Читать книгу Das große Still-Kompendium - Andrew Taylor Still - Страница 59

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KAPITEL XIX

Vorlesung von A. T. Still im Krankenhaus, 20. Januar 1895 – Warum er die farbigen Leute ins Krankenhaus eingeladen hat – Memorial Hall – Chinin und faserige Tumoren – Dover Puder, Kalomel und Rizinusöl – Kein christlicher Wissenschaftler – Kein Mesmerist – Sauerstoff und Gesundheit – Für Patienten – Der Gegenstand der Osteopathie – 75 % aller Fälle profitieren – 50 % geheilt – Osteopathie

Ich habe Euch hierher eingeladen, weil unter Euch Männer sind, die geholfen haben dieses Haus zu erbauen. Ich wünschte, es wären noch mehr gekommen, um unter dem Schutz des Daches zu stehen, das Ihr zu errichten geholfen habt. Zweifellos haben die Abwesenden nur die Dollars im Kopf, die sie für ihre Arbeit erhalten haben und verschwenden keinen Gedanken an die Mission des hier errichteten Gebäudes. Dies ist das große Still-Haus, um hier mit Nüchternheit statt mit Trunksucht zu stillen, um mit Prinzipien statt mit Ratespielen zu stillen.75

Letzten Donnerstag wurden hier im Hause interessante Übungen abgehalten. Es war bis zum Überlaufen gefüllt, ein guter Teil der Leute musste nach Hause zurückkehren, da sie keinen Einlass gewährt bekamen.

Der hier von Euch besetzte Raum ist die Memorial Hall, sie wurde meinem Sohn Fred zu Ehren so genannt, dessen Portrait Ihr dort an der Wand seht. Er war ein glänzender, intelligenter, Euch allen bekannter Junge, einer, der keine Ringe an den Fingern trug in der Annahme, die von Gott gegebene Haut sei ein selteneres Juwel als jene, die man mit Geld kaufen kann. Er hatte gehofft, das Banner der Osteopathie weit in die Zukunft tragen zu können, aber seine Gesundheit war durch einen Unfall beeinträchtigt und er verließ uns als Antwort auf den Ruf der Natur.

Ihr seht diese Gemälde, diese Flagge unserer Nation aus Seide und mit wertvollen Stickereien. Dies sind Schenkungen von Freunden, die das freundliche Gefühl der Menschen für uns zeigen.

Seit den Tagen Äskulaps hat die Selbsttäuschung dazu geführt, dass der Mensch Medizin schlucken muss, um sich selbst von einer Krankheit zu befreien. Die Menschen tauschten ihre Urteilsfähigkeit gegen Gottes Intelligenz und generierten so Alkoholiker und Verrückte.

Der große Erfinder des Universums hat durch die Vereinigung von Verstand und Materie die wunderbarste aller Maschinen, den Menschen erbaut, und die Osteopathie zeigt genau, dass er in der Lage ist, sie ohne die Hilfe von Whisky, Opium oder anderen Giften zum Laufen zu bringen. Seit der Einführung von Chinin vor etwa 60 Jahren hat die Anzahl der faserigen Tumoren alarmierend zugenommen, was einen dazu veranlasst, zu glauben, dass diese tödliche Substanz in das System eindringt und die Bildung einer durch die Blutgefäße unterstützte Wucherung verursacht. Wenn die Arterien diese nicht mehr versorgen, beginnt es Blut in die Bauchhöhle abzusondern.

Was dann? Die medizinische Welt sagt, dass sie durch das Messer des Chirurgen entfernt werden muss. Das Ergebnis ist der Tod einer großen Zahl solcher Patienten.

Die Osteopathie, eine Wissenschaft ohne Medikamente, hat herausgefunden, dass die uterogenitalen Nerven irritiert sind. Sie dreht die Reihenfolge der Dinge um, aktiviert die Nerven, die vor der Wiederherstellung die Unreinheiten weg befördern oder erneuern. Wähle zwischen den beiden Möglichkeiten: Ein Tumoren hervorrufendes System oder eines, das sie zerstört.

In den Tagen der Sklaverei, als Ihr Farbigen nur die einfachen Medikamente der Plantagen zur Verfügung hatten wie Pferdeminztee, erholtet Ihr Euch von den Krankheiten. Der Tod war ein seltener Gast in Eurer Rasse. Nun spielt Ihr verrückt wie die weißen Brüder, nehmt starke Medikamente und sterbt wie die Ratten. Werft Eure Tabletten weg und lernt von der Osteopathie die Prinzipien, die das menschliche Leben bestimmen. Lernt, dass Ihr eine Maschine seid, Eure Lungen ein Fächer und ein Sieb, euer Gehirn mit seinen zwei Lappen die elektrische Batterie.

Wenn das Kleinhirn seinen Dynamo in Bewegung setzt, wird Sauerstoff durch das System geleitet und vitalisiert das Blut, den Bauch, das Auge und den ganzen Menschen. Die Natur hat die Batterie in Euch gelagert, um das Blut gesund zu halten und mit Sauerstoff zu salzen.

Ihr nutzt nicht mehr als eine Unze Eures Gehirns zum Denken, der Rest wird in der Lebenskraft gebraucht. Nutzt diese Unze Gehirn, um Euch von den Fesseln der alten medizinischen Gesetze zu befreien.

Mein Vater war Arzt, ich folgte seinen Fußstapfen und galt als sehr erfolgreich in der Behandlung von Cholera, Pocken und anderen Krankheiten. Als diese schreckliche Krankheit Zerebrospinale Meningitis ihre Opfer zu Tausenden umbrachte, vereinten alle medizinischen Schulen ihre Kräfte, um sie zu besiegen, aber sie blieben erfolglos. Sie brach in meine Familie ein, der Tod forderte trotz aller medizinischen Kunstfertigkeiten vier Opfer und unser Heim war verwaist.

In meinem Gram kam mir der Gedanke, statt Gott um die Segnung unserer Mittel zu bitten, sei es viel besser, die richtigen Methoden zu finden und der Annahme zu folgen, dass sie wirken werden, wenn sie nur wahrhaftig sind.

Ich begann den Menschen zu studieren und fand keinen Fehler in Gottes Werk. Die göttliche Intelligenz steht außer Frage: Sein Gesetz ist unveränderlich. Auf diesem Gesetz baut die Osteopathie auf und triumphiert heute nach Jahren des Kampfes unter den ungünstigsten Bedingungen.

Wenn ich heute gebeten würde ein Medikament zu verabreichen, hätte ich so viel Angst vor Dovers Puder wie ein Schwarzer76 vor einem Skelett.

Wenn ich Kalomel geben sollte, würde ich es mit geschlossenen Augen tun und sie neun Tage lang geschlossen halten, so unsicher wäre ich mir über das Ergebnis.

Wenn Ihr mich wegen meiner Verleumdung von Medikamenten einen christlichen Wissenschaftler nennt, geht nach Hause und nehmt eine Dosis vernünftiges Schließen zu Euch, um Euch von dieser Wahrnehmung zu befreien.

Wenn Ihr mich für einen Mesmeristen haltet, mag Euch eine große Dosis Anatomie davon abbringen.

Ich versuche Euch nur zu lehren, was Ihr seid; dass Ihr Euer Recht auf Gesundheit erkennt. Wenn Ihr die Heilungen seht, die hier durchgeführt werden, nachdem alle anderen Methoden versagt haben, werdet Ihr wissen, dass meine Arbeit auf dem Fels der Natur steht.

Was sind das für Fälle, die zu uns kommen? Kennt Ihr noch Lazarus?77 Wenn ja, werdet Ihr Euch sicher daran erinnern, dass er sich von Brotkrumen ernährte, von aufgeweichten Krumen. Nun, in dieser Hinsicht sind wir wie Lazarus; wir bekommen das, was die Mediziner übrig lassen, die unheilbaren Fälle.

Wir bekommen Menschen, deren Mägen Tanks waren, die Säure, Eisen und Quecksilber enthielten – Quecksilber, das ihre Leber in Zinnober verwandelte und aus ihnen rheumatische Barometer machte, die auf jeden Wetterumschwung sensibel reagierten.

Das gleiche Quecksilber ist in bestimmten Formen der große Freund der Zahnärzte; wenn es in das System gelangt, jagt es nach kalkigen Substanzen, macht sich über die Zähne her und bringt ein 17-jähriges Mädchen dazu, ihre perlweißen Schneide-, die kleinen und großen Backenzähne, die von der Natur für das ganze Leben angelegt waren, gegen Zahnersatz aus China einzutauschen.

Ich habe einen jungen Hund zu Hause, dem ich zur Erinnerung bei seinen Ungehorsamkeiten einen Klaps gebe. So gibt die Natur Euch einen Klaps in der Form von Schmerz, wenn ihre Vorgaben missachtet werden. Wenn Ihr den Schmerz des Klapses spürt, pumpt keine Medikamente in Eure Mägen, sondern lasst einen kunstfertigen Ingenieur Eure menschliche Maschine anpassen, sodass jeder Teil in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen der Natur arbeitet.

Stellt Euch selbst als eine elektrische Batterie vor. Elektrizität hat die Kraft zu explodieren oder Sauerstoff zu verbreiten, von dem wir die vitalisierenden Kräfte erhalten. Wenn sie frei durch Euer ganzes System fließt, fühlt Ihr Euch wohl. Stellt sie an einer Stelle ab, dann bekommt Ihr eine Stauung. In diesem Fall verstärkt ein Dr. med. durch die Gabe von Medikamenten die Stauung, bis sie in einem Zusammenbruch endet. Er ist wie der Franzose, der seine Ente vergammeln lässt, damit sie schneller kocht. Nicht so ein Osteopath. Er behebt das Hindernis, lässt die Leben spendenden Flüsse wieder fließen und stellt die Gesundheit wieder her.

Die eine Weise ist des Menschen unsicherer Weg, die andere ist die unfehlbare Methode Gottes. Entscheidet Euch heute, wem Ihr dienen wollt.

Lasst uns unten beginnen und eine Weile aufwärts schließen. Wie oft hat ein Beobachter eine kranke Gans auf dem Wasser gesehen, obwohl das Wasser schmutzig war? Wenn eine Gans das nötige Futter zum Lebenserhalt findet, werden ihr Arzt, das Wasser, und die Elemente ihrer Art es ihr immer wohl ergehen lassen. Eine tote Gans, ein Schwan, ein Pelikan, ein Haubentaucher oder ein Wasservogel wird selten, wenn überhaupt, tot auf der Wasseroberfläche gefunden – es sei denn der Tod trat gewaltsam ein.

Unsere ältesten Pioniere werden Euch sagen, dass während der Besiedlungszeiten Krankheit unter Schweinen unbekannt war. Die Schweine wurden frei in der Natur gelassen, um zu fressen, zu trinken, zu wachsen und glücklich zu sein. Wenn sie sich überfressen hatten oder unter etwas anderem litten, nahm man an, dass sie genug Verstand besaßen, um einen Flusslauf aufzusuchen, bis das Fieber verschwunden war und es ihnen wieder besser ging.

Keines Jägers Messer hat je die Haut eines kranken Bocks, Bären, Wolfs oder Panthers gehäutet, es sei denn, er hatte zuvor im Fell Zeichen einer vorherigen körperlichen Verletzung gefunden. Wir glauben, dass die Ursache für das Fehlen von Krankheiten unter Tieren und Vögeln aller Art eine strenge Befolgung der Gesetze ist, unter denen sie in die Natur entlassen wurden. Wenn sie müde sind, ruhen sie, wenn sie hungrig sind, fressen sie, sie leben in strengem Gehorsam gegenüber allen Forderungen ihrer Bedürfnisse. Wir glauben, dass der Mensch davon keine Ausnahme macht. Unserer Meinung ist eine der häufigsten Ursachen für menschliche Krankheiten die Missachtung dieser großen Tatsachen. In diesem Sinne zeigt er nicht einmal so viel Verstand wie eine Gans.

Osteopathie

Die folgenden Zeilen sind dem Gründer der Osteopathie mit der Liebe und dem Respekt der Autorin gewidmet.78

Der Baumeister des Universums

Gab das Leben zum Segen, nicht zum Fluch.

Und des Menschen letzte, höchste Leistung

Enthält schimmernd sein Geist,

Seine Lebensenergie und Lebenskraft

Beschleunigt die Lebensmaschine im Lebenslauf.

Im Körper, zuverlässig und sicher,

lagert für immer die Heilung des Körpers.

So sprach der Mann mit eisernem Willen

Und unerschütterlichem Vertrauen,

der tapfere A. T. Still.

Alle Ehre gilt dem ernsten Herzen,

Das ganz alleine, trotz bitterer Gewieftheit

Von höhnischen Lippen und grauenhaftem Hohn

Und dunkelster und trostlosester Armut

Zum großen Zweck stand

Von dem er fühlte, er läge in seiner Hand:

Der Zweck, den Plan zu entfalten,

Gemäß: ‚Nach seinem Bild machte er den Menschen.‘

Wie das Geschöpf der schöpferischen Liebe

Seine Grenzen nach oben ausdehnen konnte.

Es war ein gewagtes Bekenntnis, geschleudert

In den alten Ring der Konservativen.

Doch die tiefblickenden Augen des starken Manns

Lasen das Buch der Natur, von den Schwachen niemals durchsucht.

Treue Freunde in ihrem großen Herzen

Fand er, um seine Aktion zu stärken.

Denn wahre Gefährten sind nicht die

Mit sehenden Augen und sprechenden Zungen

Aus Fleisch und Blut, sondern mit dem stillen Drang,

der in den tiefen Orten der Seele wohnt.

Und sie offenbarten ihm die Wahrheit:

Die Heilung des Körpers ist dort versiegelt.

Nun er, der diese Wahrheit zu proklamieren wagte,

unter drohenden Verlust von Haus und Freunden und gutem Namen,

Steht gekrönt heute auf dem Ehrenthron,

und nennt ihre schönsten Lorbeeren sein Eigen.

Er steht da mit bescheidener Dankbarkeit,

während Lahme und Blinde vieler Länder

täglich um seine Fußstapfen herumschleichen

und alle bestätigen sein wundersames Werk.

Möge das Himmelslicht über sein treues Haupt

Viele Jahre seinen Segen ausgießen

Und in seiner Lebenszeit soll niemand beschränken

Das königliche Geschenk aus reinstem Gold,

Das schönste Geschenk für einen wahren Verstand,

die ehrfürchtige Ehre seiner Art.

Fargo, N. D. Helen de Lendrecie

Das große Still-Kompendium

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