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Der Blick über das Wasser nach Dänemark, auf die Halbinsel Broager, war fantastisch. Schwinge drehte sich eine Zigarette und genoss die Aussicht.

Er hatte am späten Nachmittag Holnis erreicht und wie so oft waren ihm beim Wandern auch die trüben Gedanken vergangen. Im Restaurant Fährhaus hatte die Wirtin seine Thermoskanne mit heißem Wasser nachgefüllt und ihm zwei Stücke Apfelstrudel („der ist selbstgemacht!“) dazu gegeben. Sein Angebot, ihr dafür die Schuhe neu zu besohlen, hatte sie jedoch lachend abgelehnt. Viele Menschen, denen er begegnete, hielten es für einen Witz, wenn er ihnen sagte, dass er Schuhmacher sei.

Schwinge steckte einen Beutel mit Pfefferminztee in seine Kanne, schraubte den Verschluss wieder zu und blickte nach Nordosten, wo in etwa vier Kilometern Luftlinie einer der markantesten Bauwerke an der Flensburger Förde zu sehen war – der Doppelkirchturm von Broager. Er zog den Teebeutel aus dem Wasser, ließ ihn abtropfen und verstaute ihn dann sorgfältig in einem kleinen Plastiktütchen. Den Luxus einen Teebeutel nach einmaliger Benutzung wegzuwerfen, hatte er sich schon lange abgewöhnt.

Als er die zweite Zigarette ausgedrückt hatte, ging er das Steilufer hinunter zum Strand, zog seine Schuhe und Strümpfe aus und badete seine Füße. Das kalte Wasser war eine Wohltat. Nachdem er sich die Zehennägel geschnitten und mit Hilfe seines Taschenspiegels den Bart gekürzt hatte, machte er sich auf die Suche nach einem Schlafplatz.

Asphalt im Kopf

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