werksbetrieben und Ge­schäften so­wie den Verlauf der Stra­ßen in der An­tike. Dieses „Pompeji unter Tage“ wur­de bei Auf­räum­ar­bei­ten in den 1990er-Jahren wie­der­ent­deckt und für die Nachwelt konserviert.

♦ Zugang: Am besten vom Infobüro (→ Link) aus zu Fuß über den gepflasterten Viadukt.

♦ Information/Führungen: Sa/So 9−17 Uhr, Füh­rungen auf Englisch um 9 und 15 Uhr. Dau­er: 1 Std. 5 €, erm. 2,50 €. Eine Re­se­r­vie­rung (te­lefonisch, im Internet oder am gleichen Tag im Infopoint am Eingang zum Rione Terra) wird em­pfohlen. Tel. 081-19936286, www.rioneterrapozzuoli.com.


Anfiteatro Flavio: Abenteuerspielplatz der Antike

Kathedrale: Die Basilika auf der Spitze des Altstadthügels wurde ebenfalls ein Op­fer des Bradisismus (→ Link) und war deshalb ein halbes Jahr­hun­dert lang nicht zugänglich. Erst 2014 öff­ne­te sie ihre Tore wieder für Gottes­diens­te und Besucher. Heute prä­sen­tiert sich die Hauptkirche des Rione Ter­ra sti­lis­tisch kunterbunt: Moderne Bau­ele­men­te mit viel Stahl und Glas kon­trastieren mit Marmor, Stuck und Deckenfresken aus barocker Zeit. Hin­zu kommen die Res­te des römi­schen Au­gustustempels, in der Haupt­sache Säu­len, die in den bei­den Sei­ten­wän­den als tragende Stüt­zen mit ein­ge­ar­bei­tet sind. 1946 wur­de das alte Dach der Barockkirche bei einem Brand schwer beschädigt und wurde kom­plett er­setzt. Das Museo Diocesano ne­benan prä­sentiert die Kir­chen­schät­ze.

♦ Kirche: Sa 9.30−13 und 15−19.30 Uhr, So 9.30−13 und 15−18.30 Uhr. Im Aug. So ge­schlossen, in der Karwoche Sa/So ebenfalls zu.

♦ Museum: Sa 9−13 und 15−19 Uhr, So 10−13 Uhr. 5 €, erm. 3 €.

Anfiteatro Flavio: Die größere von ur­sprüng­lich einmal zwei Arenen in der rö­mi­schen Hafenstadt Puteoli fasste et­wa 20.000 Zuschauer. Der elliptische Bau ist in der Mitte ca. 75 m lang und bis zu 43 m breit. Aus Platzgründen − die gab es offen­sicht­lich bereits in der An­tike − lag dieses Vergnügungs­zen­trum nicht im Stadt­zen­trum, wie es von der Logistik her eigentlich ge­bo­ten gewesen wäre, sondern au­ßer­halb auf der Anhöhe. Der Bau aus dem 1. Jh. n. Chr. wurde in wesentlichen Tei­len in der Mitte des 19. Jh. frei­ge­legt, wobei die Ausgrabungsarbeiten erst kurz nach En­de des Zweiten Welt­kriegs zum Abschluss kamen. Am in­te­ressantesten sind die un­terirdischen Gän­ge, die komplett begehbar sind. Über­all liegen Säulenreste und Ka­pi­telle herum − ein Abenteuerspielplatz für Altertums­interessierte!

♦ Tägl. außer Di 9 Uhr bis 1 Std. vor Son­nen­un­ter­gang. 4 €, erm. 2 €. Kombiticket mit Museum und Ausgrabungsstätte Baia und Cuma (gültig an 2 auf­ein­an­der­fol­genden Ta­gen) 8 €, erm. 4 €. Via Terracciano 75 (5 Min. zu Fuß von der Me­tro­hal­te­stelle in Richtung Stadtzentrum), www.pafleg.it.


Pech und Schwefel

Vulcano Solfatara: Der elliptische Kra­ter am Stadtrand hat eine Länge von 700 m und gehört zum schlummernden Su­pervulkan unter den Phlegräischen Fel­dern (Ca­mpi Flegrei). Schwefelgelb ge­färbte Steine, heiße Fumarolen sowie bro­delnder Schlamm zählen zu den sicht­baren vulkanologischen Phäno­me­nen, auf die die Be­su­cher beim Kra­ter­rundgang treffen. Auf drei Seiten von steilen Wänden umgeben und zum Teil von Vegetation bedeckt, öff­net sich der vor fast 4000 Jahren ent­stan­de­ne Kra­ter zur Bucht von Poz­zuo­li. Die größ­te Austrittsstelle von schwe­fel­hal­ti­gem Wasserdampf (Bocca Grande) dient u. a. Wissenschaftlern zu For­schungs­zwe­cken, während zwei Sau­na­grot­ten am Kraterboden bereits in rö­mi­scher Zeit zu Hei­l­zwecken genutzt wur­den (Stufe Antiche). Ein nennens­wer­ter Kur- und The­ra­pie­betrieb flo­rier­te auch im 19. Jh., als zahlreiche Rei­sen­de im Zuge der Grand Tour den Kra­ter aufsuchten. Heute befinden sich im Kra­terrund u. a. eine einladende Bar und ein Campingplatz (→ Übernach­ten/Essen & Trinken).

♦ Gegenwärtig ist der Krater aufgrund der ge­stie­genen vulkanischen Aktivitäten nicht zu­gäng­lich. Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung wird im Internet bekannt gegeben. Via Solfa­tara 161 (CTP-Bus P 9, SEPSA-Bus M 1 oder 15 Min. zu Fuß vom FS-Bhf. „Pozzuoli Solf­a­tara“), www.vulcanosolfatara.it.

Außerhalb

Lago d’Averno und Monte Nuovo: Der „Neue Berg“ wenige Kilometer westlich von Poz­zuoli ist tatsächlich „neu“, sei­ne Entstehung liest sich wie ein Krimi: Beim letz­ten großen Vulkanausbruch auf den Phlegräischen Feldern 1538 stül­p­te er sich buch­stäblich wie ein Phö­nix − begleitet von Erdstößen und ei­nem Regen aus Asche, Schlamm und Stei­nen − auf die heutige Höhe von 133 m empor. Die Geburt des Berges dau­erte nur 48 Stunden! Vom Be­su­cher­zentrum am Ortsrand von Arco Fe­lice führen Treppen und Pfade hinauf zum Kraterrand. Wer es sich zutraut, auf nicht markierten Wegen Richtung Wes­ten weiterzuwandern, gelangt zum Lago d’Averno. In seinem Epos „Ae­neis“ lokalisierte der römische Dich­ter Ver­gil an dem Vul­kan­see (Maar) den Ein­gang zur Unterwelt. Die Ruine eines rö­mischen Tempels ist der sichtbare Rest einer vormals inten­si­ve­ren Nut­zung der Uferzeile in der An­ti­ke. Die Wein­berge sind ebenfalls ein Er­be aus rö­mischer Zeit. 2010 geriet das Ge­wäs­ser in internationale Schlag­zei­len, als es von Anti-Mafia-Einheiten be­schlag­nahmt wur­de. Der inhaftierte Eigen­tü­mer mit mutmaßlichen Ver­bin­dun­gen zur Camorra hatte das Areal zwei Jahre da­vor käuflich erworben. Der See lässt sich auf ei­nem Uferweg ent­spannt um­run­den, eine Handvoll Bars und Res­tau­rants runden das An­ge­bot ab.

♦ Vom Cumana-Bhf. Lucrino führt eine 850 m lan­ge Stichstraße zum Lago d’Averno. Der Monte Nuovo liegt dabei zur Rechten.

♦ Oasi Naturalistico Monte Nuovo: Mo−Fr 9 Uhr bis 1 Std. vor Sonnenuntergang. Sa/So 9−13 Uhr. Eintritt frei. Via Virgilio.


Angler am Hafen vor der Kulisse des Rione Terra

Praktische Infos

Einwohner 81.100 Einwohner

Information Das Infobüro befindet sich an der Porta Napoli zwischen Rione Terra und Lun­go­mare. Di−Fr 9−18, Sa−Mo 9−13 Uhr. Largo Mat­te­otti 1a, Tel. 081-5261481, www.infocampiflegrei.it.

Anfahrt/Verbindungen Pkw. Gute Er­reich­barkeit über die Stadtautobahn A 56 (tan­gen­ziale ovest) von Neapel. Parkplätze in Ha­fen­nähe sind ausgeschildert.

Langzeitparkplätze. Bei der Vermittlung von Park­plätzen für Ischia-Urlauber hilft das Reise­bü­ro Marser. Auch Buchung von Fährtickets so­wie Verleih von Rädern und Pedelecs. Via dell’Em­po­rio 3, Tel. 331-2319565, www.marser.it.

Bahn. Mit der Metrolinie 2 vom Haupt­bahn­hof Nea­pel via Mergellina, die Bahnstation „Pozzu­oli Solfatara“ liegt im oberen Ortsteil (günstig für den Be­such des Solfatara-Kraters und des Am­phi­thea­ters).

Mit der Ferrovia Cumana ab Napoli-Mon­te­san­to. Der Bahnhof befindet sich in Nähe des Ha­fens und der Altstadt, Züge ver­keh­ren etwa alle 20 Min.

Bus. Öffentliche Busse in Richtung Baia und Capo Miseno halten nahe dem Cumana-Bahn­hof an der Via Roma.

Schiff. Die Ticketbüros der Fährgesell­schaf­ten Caremar, Medmar und Gestour befin­den sich am Hafen oder in unmittelbarer Nähe des­sel­ben. Vom Hafen Pozzuoli aus verkehren nur Fäh­ren, keine Schnellboote. Preisbeispiele: Pozzu­oli−Ischia 10,50 €, erm. 7,90 €. Pozzuoli−Procida 10,50 €, erm. 9,30 € (inkl. Auf­ent­halts­steuer).

Auskunft und Reservierung: Caremar (Tel. 081-18966690, www.caremar.it), Medmar (Tel. 081-3334411, www.medmargroup.it), Gestour (Tel. 081-8531405, www.minicrocieregestur.com).

Taxi. Tel. 392-8157900, www.taxipozzuoli.com.

Mietfahrzeuge Fahrräder. Der Fahr­rad­la­den „A Ruota Libera“ in einer Seitengasse zwi­schen Hafen und Hauptpiazza verleiht Moun­tain- und E-Bikes. Di/Do vormittags zu, sonst 9.30−13 und 16.30−20 Uhr. Via Maria Puteolana 6, Tel. 081-19185132.

Übernachten **** Hotel Gli Dei. Luxuriö­ses Hotel etwas oberhalb des Solfatara-Kra­ters, an den Wochenenden bei italieni­schen Hoch­zeits­gesellschaften beliebt. Der mo­derne Bau mit Außenpool und Re­stau­rant blickt auf die Bucht von Pozzuoli. 36 Kom­fort­zim­mer, fast alle mit großer Ve­ran­da. Ganz­jäh­rig geöffnet. DZ ab 92 €. Via Coste d'Agna­no 21, Tel. 081-5263191, www.hotelglidei.com.

*** Hotel Darsena. Stadtpension versteckt in ei­ner Seitengasse zwi­schen Hafen und Rione Terra. Exzellent geführt, 12 helle, freundliche Zim­mer mit guten Bädern, die meisten mit Ter­ras­se oder kleinem Balkon. Kosten­pflich­ti­ger Park­platz, kein Restaurant. DZ ab 60 €. Ganz­jäh­rig geöffnet. Wenige Schritte weiter befin­det sich ein B&B unter gleicher Leitung. Via Magazzini 35−37 (B&B Via Magazzini 31), Tel. 081-3031281, www.hoteldarsenapozzuoli.it.


Pozzuoli: gepflegtes Stadtzentrum mit Aufenthaltsqualität

B&B Aria di Mare Dimorra. Privatquartier mit Familienanschluss zwischen Rione Ter­ra und Hafen. 2 Zimmer teilen sich ein Bad. Freund­lich, preiswert und günstig ge­le­gen. DZ ab 60 €. Via dell’Emporio 2a, Tel. 081-19187878, www.ariadimaredimorra.it.

Camping Volcano Solfa­ta­ra. Gut geführter Zelt­platz am Rand des Solfatara-Kraters, der bei der letzten Recherche 2019 je­doch für ei­nen längeren Zeitraum ge­schlos­sen hatte (der Ter­min der Wiedereröffnung wird auf der Home­page veröffentlicht). Bei Os­t­wind even­tu­ell leichte Beein­träch­ti­gun­gen durch Schwe­fel­d­äm­pfe. Ruhig, schattig, auch mit freundlichen Bun­ga­lows. Der Krater ist für Gäste gra­tis zu­gäng­lich. Weihnachten bis Mit­te Jan. zu. 2 Pers., Zelt und Auto ab 32 €, Bun­galow für 2 Pers. ab 48 €. Via Sol­fa­ta­ra 161, Tel. 081-5262341, www.campeggiovulcanosolfatara.it.

Essen & Trinken Ristorante Sca­pric­cia­tiel­lo. Die erste Option in der Einkehrzeile an den Resten des römischen Macellums. Frischer Fisch in allen Varianten, vom gan­zen Hummer bis zu gegrillten Sardellen, auch Fleisch­ge­rich­te. Aufmerksamer Ser­vice, ge­schmackvoll ge­deck­te Tische drin­nen wie draußen. Menü um 30−35 €. So abends und Di geschlossen. Via Serapide 3, Tel. 081-5264054, www.ristorantescapricciatiello.it.

Taverna del Mare. Feines Fischrestaurant in ei­ner schmalen Seitengasse ganz in der Nähe der Gastronomiemeile am Hafen. Ge­diegener In­nenraum, fein gedeckte Ti­sche draußen in der Gasse, Fisch in allen Va­rian­ten, stimmungs­voll und freundlich. Menü ab 25 €. Mo mittags und Di ganztägig ge­schlossen. Via Maria Puteolana 12, Tel. 366-59073538.

Mein Tipp Vini e Cucina. Restaurant zwischen Pia­zza und Hafen, versteckt in einer Seiten­gas­se. Gediegen-rustikale Ausstattung mit Plätzen auf zwei Etagen, keine Außen­be­wir­tung. Tra­di­tio­nelle neapolitanische Küche mit vie­len re­gio­na­len Zutaten sowie Fisch- und Fleisch­ge­rich­ten. Menü um 25 €. Tägl. außer Di ab 19.30 Uhr, Sa/So auch mittags, So abends ge­schlos­sen. Via Caldaia 17, Tel. 081-3417997.

Ristorante Sileno. Stimmungsvolle, altein­ge­ses­sene Lokalität zwischen Cumana-Bahn­hof und Macellum, gemütliche Innen­plätze, die Außenplätze setzen hingegen keine Maß­stäbe. Der Schwerpunkt liegt auf schmack­hafter Mee­res­küche, am Abend auch Pizza. Menü um 25 €, Pizza ab 5 €. Di Ruhetag. Via A. M. Sacchini 27a, Tel. 081-5262757.


Im Castello Aragonese befindet sich ein sehenswertes Museum

Baia

Heute ist das Hafenstädtchen nur noch ein Schatten vergangenen Glan­zes, aber dennoch einen Besuch wert. Wichtigste Attraktionen sind die Thermen aus römischer Zeit und das Kastell mit dem archäologischen Museum.

Das mondäne Kur- und Erholungsbad der Römer lag in direkter Nach­bar­schaft des Ha­fens von Puteoli und des Flot­ten­stütz­punkts Misenum. Am Über­gang von der Re­publik zur Kai­ser­zeit galt das rö­mische Baiae geradezu als Chiffre für ver­schwen­derischen Lu­xus. Vertraut man der Überlieferung, ze­le­brierten hier die Rei­chen und Schö­nen zwischen spru­delnden Ther­mal­quel­len lasterhaft-de­ka­den­te Sexorgien und extravagante Par­tys. Caesar, Ci­ce­ro, Caligula und Nero bau­ten hier pracht­vol­le Residenzen. Bis zum Ende des 4. Jh. hatte das angesagte Trend­bad Kon­junktur, ehe die bradi­seis­mi­sche Sen­kungsbewegung (→ Link) den gan­zen Prunk und Pomp unter die Ober­fläche des Meeres schob. Heute rei­ben sich Besucher ange­sichts trost­lo­ser Mezzogiorno-Tristesse die Augen und brin­gen den real exi­stie­ren­den Zu­stand schwer­lich mit der Vor­stellung von der ver­flossenen rö­mischen Kom­fort­oase in Ein­klang. Ihrer erhöhten La­ge am Hang ist es zu verdanken, dass gro­ße Teile der Ther­menanlage den bra­diseismischen Schub über­stan­den ha­ben und be­sich­tigt werden kön­nen (Parco Archeo­logico). Was indes im Meer versank, ist nur von Bord eines Spe­zialbootes aus zu be­gutachten (Parco Sommerso). Zwi­schen Baia und dem Nachbarort Bacoli liegt trutzig über dem Meer das Castello Ara­gonese, das ei­nes der se­hens­wer­tes­ten ar­chä­o­lo­gi­schen Mu­seen Kam­pa­niens be­her­bergt. Eben­falls in der Peri­phe­rie be­fin­det sich der Lago Fusaro: Wenige Schrit­te vom Cumana-Bahnhof ent­fernt öffnet si­ch vom gepflegten Ufer­park der Blick auf eine künstliche In­sel. Das kleine Ba­rockpalais auf der In­sel (Casino Reale) stammt aus bourbo­ni­scher Zeit und dient als beliebte Ku­lis­se für Hoch­zeits­fotos.

Sehenswertes

Parco Sommerso: Die Ausnahme­stel­lung des 2002 gegründeten Küs­ten­schutz­parks beruht darauf, dass nicht nur die Unterwasserflora und -fauna kon­serviert werden, sondern auch ar­chä­o­l­ogische Überreste des einst flo­rie­ren­den römischen Kurbades Baiae. Fun­damente kaiserlicher Resi­denzen so­wie Spuren des Handels­hafens lassen sich durch den gläsernen Bo­den des Spe­zialbootes Cymba aus­gie­big begut­ach­ten. Allerdings ist eine Ex­kursion nur bei gutem Wetter und ruhiger See zu empfehlen, denn die Mosaiken, Skulp­turen und Straßen­pflaster liegen rund 5 m unter dem Meeresspiegel. An­ge­sichts vor­han­de­ner Optionen ist es fast schon logisch, dass sich am Hafen von Baia eine leb­haf­te Tauch- und Schnor­chelszene eta­bliert hat (→ Tau­chen)!

♦ Das Boot „Cymba“ startet vom Hafenpier. Sa, So und feiertags nach Voranmeldung. 12 €. Tel. 349-4974183, www.baiasommersa.it.


Parco Archeologico: Was von den römischen Thermen übrig blieb

Parco Archeologico: Die römischen Ther­men verdanken ihrer erhöhten Hang­lage, dass sie trotz der Senkung der Erdoberfläche nicht vom Meer ver­schluckt wurden. Die von der Küs­ten­stra­ße unmittelbar hinter der Ha­fen­zei­le zugängliche Aus­gra­bungs­zo­ne lässt je­doch nur noch wenig von der einsti­gen Pracht und Herrlichkeit er­ahnen. Die Besichtigung lohnt sich na­tür­lich trotz­dem, denn der antike Kur­ort war auch wegen seiner inno­va­ti­ven Ar­chi­tek­tur in aller Munde. Das aus­ge­klü­gel­te Labyrinth von Bä­dern wur­de vom In­ge­nieur und Un­ter­neh­mer Caius Sergius Orata im 1. Jh. v. Chr. direkt über den ther­mischen Hot­spots erbaut. Ei­nige Warm­was­ser­be­cken nutzte er zu­dem zur Fisch­zucht. Die teilweise erst im 2. Jh. n. Chr. er­rich­te­ten Kup­pel­dä­cher ma­ßen im Durchmesser bis zu 30 m und ge­hörten zu den größ­ten im Rö­mi­schen Reich. Dass die erwähnten Bau­ten heute unter der Bezeichnung „Tem­pel“ firmieren (Tempio di Diana, Venere e Mercurio), ist allerdings irre­füh­rend, denn es han­delt sich nicht um Kult­bauten, sondern schlicht um Ther­men!

♦ Tägl. außer Mo 9 Uhr bis 1 Std. vor Sonnen­un­ter­gang. 4 €, erm. 2 €, Kombiticket mit Am­phi­theater in Pozzuoli, Museum im Kastell und Cuma 8 €, erm. 4 € (gültig an 2 auf­ei­nan­der­fol­gen­den Tagen). Via Sella di Baia, www.pafleg.it.

Museo Archeologico dei Campi Flegrei (Castello Aragonese): Das Kastell liegt auf ei­ner Anhöhe zwischen Baia und Bacoli und wurde seit 1495 unter ara­go­ni­scher Herr­schaft errichtet. Nach dem letz­ten großen Ausbruch der Phle­grä­ischen Felder 1538, in der Ära der spa­nischen Vizekönige, wurde die Fes­tungs­anlage umgebaut und erhielt ihr heu­tiges Gesicht. Das Archäo­lo­gi­sche Mu­seum im Inneren zeigt auf drei Stock­werken antike Fundobjekte aus dem gesamten Gebiet westlich von Nea­pel. Die 1. Etage fokussiert sich auf Pozzuoli und die unmittelbare Um­ge­bung, zu se­hen gibt es u. a. ein re­kon­stru­iertes Modell des Macellums (→ Link). Die 2. Eta­ge legt den Schwer­punkt auf griechische und rö­mi­sche Ex­po­nate aus Cuma; ein Blick­fang ist das sam­nitische Kammer­grab mit ei­nem Fres­ko, das eine Ban­kett­sze­ne zeigt. Das weit­aus kleinere Ober­ge­schoss wie­de­rum thematisiert aus­schließ­lich den Alt­stadt­berg von Pozzuoli (Rione Terra). Außer­dem ist die Dachterrasse des Ka­stells zugäng­lich, die einen ausge­zeich­ne­ten Aus­blick auf die Bucht von Poz­zuo­li ge­währt.

♦ Tägl. außer Mo 9−14 Uhr, letzter Einlass um 13 Uhr. 4 €, erm. 2 €, Kombiticket mit Amphi­theater in Pozzuoli, Thermen (Parco Arche­o­lo­gico) und Cuma 8 €, erm. 4 € (gültig an 2 auf­ei­nan­derfolgenden Tagen). Via Castello 39, www.pafleg.it.

Casino Reale (Casina Vanvitelliana): Das ehemalige Jagdschloss für den Bou­r­bonen Ferdinand IV. wurde 1782 von Luigi Vanvitelli − dem kon­genialen Ar­chitekten der Reggia di Caserta − ge­plant und unter Fe­der­führung seines Soh­nes Carlo voll­endet. Es steht deko­ra­tiv auf einer künstlichen Insel im La­go di Fusaro und ist über einen Holz­steg vom gepflegten Uferpark er­reich­bar. Unter den illustren Gästen, die der Re­gent hier beherbergte, waren der ös­ter­reichische Kaiser Franz I. und Wolf­gang Amadeus Mozart.

♦ Park: Tägl. 8−20 Uhr. Eintritt frei. Casino Reale: April bis Okt. Sa/So 10−20 Uhr, Nov. bis März 10−18 Uhr. 3 €. Piazza Gioac­chi­no Rossini 2 (5 Min. vom Cumana-Bahnhof Fusaro), www.parcovanvitelliano.it.

Praktische Infos

Anfahrt/Verbindungen Pkw. Von Poz­zu­o­li bzw. von der Tangenziale der Be­schil­derung in Rich­tung Bacoli fol­gen. Bahn. Vom Cumana-Bahn­hof Fusaro führt ein Fußweg in 15 Min. nach Baia. Bus. Vom Cumana-Bahnhof Lucrino fah­ren re­gel­mäßig Busse via Baia nach Bacoli.

Tauchen Subaia Campania Divers. Die ex­zellent geführte Tauchbasis am Hafen orga­ni­siert Tauch- und Schnorchelgänge, u. a. zu den Unterwasserfunden aus der römischen Epo­che. Anfängerkurse um 95 €, Tauchgang ohne Guide 40 €, Schnorcheln ab 30 €. Via Lucullo 51, Tel. 081-8545547 oder 333-5393675, www.subaia.com.

Essen & Trinken Locanda del Testardo. Fisch­ristorante an der Ortsdurchfahrt hinter der Hafenzeile, pfiffig-rustikales Innenleben mit ur­tümlichem Hinterhofgarten. Ausge­zeich­nete Mee­resküche. Menü ab 25 €. Tägl. außer Mo ab 19.30 Uhr, Sa/So auch mit­tags geöffnet. Via Lucullo 100, Tel. 081-8687701.

Mein Tipp La Tortuga Baia. Freundlicher, ent­spannter Meeresfrüchtetempel an der Ha­fen­zeile in Baia mit Plätzen im kühlen Ge­wölbe oder im luftigen Zeltpavillon am Hafen. Fisch in vie­lerlei Varianten, das De­gus­ta­tionsmenü kos­tet 30 €. Di Ruhetag, sonst mittags und abends ge­öffnet. Via Molo di Baia 11, Tel. 081-8688847.


Antike Kathedrale des Wassers

­Bacoli und Capo di Miseno

An der Spitze der Halbinsel, die den nördlichen Abschluss des Golfs bil­det, läuft die Landschaft westlich von Neapel zur Hochform auf. Nicht nur Fans römischer Hinterlassenschaften kommen hier auf ih­re Kosten, sondern auch Spaziergänger und Wasserratten.

Die äußerste Spitze der Halbinsel ragt wie ein felsiger Bug ins Meer. Dessen cha­rak­teristische Ge­stalt ist am besten von der Fähre nach Procida und Ischia zu er­kennen. Wer sich zu Fuß zum Leucht­turm ganz im Süden begibt, ge­langt zu meh­reren herrlich gelegenen Aus­sichts­punkten und sieht die Fähren zu den Inseln gleichsam aus der Vogel­per­s­pektive. Die von vulkanischen Ak­ti­v­i­täten zer­klüf­tete Landschaft be­steht u. a. aus mehreren kreisrunden Seen, de­ren Ufer der Nah­erholung der Be­woh­ner dienen. Am langen Sand­strand (Spiaggia Miliscola) mit seinen zur Ba­de­saison überaus leb­haften Strandcafés herrscht Ferien­stimmung pur; die nö­ti­ge Infrastruktur mit Hotels und Res­tau­rants liefert der kleine Ort Mi­se­no am En­de der Straßenzufahrt. Es wirkt wie das Ende der Welt − allen­falls ein schma­les Sträßchen unter­tunnelt den Berg und endet wenig spä­ter an einer Hand­voll Häuser kurz vor dem Leucht­feu­er. Wo heute am Porto di Miseno Fischer­boote und Jachten vor Anker lie­gen, war einst die be­deu­tend­ste Kriegs­flotte Roms stationiert. Ende des 1. Jh. v. Chr. beauftragte Octa­via­nus, spä­terer Kaiser Augustus, den Feld­herrn und Konsul Marcus Vip­sa­nius Agrip­pa mit dem Ausbau des bereits von den griech­ischen Ko­lo­nis­ten aus Kyme ge­nutzten Naturhafens. Von Mi­se­no aus wurden u. a. der Ägyp­ten­feld­zug gesteuert so­wie die Getrei­de­lie­fe­run­gen an Rom gesichert. 915 n. Chr. ver­wüstete ein Sara­ze­nen­einfall die Res­te der rö­mischen Anlagen; was den An­sturm überstand, wurde in jüng­ster Zeit Opfer des neuzeitlichen Bau­booms. Ei­nige Spuren aus der An­ti­ke ha­ben je­doch die Wirren der Zeit über­standen und lassen sich sogar be­gut­achten − ent­weder mit einem kur­zen Blick durch den Absperrzaun oder im Rahmen ei­ner ge­führten Tour. Wie­de­rum andere At­traktionen öffnen nach Vor­an­mel­dung gegen ein kleines Trinkgeld. Die wich­tigste Sehens­wür­dig­keit ist die Pis­cina Mirabilis in Bacoli, der größten und lebhaftesten Ort­schaft zwischen Poz­zuo­li und dem Capo Miseno. Bei dem Wunderwerk rö­mischer Inge­ni­eurs­technik handelt es sich um einen 70 m langen und ca. 25 m breiten un­ter­irdischen Was­ser­speicher zur Flot­ten­versorgung. Die Zisterne mit einem Fas­sungsvermögen von 12.600 m3 wird von Säulen ge­stützt; die wasserdicht ver­putzten Wän­de chan­gie­ren in den un­mög­lich­sten Far­ben, was der antiken „Ka­the­dra­le des Wassers“ eine ganz ei­ge­ne, grandiose Aura verleiht (tägl. au­ßer Mo 9−13.30 und 14.30−19 Uhr nach te­le­fo­ni­scher Anmeldung, Tel. 333-6853278 oder 333-5730225, Via Pis­ci­na Mira­bile 27, der Weg ist aus­ge­schil­dert).

Weitere Attraktionen sind der Cento Camerelle, eine weitere Zisterne am Orts­rand von Bacoli, die Grotta della Dra­gonera, eine in den Tuffstein ge­gra­be­ne Grotte mit den Überresten eines an­ti­ken Spa-Bereichs, sowie der Sacello degli Augustali: Die Rui­nen des Kai­ser­kult-Tempels sind von der Orts­durch­fahrt Miseno einsehbar und kön­nen − wie die anderen Ziele − eventuell nach Vor­anmeldung besichtigt werden. Aus­künf­te geben das Infobüro und die Asso­ciazione Culturale Misenum (Tel. 081-5233199, www.misenum.org).


Fährschiff am Kap von Miseum

Praktische Infos

Information Das Infobüro befindet sich am Lago Miseno mit seinem gepflegten Ufer­park am Ortsrand von Bacoli. Mo/Do 8.30−13.30, Di/Mi und Fr 8.30−18, Sa 9−14 Uhr. Villa Comunale, Tel. 379-1030885.

Anfahrt/Verbindungen Weil das uner­gründ­liche Bussystem selbst Einheimische vor un­lösbare Rätsel stellt, ist das Auto hier die bes­te Option. Eine geeignete Al­ter­na­ti­ve ist das Fahr­rad, das in Pozzuoli geliehen werden kann (→ Link). Mit dem Bus (EAV) von Ne­a­pel nach Bacoli, von der Haltestelle Via Roma/Via Risorgimento fährt wiederum ein EAV-Bus wei­ter nach Miseno (jeweils alle 30 Min.).

Baden Spiaggia Miliscola. Die einzige län­ge­re Sandstrandpartie an der Küste west­lich von Neapel befindet sich im Ferienort Mi­seno. Zahl­reiche Strandcafés. An Wo­chen­enden und zur italienischen Hauptfe­rien­zeit sehr voll und z. T. auch laut, zu an­de­ren Zeiten beinahe un­ge­trübtes Bade­ver­gnü­gen.

Wandern Capo Miseno. An der Tunnel­ein­fahrt oberhalb von Miseno den Schil­dern zum Agriturismo Cetrangelo folgen, vor dem Tor­ein­gang zum Landbauernhof geht es rechts den Treppenweg hoch. Auf der anderen Seite des Hü­gels gabelt sich der Weg: Der Pfad nach links führt auf die mit Macchia bewachsene Anhöhe mit ei­ni­gen Aussichtspunkten, rechts steuert der Weg das abgesperrte Leuchtturmareal jen­seits des Tunnels an.

Übernachten/Essen Venustas Park Ho­tel. 6 Apartments für 2−3 Pers. mit Küchen­zei­le für Selbstversorger und großzügiger Ter­rasse in ei­nem gepflegten Neubau am Strand von Miseno. Geflieste Böden, Park­platz im Hof, im Som­mer bisweilen Be­ein­träch­tigung durch lau­te Mu­sik. Eigenes Strand­restaurant. Mai bis Okt., Ver­mietung nur wochenweise ab 450 €. Via Drago­na­ra 35, Tel. 081-5231134, www.venustasparkhotel.it.

B&B Dea Fortuna. Vorbildlich geführtes Pri­vat­quartier zwischen dem Strand von Mi­se­no und dem Kap, moderne Villa in ex­qui­si­ter Lage, 10 Min. zu Fuß ans Meer. 2 kom­for­table, ge­schmack­voll möblierte Zimmer mit Terrasse und schmucken Bädern. Ganz­jäh­rig offen. DZ 65−130 €. Via Faro 37−39, Tel. 333-7219091, www.deafortuna.net.

Ristorante Tuna. Eine von mehreren Optio­nen an der Gastro-Meile am Porto di Mi­se­no, Fisch in allerlei Varianten, natürlich auch − der Na­me der Lokalität lässt grüßen − Thun­fisch. Ge­pflegte, atmosphärisch schöne Sitz­plätze di­rekt auf der Mole. Menü ab 20 €. So abends und Mi geschlossen, sonst mit­tags und abends. Via della Shoah 33, Loc. Casevecchie, Tel. 081-5235646.

Kyme (Parco Archeologico di Cuma)

Die Ausgrabungen der ehemaligen griechischen Kolonie Kyme lie­gen hoch über dem Tyrrhenischen Meer. Höhepunkt der Be­sich­ti­gung ist die Grotte der geheimnisvollen Sibylle von Kyme.


Blick auf den ehemaligen Akropolishügel von Kyme

Die älteste griechische Kolonie auf dem ita­lienischen Festland gruppierte sich um den heute bewaldeten Akropolis-Hü­gel, der die Küstenlinie nördlich des Kaps von Miseno dominiert. Mitte des 8. Jh. v. Chr. von Siedlern aus der nahe ge­legenen Insel Ischia gegründet, wehr­te man in der Folge mehrfach An­grif­fe der Etrus­ker ab (u. a. in der See­schlacht von Ky­me 474 v. Chr.), um ein hal­bes Jahr­hun­dert danach einer an­de­ren Volks­grup­pe, den Samniten, zu un­ter­liegen. Mit dem Aus­bau des Hafens in Pozzuoli ver­lagerte sich schließlich un­ter rö­mi­scher Herr­schaft das poli­ti­sche und wirt­schaft­liche Gewicht end­gül­tig in Rich­tung Golf von Ne­apel. Dass die Kolonie in der Antike auch nach dem Ende der Blü­tezeit ein hohes An­sehen genoss, ver­dankte sie dem Ruf, der den Weis­sa­gun­gen der Sibylle von Ky­me vorauseilte − auch wenn die pro­phetischen Bücher mitt­lerweile auf dem Kapi­tol in Rom ei­ne neue Heimat ge­funden hatten (→ Kasten). Au­ßerdem war die Ko­lo­nie, die in rö­mi­scher Zeit Cumae ge­nannt wurde, Keim­zelle des Apollon-Kults, der sich von Kyme-Cumae in der rö­mischen Welt verbreitete. Die Fun­da­men­te des Apo­l­lon-Tempels gehören zu den ein­drück­lichsten Resten der eins­ti­gen grie­chi­schen Stadt.

Die leider mit öffentlichen Verkehrs­mit­teln schwierig erreichbare Ausgra­bungs­stät­te be­sticht sowohl durch ihre Aus­deh­nung als auch durch ihre Viel­schich­tig­keit. Eine 800 m lange Stich­stra­ße führt, flankiert vom fußball­feld­gro­ßen Areal aus römischer Zeit, zum Kas­sen­haus. Hinter dem Eingang quert man zu­nächst ein fast haushohes Tuff­stein­ge­wölbe, bevor sich die Wege in drei Richtungen verzweigen. Nach links geht es in die Grotte der Sibylle (An­tro della Sibilla): Es handelt sich um einen ca. 130 m langen und nur spär­lich be­leuch­te­ten Gang, von dem di­ver­se Ab­zwei­gun­gen in verlies­ähn­li­chen Kam­mern en­den. Am hinteren En­de zur Lin­ken dürfte sich die an­tike Ora­kelstätte be­funden haben. Der halb­links an­stei­gen­de Trep­penweg führt, vor­bei u. a. an meh­reren Aussichts­platt­formen und den Res­ten des Apol­lon-Tempels, auf die be­wal­dete Kuppe des Akropolis-Hügels mit den ein­drucks­vollen Resten des Zeus-Tem­pels aus dem 6. Jh. v. Chr. Der Aus­blick auf die Kü­ste und auf das ländlich ge­prägte Um­land entlohnt für die Mü­hen des An­stiegs. Die dritte Weg­al­ter­na­ti­ve lei­tet Besucher auf Treppen in einen grot­ten­ähnlichen Gang (Crypta Ro­ma­na). Es handelt sich um einen kleinen Teil des weitläufigen Tun­nel­ver­bin­dungs­sys­tems, das der geniale Mili­tär­stra­tege Agri­ppa (→ Link) im Auf­trag des spä­teren Kaisers Augustus anlegen ließ. Weil das Projekt nicht zum Ab­schluss geführt wurde, nutzte die früh­christ­liche Gemeinde diesen Höh­len­gang als Fried­hof. Sollte zu­künf­tig die äu­ßere Römerstadt zur Be­sichtigung frei­ge­ge­ben wer­den, können Besucher durch das Grottenverlies direkt zum Fo­rums­areal vorstoßen.

Bücherverbrennungen in der Antike: die Sibylle von Kyme

Im Altertum galt die Sibylle als wahrsagende Tempelpriesterin, die ihr Werk in der Regel zurückgezogen in einer Grotte ver­rich­te­te. Der Si­byllen-Kult ent­stand wahrscheinlich ursprünglich in Per­si­en und ge­langte über Grie­chenland ins Abendland. Im 1. Jh. v. Chr. dif­fe­ren­zierte der römische Hi­sto­ri­ker Marcus Terentius Varro in einem sei­ner Werke nicht weniger als zehn Si­byllen − die wich­tigste in Ita­lien war die Sibylle von Kyme. Seit dem 6. Jh. v. Chr. stand sie dem Ora­kel an der Küste Kampaniens vor. Vergil und Ovid er­wähnten sie in ihren Werken, und Varro überlieferte eine Episode aus dem 5. Jh. v. Chr., demzufolge Sibylle von Kyme einst neun Bücher mit Weis­sa­gun­gen besaß. Die Tempelpriesterin bot dem römischen König Tar­quinius Su­perbus an, die wertvollen Bü­cher zu kaufen, worauf die­ser zunächst ab­lehn­te, dann jedoch zu­griff, als sie damit begann, frag­liche Werke zu ver­bren­nen. Auf die­se Weise gelangte ein Rest die­ser Bücher nach Rom und wur­de im Jupiter-Tempel auf dem Ka­pi­tol sorgfältig verwahrt. In Kri­sen­si­t­ua­tionen, Katastrophen und bei Auftreten unheilvoller Omen wur­den die Si­byllinischen Bücher re­gelmäßig zu Rate gezogen; zu ih­rer Bewachung wur­den zwei, spä­ter sogar zehn Wächter bestallt. Sämt­liche Schutz­prä­ven­tio­nen konn­ten indes nicht verhindern, dass die Schätze 83. v. Chr. beim Brand des Jupiter-Tempels ver­lo­ren gingen. Die pragmatischen Rö­mer er­setz­ten anschließend den Ver­lust umgehend durch eine neue Samm­lung pro­phetischer Weissagungen.

♦ Besichtigung Parco Archeologico. Tägl. 9 Uhr bis 1 Std. vor Sonnenuntergang. 4 €, erm. 2 €, Kombiticket mit Amphitheater in Pozzuoli so­wie Thermen und Kastell in Baia (gültig an 2 aufeinanderfolgenden Tagen) 8 €, erm. 4 €. Via Monte di Cuma 1, www.pafleg.it.

Anfahrt/Verbindungen Pkw. Der Weg nach Cuma ist von Baia (Ortsteil Fusaro) ausg­e­schildert.

Bahn. Der Circumflegrea-Bahnhof zwi­schen Küs­te und Ausgrabungsstätte eignet sich nur be­dingt als Option, da die Vorortbahn von Nea­pel nur von Juli bis Sept. an Sonn- und Feier­tagen ver­kehrt.

Bus. Vom Cumana-Bahnhof in Pozzuoli (Via Miliscola−Fasano) mit der Linie P12R nach Licola. Abfahrten ca. alle 2 Std., 14-mal tägl., sonn- und feiertags 8-mal. Oder mit dem EAV-Bus vom Cu­ma­na-Bahnhof Fusaro, die Halte­stelle be­fin­det sich schräg gegenüber vom Ein­gang zum Casino Reale (→ Link).

Essen & Trinken Bar dell’Acropoli. Ein­kehr mit gemütlichen Sitzplätzen im schat­ti­gen Garten an der Bushaltestelle zu Beginn der Stichstraße. Getränke und kleine Snacks, auch Weinverkauf mit guter Auswahl. Via Monte di Cuma 1 (SP Cuma−Licola), Tel. 081-8040382.

Insel Procida

Kühn steht die Abtei des Erzengels Michael an der Felskante und blickt vom höchsten Punkt der Insel über den Golf. Rundherum mittel­al­ter­liche Häuser mit Patina, in den Gassen trocknet die Wä­sche. Auf halbem Weg zur Kirche blickt man von der Ka­no­nen­bas­tion auf die wunderbare Marina di Corricella mit ihren ver­schach­tel­ten Würfelhäusern.


Procida: Paradeblick auf die Marina di Corricella

Das kleinste Eiland im Golf von Neapel ist ein Reiseziel für Individualisten. Der Tou­rismus spielt hier eine Nebenrolle, denn tra­ditionell leben die Procidani von der Seefahrt: Seit Generationen re­kru­tieren die ita­lie­nische Marine und Ree­dereien aus vie­len Ländern der Erde Offi­ziere, Ma­tro­sen u. a. Bootspersonal von der Insel. Au­ßerdem nennt die Insel eine nen­nens­werte Fisch­fang­flotte ihr Eigen. Das bezaubernde Fischer­flair lässt sich am besten am Bil­der­buch­ha­fen Marina di Corricella erleben, wo Boote vor dem Hintergrund des Fes­tungs­hü­gels im kla­ren Meer­wasser vor An­ker liegen und die Fischer tagsüber ih­re Netze fli­cken. Fisch­fangquoten und der ver­stärk­te Rück­griff der Ree­de­rei­en auf Billig­lohn­kräfte aus Schwel­len­ländern ließen allerdings in jüngerer Zeit die Ein­nah­men weniger üppig spru­deln. Vor diesem Hintergrund ge­winnt der Tou­ris­mus eine neue Be­deu­tung, wobei mitnichten zu befürchten steht, dass die Öff­nung der Insel mit der Preisgabe der eigenen Identität ein­her­geht. Denn ge­nau das ist es, was Gä­ste an Procida schätz­en und lieben: eine Insel, die sich ihre Ur­sprüng­lich­keit be­wahrt und den bo­denständigen Charme nicht ein­ge­büßt hat. Eine Mas­sen­de­sti­na­tion wird aus Procida ohne­hin niemals werden, dafür fehlen die nö­tigen Zutaten. Das Ei­land ver­fügt we­der über Thermen wie Ischia, noch ist hier etwas vom hoch­tra­ben­den Jet­set-Esprit Capris zu spüren.

Auf einer Fläche von nur 4,1 km2 le­ben ca. 10.500 Menschen, was einer re­la­tiv großen Bevölkerungsdichte ent­spricht. Procida ist das geologische Bin­de­glied zwischen Ischia und der Küste west­lich von Neapel mit dem Kap von Miseno. Außerdem ist die Insel ein in­te­graler Teil des Regionalparks Campi Flegrei. Die meisten besuchen das Ei­land im Rahmen eines Tages­aus­flugs und bleiben nur für wenige Stun­den. Wer länger verweilt und sogar auf Pro­cida nächtigt, lernt weitere faszi­nie­ren­de Facetten der Insel­schön­heit ken­nen: die Abend­stim­mung an der Ma­ri­na di Corricella, die Strände rund um die Ma­ri­na Chiaiolella und die ver­schwie­ge­nen Zitronengärten im Innern der Insel. Egal, ob Stippvisite oder län­ge­rer Fe­rien­aufenthalt − jeder Besucher lan­det zu­nächst mit der Fähre an der Ma­rina Grande. Der an der Insel­nord­seite ge­le­ge­ne Hafen wird von einer Zeile ver­witter­ter Häuser gesäumt, die schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf mehr gibt. Hier konzentriert sich ein ge­wichtiger Teil der Infrastruktur, häu­fig geht es laut und hektisch zu, kein Ort zum Bleiben also, weshalb die meis­ten Besucher um­gehend den Schil­dern Richtung Abbazia San Michele fol­gen und sich auf den (zu­weilen schweiß­treibenden) Weg zur Terra Murata begeben. Auf halber Strecke zum Altstadthügel er­weitert sich die ver­kehrsberuhigte Gasse zur Piazza dei Martiri mit der Sta­tue des Risor­gi­men­to-Protagonisten Antonio Scialoja in der Mitte. Als Fi­nanz­mi­nister gehörte er der zweiten Regierung des frisch ver­einigten Königreichs Ita­lien an; er starb 1877 hier auf der Insel. Von der Piazza zweigt die Via San Rocco in Rich­t­ung Corricella, dem alten Fi­scher­ha­fen auf der anderen Inselseite, ab. Um zur hi­storischen Keimzelle Pro­ci­das − der Terra Murata − zu ge­lan­gen, geht es von der Piaz­za weiter stramm berg­auf. Man passiert den kup­pel­be­krön­ten San­tuario Santa Maria delle Gra­zie und genießt an­schlie­ßend von der Ka­no­nen­ba­stion den Para­de­blick auf Corricella, bevor das Sträß­chen ei­nen Knick macht und das Alt­stadt­tor pas­siert. Auf dem Alt­stadt­hügel em­pfiehlt sich natürlich der Be­such der Kathedrale, die dem hl. Erz­engel Michael geweiht ist und von den um­lie­genden Wohngebäuden bis zur Un­kennt­lichkeit zugebaut ist.

Zwei Inselbus­li­nien steuern auf ver­schlun­genen Routen den abgelegenen In­selteil mit dem für Reisende aus dem Nor­den wegen der zahlreichen Vokale nur schwierig aussprechbaren Namen Chiaiolella an. Der Ab­ste­cher lohnt sich be­sonders für Wasserratten, denn vom kreis­runden Jacht­hafen − ein ehe­ma­li­ger Vulkankrater − sind die schönsten In­selstrände zugänglich. Der be­lieb­tes­te und deshalb auch meist­frequen­tierte Sand­strand ist die Spiaggia del Ciracciello. Zwei Tuff­stein­felsen im Was­ser mit Wahr­zeichencharakter bil­den die Grenze zur etwas ruhiger ge­le­ge­nen Spiaggia del Ciraccio. Eine Hand­voll Ho­tels, Res­taurants und Li­dos komplet­tieren das Freizeit­areal der In­sel. Au­ßer­dem befindet sich an der Ma­rina di Chiaiolella der Brücken­damm zur ve­ge­ta­tions­rei­chen Insel Vi­va­ra. Das ca. 0,4 km2 große, sichel­för­mi­ge Eiland ist der Rest eines vor rund 55.000 Jahren entstandenen Kraters und steht unter Natu­rschutz. Ge­gen­wär­tig darf das Inselchen nicht be­tre­ten werden.

Eine Insel wie eine Leinwandkulisse: Procida als Drehort

Eigentlich muss man am Setting nicht mehr viel ändern, denn die äs­the­tisch ge­schlossene Architektur von Procida schafft den per­fek­ten Rah­men für die Ver­filmung nostalgischer, so­zial­ro­man­ti­scher Gen­re­szenen. Der bekannteste Strei­fen, der 1994 teilweise auf Procida gedreht wur­de, ist „Der Postmann“ („Il Postino“). Der Film spielt in den 1950er-Jah­ren und erzählt vom Dichter Pab­lo Neruda, der sein Exil auf den Liparischen Inseln verbringt. Auf ei­ner tie­feren Ebe­ne handelt das cineastische Werk von Freund­schaft, Liebe und der Funktion von Kunst im Lebensalltag. Zahl­reiche Stelltafeln auf der Insel wei­sen auf Drehorte hin oder er­zäh­len Anekdoten im Zu­sam­menhang mit den dreimonatigen Dreh­ar­bei­ten. Bei einigen Szenen wirkten Ein­hei­mische als Statisten mit, Haupt­darsteller Massimo Troisi starb nur einen Tag nach En­de des Drehs an einem Herzinfarkt. 2010 benannte die Kommune einen Platz in Corricella nach dem Schauspieler (Piazza Massimo Troisi). An den Film erinnert heute ferner die Spiaggia del Postino am Pozzo Vecchio.

Ein weiteres Leinwandepos, das 1999 zu einem kleineren Teil auf der In­sel ent­stand, ist „Der talentierte Mr. Ripley“ („The Talented Mr. Ripley“). An der Verfilmung des gleichnamigen Kri­mi­nal­ro­mans von Patricia Highsmith war ein Staraufgebot an Schau­spielern be­tei­ligt − u. a. Jude Law, Cate Blan­chett, Matt Damon und Gwyneth Paltrow. Drehorte wa­ren u. a. die Piazza Ma­rina Gran­de und die Piazza dei Martiri.


Erinnerungen an eine Sternstunde der Filmgeschichte

Geschichte

Aus der Antike finden sich auf Procida nur spärliche Spuren. Mit Si­cher­heit aber war die Insel von Griechen und Rö­mern bewohnt, man kultivierte u. a. Wein und erbaute Ferien­villen am Strand. Nach dem Zusammenbruch des Rö­mi­schen Reichs wandelte sich Pro­ci­da unter byzantini­scher Herr­schaft zum In­sel­asyl für jene Festland­be­woh­ner, die vor dem lango­bardischen Er­obe­rungs­zug hier­her flüch­teten. Die heu­tige dich­te Besiede­lung hat in die­ser Zeit ihren Ursprung. Der vom Meer her unein­nehm­bare Berg, die heu­tige Terra Mu­ra­ta, war für eine Be­fe­stigung wie ge­schaf­fen, was jedoch nichts da­ran änderte, dass die Insel nach üb­li­chem hi­sto­ri­schem Strick­mus­ter nach­ei­nander an die Nor­mannen, Staufer, Anjous und Ara­go­ne­sen fiel. Immer wie­der war Pro­cida Ziel von Angriffen os­manischer Kor­sa­ren. Be­sonders hef­tig fielen die Ver­wü­stun­gen 1534 beim Ein­fall des Flot­ten­ad­mi­rals Khair ad-Din aus, dessen Bei­name Barbarossa nichts mit dem gleich­na­mi­gen Staufer­kai­ser zu tun hatte. Zahl­reiche In­sel­be­woh­ner wurden ver­sklavt, ihre Häu­ser zer­stört. Erst gegen Ende des 16. Jh. nahm die Zahl der Pi­ra­ten­angriffe ab. Als Reaktion auf die Überfälle ver­stärk­ten die Vizekönige die Be­fe­sti­gun­gen, die Ter­ra Murata erhielt ihr heu­ti­ges Gesicht. Im 18. Jh. wan­delten die Bour­bonen das ein­stige Feudallehen Pro­cida in ein königliches Jagdgebiet um. Außer­dem legten sie die Basis für die Marine- und Seefahrts­tradition, in­dem sie ihre Flot­ten­aktivi­tä­ten hier­her ver­lagerten. Es begann eine Blütezeit, in deren Folge die Be­völ­kerungszahl am Ende des Jahr­hunderts auf 16.000 Einwohner anstieg.


In der Abtei San Michele

Sehenswertes

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten be­fin­den sich innerhalb der Terra Murata. Die „ge­mauerte Erde“ (terra murata) auf dem steilen Felsen über dem Meer ist das ur­ba­ne, kulturelle und strategische Zentrum der Insel und er­setzte in der frühen Neu­zeit eine mittel­alterliche Siedlung an gleicher Stel­le. Letztere gruppierte sich um die Ab­tei der Benediktiner, von der noch ei­nige wenige Spuren erhalten ge­blie­ben sind (→ unten). Die Terra Murata be­steht aus betagten, teils leer­steh­en­den Wohn­häusern, Befes­tigungs­wällen, Sa­kralbauten und Residenzen des welt­lichen und kirchlichen Adels.

Palazzo d’Avalos: Bis zum Beginn des 18. Jh. lenkte die Familie d’Avalos für zwei Jahrhunderte die Geschicke der In­sel. Der gleichnamige Renaissance-Pa­lazzo aus dem 15. Jh. in der Terra Murata fungierte als deren Residenz, die 1830 in ein Gefängnis umgewandelt wur­de. Bis 1988 war das Gefängnis in Be­trieb. Die Zellen, Gärten und Trakte können im Rahmen einer Führung nach Voranmeldung besichtigt werden.

♦ Tägl. außer Mo 9.30−14 Uhr. 10 €, erm. ab 5 €. Via Terra Murata 33, Tel. 333-3510701, visitedavalos@comune.procida.na.it.

Abbazia di San Michele: Die voll­stän­dig mit den umliegenden Wohn­ge­bäu­den der Terra Mu­rata verschmolzene Ka­the­drale ist am besten vom Boot oder von der Terrasse des benach­bar­ten Mu­se­ums aus erkennbar. Der Sa­kral­bau geht auf eine im 10. Jh. ge­grün­dete Bene­dik­tinerabtei zurück, deren Fun­da­mente erhalten sind. Die heutige Kir­che liegt auf einem Felsen ca. 90 m über dem Meer und ist ein „Neubau“ aus dem 16. Jh., nachdem osmanische Kor­saren (→ Geschichte) die alte Abtei zer­stört hatten. Weil der drei­schiffige Bau über keine Fassade verfügt, betritt man den Innenraum auf der Chorseite. Da­bei queren Besucher das Päpste­zim­mer − mit den Konterfeis diverser Päps­te und Kardinäle.


Malerische Genreszenen an der Marina Corricella

Den kunstvollen Majolika­fuß­boden schuf derselbe Meister, der be­reits bei der Gestaltung des Kreuzgangs Santa Chiara in Neapel fe­derführend beteiligt war. Eingelassen im Fußboden sind die Grab­platten mit den Farben der vier tra­ditionellen Bruderschaften (weiß, rot, gelb und tiefblau). Im Chor flan­kie­ren die Statue des Erzengels zwei Öl­ge­mäl­de aus dem Jahr 1690. Sie doku­men­tieren das Zutun Michaels bei der Be­freiung der Insel vom osmanischen Herr­schaftsintermezzo. Hervorzuheben sind ferner die vier Seitenkapellen auf der − vom Chor aus betrachtet − rech­ten Seite und das archaische Tauf­be­cken an der hinteren Rückwand: Das Be­cken aus Marmor nutzten ur­sprüng­lich Griechen aus Euböa, um dem Gott Dio­nysos Wein zu spenden.

Vom In­nen­raum führt eine Treppe zur Bib­liothek mit ca. 8000 Folianten. Die Bib­liothek und zwei ältere Kapellen mit ei­nem Beinhaus der Unterkirche sind mo­mentan aus baulichen Gründen nicht zu­gänglich. Im Beinhaus wurden einst die Toten mumifiziert und in der Os­ma­nen­zeit angeblich sogar über eine Ram­pe (scolatoio) direkt ins Meer „ent­sorgt“.

♦ Di−Sa 10−12.45 und 15−17 Uhr, So/Mo 10−12.45 Uhr. Via San Michele, www.abbaziasanmicheleprocida.it.

Casa di Graziella (Museo): Das Hei­mat­mu­seum in der 2. Etage eines Palazzo neben der Abtei erinnert an den fran­zö­sischen Lyriker Alphonse de La­mar­tine. Während sei­ner Italienreise 1811/12 pflegte er mit einem Mädchen aus Procida eine amou­rö­se Eskapade, die er Jahrzehnte später in seinem Roman „Graziella“ aufarbeitete. Die Aus­stellung zeigt in mehreren Räumen Kü­chenutensilien und Ein­rich­tungs­ac­ces­soi­res aus dem 19. und frühen 20. Jh., von der Dachterrasse entfaltet sich ein wun­der­bares 360-Grad-Pano­rama.

♦ Nov. bis März 10−13 Uhr, April bis Okt. 10−13 und 15−17 Uhr, Juli/Aug. nachmittags 16−18 Uhr, So nachmittags und Mo zu. 3 €.

Marina Corricella: Der älteste Fi­scher­ort der Insel liegt in einer s­i­chel­för­mi­gen Bucht zwischen der Terra Mu­ra­ta und der Punta Pizzaco. Den schön­sten Ausblick auf das äs­thetisch und atmo­sphärisch einzigartige Ensemble ge­nießt man von der Ka­no­nen­bastei am Auf­gang zur Terra Murata. Die in un­terschiedlichen Farb­tö­nen ge­tün­chten Häuser mit ihren Trep­pchen, Loggien, Kuppeldomen und Bal­ko­nen sta­peln sich dicht an dicht am Steilhang und spiegeln sich bei ruhiger See im Ha­fen­becken − ein Fest für Ma­ler, Filme­macher, Fotografen oder sol­che, die das be­schau­liche Fi­scher­flair ein­fach nur für sich genießen wollen. Cor­ricella ist autofrei und nur über Trep­pen­wege bzw. abschüssige Pfla­ster­stra­ßen zu er­reichen. Mittags und abends be­le­ben sich die Fischrestaurants am Ha­fen, die selbstverständlich alle bei gu­ter Wit­te­rung Tische und Stühle nach drau­ßen stellen. Die vielleicht beste Zeit für ei­nen Be­such ist der spätere Nach­mit­tag oder frühe Abend, wenn Ein­hei­mi­sche in Grüpp­chen beisammenstehen und parlieren, derweil die Kinder daneben Fußball spielen.

Basis-Infos

Information Das Infobüro befindet sich ne­ben den Fährticketschaltern am Hafen. Tägl. 10−18 Uhr (allerdings nicht zuverlässig geöff­net). Stazione Marittima, Tel. 081-8960454, www.visitprocida.com.

Verbindungen Pkw. Das Auto ist auf Pro­ci­da nutzlos und sollte deshalb besser auf dem Festland bleiben.

Bus. Die Inselbusse starten an der Marina Gran­de hinter dem Fährterminal. Linie C 2 fährt zur Terra Murata, Linien L 1 sowie L 2 steuern Chiaiolella an. Einzelticket 1,50 €.

Schiff. Ein Verbindungsrechner im Internet befindet sich auf der Seite des Infobüros (→ oben). Autofähren von Ischia Porto und Casa­micciola Terme und von Neapel und Pozzuoli. Schnell­boote (aliscafi) von Neapel. Preis­bei­spiel: Schnellboot von/nach Neapel 14,40 € (einfache Fahrt). Gebühr für Gepäck 1,50 €, die Aufenthaltssteuer von 2 € wird automatisch auf den Fährpreis aufgeschlagen.

Fähr­gesellschaften: Caremar (www.caremar.it), Aliscafi/SNAV (www.snav.it), Medmar (www.medmargroup.it), Gestour (www.minicrocieregestur.com).

Taxi. Taxistände am Hafen (Fährterminal) und in Chiaiolella. Tel. 360-297048, www.taxiprocida.it.

Gepäckaufbewahrung Miratour. 5 €/Tag für ein Gepäckstück, das Reisebüro am Hafen gibt auch nützliche Informationen. Tägl. außer So 9.30−13 und 16−19 Uhr. Via Roma 104, Tel. 081-8968089.

Mietfahrzeuge Fahrräder/Scooter. Die Agen­tur „General Rental“ am Fährhafen ver­leiht E-Bikes (20 €/Tag) sowie Scooter (30−35 €). Tägl. 8.30−20 Uhr. Via Roma 112, Tel. 081-8101132, www.generalrental.it.

Ärztliche Versorgung Guardia medica. Via Libertà, Tel. 081-8101213.

Veranstaltungen Settimana Santa. Die Kar­freitagsprozession auf Procida gehört zu den berühmtesten in ganz Italien! Im Zen­trum steht der „Umzug der Mysterien“ (Pro­ze­ssione dei Misteri) mit über­le­bens­gro­ßen Figuren, die von Einheimischen in liebe­vol­ler Hand­arbeit hergestellt werden. Eben­falls von Be­deutung ist die Prozession am Grün­donnerstag unter Beteiligung der Bru­der­schaft der Weißen (Confraternita dei Bian­chi). Der Veranstalter des gro­ßen My­ste­rien­um­zugs am Freitag ist die tra­di­tions­rei­che Congregazione dei Tur­chi­ni; zwei be­tende Brüder sind sogar auf dem Ma­jo­li­ka­fußboden der Kathedrale ver­ewigt. Wegen des frühen Be­ginns der Prozession sollte man zuvor die Nacht auf der Insel verbringen!

Sagra del Mare. Das Traditionsspektakel er­in­nert an die Beziehung der Insel zur See­fahrt. Samstag wird aus den Inselschönhei­ten die Graziella (→ Link) gekürt, Sonn­tag­abend endet das Fest traditionell mit ei­nem Kon­zert an der Marina Grande. Letztes Wo­chenende im Juli.

Patronatsfest. Zu Ehren des Erzengels Mi­chael. 8. Mai und 29. Sept.

Baden/Wassersport Baden. Die Strände in Ha­fen­nähe, die Spiaggia della Silurenza im Nor­den und der dunkle Kiesstrand Chiaia im Sü­den, sind weniger emp­fehlenswert. Etwas ein­la­d­en­der ist die Spiaggia del Po­sti­no (→ Kas­ten) an der Cala del Poz­zo Vecchio.

Spiaggia del Ciracciello e Ciraccio. Ein lang ge­strecktes, relativ schmales Sand­strand­band ver­bindet die Punta Serra mit der Brü­cke zur Halb­insel Vivara. Das Bade­mek­ka Pro­cidas ist auch wegen des fla­chen Wassers rundum fa­mi­lien­tauglich, Bagni und Re­stau­rants sorgen für die nö­ti­ge Infrastruktur.

Kajaktouren. Die Organisation ASD Kayak Pro­ci­da bietet u. a. geführte Inselum­run­dun­gen an. Die Runde dauert 4 Std., die Ba­sis be­fin­det sich am Ciracciello-Strand. Via Marina Chiaiolella 30, Tel. 348-3487880, www.procidainkayak.it.


Übernachten

**** Albergo La Vigna 2 Restaurierter Pa­laz­zo am Ende einer Seitengasse im Centro sto­ri­co zwi­schen Hafen und Terra Murata, 13 ge­räu­mi­ge und komfortable Zimmer, ei­ni­ge mit Ter­ras­sen­zu­gang, ein großes Plus ist der weit­läu­fi­ge Wein­gar­ten mit Sitz­plät­zen nach hinten raus. Well­ness­bereich, Früh­stück in der ehe­ma­li­gen Ka­pelle. DZ ab 90 €. Via Principessa Margherita 46, Tel. 081-8960469, www.albergo­la­vigna.it.

Mein Tipp *** Hotel Solcalante 9 Fa­mil­ien­ge­führtes Hotel in einem um­ge­bau­ten Bau­ern­haus oberhalb der Spiaggia del Ciraccio. 12 Zim­mer, die schönsten mit gro­ßer Gar­ten­ve­ran­da, weitläufiger und ge­pfleg­ter Garten mit Sonnenterrasse so­wie Bar, kleiner Spa-Bereich. Das Re­stau­rant Ac­qua Pazza 9 („Verrücktes Wasser“) kre­denzt inseltypische Gerichte und steht auch Gästen von außerhalb zur Ver­fü­gung. Ganzjährig geöffnet. DZ ab 90 €. Via Serra 1, Tel. 081-8101856, www.solcalante.it.

*** Hotel La Corricella 8 Empfehlens­wer­tes Mittelklassehotel und einzige Quartier­op­tion an der Marina Corricella. 9 Zimmer mit Terras­se in einem verschachtelten Alt­bau ober­halb der Hafenzeile, das Restau­rant La Lam­pa­ra 8 gehört zu den besten Ein­kehr­op­tio­nen auf Procida. Mitte März bis Okt. geöffnet. DZ ab 80 €. Via Marina Cor­ri­cel­la 88, Tel. 081-8960609 (Ristorante) bzw. 081-8967575 (Hotel), www.hotelcorricella.it.

B&B Casa Terra Murata 3 Hoch gelobtes Pri­vatquartier in der Terra Murata, einzige Op­tion auf dem historischen Stadthügel. Mo­derne In­nenausstattung, freundlich und pro­fessionell ge­führt, 8 verschiedenfarbig ge­staltete Kom­fort­zimmer im sanierten Alt­bau. Kooperation mit dem Lido Vivara am Ciracciello-Strand. DZ ab 75 €. Via San Mi­chele 9, Tel. 081-8969385, www.terramurata.it.

Camping Punta Serra 4 Schattiger Platz in ei­nem ruhigen Teil der Insel gelegen, die Strän­de Pozzo Vecchio und Ciraccio liegen in be­que­mer Reichweite. Klein und familiär, einfache Aus­stattung, Bushaltestelle vor dem Eingang. Juni bis Sept. geöffnet. 2 Pers. und Zelt ab 20 €. Via Serra 4, Tel. 081-8969519.


Treppe zur Marina di Corricella

Essen & Trinken

Eine inseltypische Gebäckspezialität heißt Lin­gua di Procida. Die zungen­förmigen Blätter­teig­teil­chen gibt es mit unter­schied­lichen Fül­lun­gen, z. B. Li­mo­nen­creme; am besten schme­cken sie in den Bars an der Marina Gran­de. Zi­tro­nen aus Procida sind auch un­ver­zicht­ba­rer Bestandteil der Meeres­küche. Eine be­lieb­te Som­mer­spe­zia­li­tät ist Zitronensalat (Insa­lata di Limoni di Procida). Von den Gär­ten der Insel finden auch Wein und Arti­scho­cken den Weg in die örtlichen Ga­s­tronomie­be­trie­be.

Ristorante Caracalè 5 Der Name „Schö­ner Platz“ ist keineswegs übertrieben, denn der Blick auf den Hafen von Corricella ist hier in der Tat berauschend. Ge­schmack­voll dekorierte Ti­sche, stilvoll gestalteter In­nen­raum, vorzügliche Fisch­küche. Menü um 30 €. Di Ruhetag, Juli/Aug. tägl. ge­öffnet. Via Marina di Corricella 62, Tel. 081-8969192.

Il Postino 7 Volkstümliches Restaurant an der Marina di Corricella, freundlich, herrlich un­auf­ge­räum­ter Innenraum, Requisiten aus dem gleich­na­migen Film an der Wand. Der Schwer­punkt liegt auf frischer Meeresküche. Tische und Stühle drau­ßen auf der stim­mungs­vol­len Ha­fen­mole. Me­nü um 25 €. Tägl. ab 8 Uhr. Via Marina di Corricella 43, Tel. 339-4006579.

Mein Tipp Ristorante La Pergola 10 Ländli­ches Ausflugsrestaurant oberhalb der Spiag­gia del Ciraccio. Freundliche, un­ver­fälsch­te Gast­lich­keit, rustikales Innenleben, herrliche Au­ßen­plätze unter einer Zi­tro­nen­per­gola. Neben Fisch- sind frisch zu­be­rei­te­te Kaninchen­ge­rich­te Spezialität des Hau­ses. Menü ab 30 €. Mo Ru­h­etag, öffnet ab 20 Uhr, So ab 13 Uhr. Via Sa­lette 10, Tel. 081-8969918.

Il Maestrale 6 Das Fischrestaurant ist ein­deu­tig der Platzhirsch an der Re­stau­rant­zei­le am Ha­fen von Corricella. Im Sommer mit­tags oft bre­chend voll, exquisite Mee­res­küche, auch ve­gane so­wie glutenfreie Mee­res­früch­te­ge­rich­te. Au­ßen­sitz­plätze auf der urgemütlichen Piaz­zet­ta. Menü ab 25 €. Tägl. außer Mo mittags und abends. Via Marina di Corricella 29, Tel. 081-8101889.

Pizzeria Fuego 11 Modern gestaltete Ein­kehr für ein jüngeres Publikum an der Ha­fen­zeile in Corricella. Krosse Holz­ofen­piz­za satt, auch fan­ta­sievolle Ge­schmacks­va­rian­ten. Dazu fri­sche Fisch­gerichte von ausgezeichneter Qua­li­tät, gro­ße Craft-Bier-Auswahl. Freiplätze auf dem Trottoir. Pizza ab 5 €. Di Ruhetag, an­son­sten mit­tags und abends. Via Marina di Cor­ri­cel­la 45, Tel. 081-1869556.

Bar Dal Cavaliere 1 Kaffee- und Cock­tail­bar ge­genüber der Kirche an der Marina Gran­de. Gro­ße Terrasse mit Hafenblick, ver­führerische Süß­warentheke, der per­fek­te Ort, um sich die War­tezeit auf die Fähre zu vertreiben. Tägl. von 6 Uhr bis tief in die Nacht geöffnet. Via Roma 42, Tel. 081-8101074.

Golf von Neapel Reiseführer Michael Müller Verlag

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