Читать книгу "Gedankeninferno" - Andreas Meyer - Страница 16

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Weitere Gespräche mit den Ärzten

Was ich schon immer gehasst habe war, wenn ich genau gefühlt habe, dass etwas nicht in Ordnung ist mit meinem Körper und alle Untersuchungen, die ich durchlaufen habe, kein für mich befriedigtes Ergebnis gebracht haben. Das ist, wie wenn am Auto etwas beim Fahren scheppert und man in die Autowerkstatt geht, um es nachschauen zu lassen. Der KFZ-Meister setzt sich ins Auto und fährt eine Runde, kommt zurück und das Geräusch ist weg. Du kommst Dir blöde vor, setzt Dich wieder ins Auto und bist keine zehn Meter gefahren, da scheppert es wieder. Genau so kam ich mir vor, als ich mit den zwei Ärzten redete. Und sie konnten mir keine Erklärung geben, wieso, weshalb und warum es so ist, wie es ist. Wenn ein Arzt keine Erklärung findet, ist immer die „Psyche des Patienten“ Schuld. Ich ging von einer Untersuchung zur nächsten, gab da Blut und Urin ab und beim nächsten Mal wieder. Aber bis dahin gab es keinen klaren Befund. Mir kam es vor, als wenn man schon wüsste, was eigentlich los war, aber wenn man jetzt schon mit einer Therapie beginnen würde, konnte man die „Kuh“ Patient ja nicht länger melken. Jetzt hieß es wieder: Abwarten und Tee trinken. Du sitzt im Büro und deine Gedanken sind zu 100% nicht da, wo sie eigentlich sein sollten. Einige Tage nach der MRT-Untersuchung bekam ich einen Anruf aus Sindelfingen, ich sollte doch noch einmal vorbeikommen auf ein Gespräch, die Ergebnisse wären jetzt da. Ich fuhr am nächsten Tag direkt nach dem Dienst nach Sindelfingen ins Krankenhaus, um mit Dr. med. S. ein weiteres Gespräch zu führen. Und es kam, wie es kommen musste: Ja, Herr Meyer, wir sind uns immer noch nicht sicher, auch das MRT hat nicht die Gewissheit gebracht, ob es sich jetzt um einen Tumor handelt oder nicht.

Was ich sagen kann ist, dass der PSA-Wert von 12,8 ng/ml auf 14,5 ng/ml gestiegen war. Das zeigte eindeutig, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich schaute ihn an und meinte nur: UND NUN? Sie sind der Arzt, nicht ich. Ich würde auf jedem Falle jetzt eine Prostatabiopsie vorschlagen. Oh, schon wieder eine Untersuchung! Und was wird da gemacht? Nach dem Gespräch mit Dr. med. S. fuhr ich nach Hause. Am nächsten Tag ging ich wieder in den SAN-Bereich, um eine erneute Überweisung ins Sindelfinger Krankenhaus zu bekommen, diesmal für die Prostatabiopsie. Nur diesmal war eine Frau Oberfeldarzt N. da, sie ist ausgebildete Urologin und kannte Herrn Dr. med. S. sehr gut, da sie selbst schon in Sindelfingen in der Urologie gearbeitet hatte. Wir verstanden uns auf Anhieb super. Ich hatte auch ein gutes Gefühl bei ihr. Sie schaute meine Akte an und meinte: Ja, auf jeden Fall ist jetzt eine Biopsie vonnöten. Aufgrund des Anstiegs des PSA -Wertes sollten wir keine Zeit verlieren. Sie füllte die Überweisung aus und bat mich, Dr. med. S. schöne Grüße auszurichten, was ich ihr auch versprach. Sie erklärte mir in verständlicher Sprache, was bei einer Biopsie gemacht wird und nahm mir die Angst davor. Der Eingriff sollte am Freitag, den 13. November, gemacht werden und ich sollte danach über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Zum Glück bin ich nicht abergläubisch. Und es war ja notwendig, um endlich Klarheit zu bekommen. Bei einer Prostatabiopsie handelt es sich um die Entnahme von Gewebe aus der Prostata zwecks anschließender Untersuchung unter einem Mikroskop. Die Prostatabiopsie ist ein etabliertes und sicheres Verfahren und stellt zurzeit die einzige Möglichkeit zur definitiven Diagnose eines Prostatakarzinoms dar. (Quelle: www.prostata.de). Und Dr. med. S. hatte mir ja versprochen, dass er den Eingriff unter Narkose bei mir vornimmt. Und zwar deswegen, weil es für beide Seiten angenehmer sei.

Ich würde schlafen und er könne in Ruhe arbeiten.

Das fand ich persönlich sehr gut, da ich sowieso ein kleiner Angsthase in dieser Beziehung war.

„Wenn wir zulassen,

dass Angst uns

beherrscht, wird sie zum alleinigen

Grund

unserer Niederlage“

Zitat von Antré Hoff



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