Читать книгу Das Erbe der Macht - Band 24: Schattenkrieg - Andreas Suchanek - Страница 5

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Dickicht wich von Kraftschlägen getroffen beiseite, in der Ferne zwitscherten Vögel.

»Wo sind wir?«, fragte Patricia Ashwell.

Merlin machte sich nicht die Mühe, ihr zu antworten. Viel zu sehr war er in seine Erinnerungen vertieft. Die vertraute Erde, der Duft der Wälder, Gesteine und Moose. Mit Absicht hatte er diesen Fleck der Welt gemieden, allen vorgegaukelt, wie nutzlos er war.

Hinter ihm führte Patricia einen schnellen Lokalisierungszauber durch. »Das ist Nordamerika.«

Vor ihnen erschien jener Platz, an dem es zum letzten Mal geöffnet worden war. »Hier habe ich vor langer Zeit ein Spiel gewagt. Die Unsterblichen führten hier das Ritual durch, um Nagi Tanka im Körper von Piero in das entfernteste Splitterreich der Existenz zu verbannen. Sie wussten nicht, dass ich es so wollte.«

»Ich kenne die Geschichtslektüre zu den Splitterreichen der Ferne«, bewies Patricia erneut ihr Wissen. »Sie waren mit der Erschaffung des Walls nicht länger erreichbar. War das eine Lüge?«

»Die Informationen sind korrekt.«

Sie erreichten das Zentrum des magischen Kreises. Vor sich sah er sie alle, die Feinde von damals. Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci, Kleopatra, Johannes Fugger und Sir William Wallace. Nicht zu vergessen Cixi, die zum Zeitpunkt des Rituals jedoch nicht mehr am Leben gewesen war. Der Strudel hatte Piero mitgetragen, am Ziel angekommen, war er in einen der Särge gelegt worden.

»Was tun wir dann hier?« Patricia sah sich mit abschätzigen Blicken um. Sie mochte die Wildnis nicht, liebte die Struktur des Überschaubaren.

»Die Rebellen sind durch die Vernichtung ihrer Essenzstäbe mit sich selbst beschäftigt«, erklärte Merlin. »Dadurch kann ich den letzten Schritt in meinem Plan einleiten. Ich ruhte im Onyxquader, der Wall war meine Idee. Somit war mir klar, dass die äußersten Splitterreiche nicht mehr erreichbar sein würden.«

Patricia lächelte. »Du hast Maßnahmen ergriffen.«

»Ein Zauber, den ich an den Särgen verankert habe. Um ihn zu erhalten und so zu verknüpfen, dass er jederzeit funktioniert, benötigte ich nur eine Erdung. Den stärksten Anker, den ich erschaffen konnte.« Ein triumphierendes Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.

In einer fließenden Bewegung ließ er seine Arme durch die Luft wirbeln, schuf lautlos einen Zauber. Mit der Macht des Walls griff er nach der Apparatur unter Paris, das erste Kettenglied. Insgesamt vier Verbindungen existierten, sie reichten hinaus zu Splitterreichen, in denen er identische Konstruktionen hinterlassen hatte. Auf diese Art entstanden Ketten, die sich mit dem Ursprung verbanden – den Särgen in der Burg.

»Ich weiß, dass du es bemerkst«, flüsterte er an seine Gegenspielerin gerichtet. »Doch du kannst mich nicht aufhalten.«

Die Herrin vom See lag auf der Lauer. Sie hatte all ihre Kraft darauf verwendet, die Särge zu finden.

Merlin sandte chaotische Magie durch die Verbindung und riss die Sarkophage aus Stein aus der Burg hierher in die Welt. Als der letzte die Burg verließ, verging das entfernteste Splitterreich. Schockwellen rasten durch die magischen Ankerlinien und vernichteten die Apparatur unter Paris. Eine gewaltige Explosion zerriss Noxanith, Hexenholz und die Edelsteine.

Doch er achtete sorgsam darauf, keinen Fehler zu begehen. Die Magie enthüllte ihm lediglich, wo der erste Sarg angekommen war, und selbst dieses Ziel war nicht mit einem Sprung direkt erreichbar. Gegen die Macht der Herrin vom See, das Schicksal graduell zu verändern, konnte er auch mit dem Wall nicht konkurrieren. Da sie nicht sehen konnte, wo ihr Ziel sich befand, die genutzte Magie chaotisch war, konnte sie keine Veränderung wirken.

»Erneut habe ich dich ausgetrickst.« Zufrieden ließ er die Magie zerfasern. »Es ist geschafft. Begeben wir uns zum Anfang. Alle Dominosteine wurden platziert.« Er blickte zum Horizont. »Und der erste ist soeben gefallen.«

Das Erbe der Macht - Band 24: Schattenkrieg

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