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2.VERÄNDERUNGEN

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„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“ Diese Meinung vertrat der letzte Kaiser Wilhelm II. Ein Manager der amerikanischen Filmindustrie erklärte, dass er für das Fernsehen keine Zukunft sehe, weil kein Mensch Lust darauf habe, nach Feierabend in einen Holzkasten zu glotzen. Nicht vorstellbar war, dass der Computer eines Tages in allen Büros und Privathaushalten stehen würde. Wie man sich doch geirrt hat! Aus unserem Alltag sind diese drei Säulen der Erfindungen nicht mehr wegzudenken. Und ja, sie haben unser Leben verändert.

In den IT-Schmieden tüftelte man an einem kleinen flachen Ding, welches in jeder Hosentasche Platz findet, ohne dabei aufzutragen. Auf die Welt kam das Smart-Phone und trat seinen Siegeszug rund um den Globus an. Whats App-Nachrichten und E-Mails werden sekündlich um den Erdball gejagt. Mit dieser Segnung der Wissenschaft hat sich das Leben mit- und untereinander atemberaubend verwandelt.

In Zeiten, wo man ohne Whats App auskommen musste, war es nicht so einfach, eine Beziehung zu beenden. Da musste man noch reden, sich unangenehmen Themen stellen, sich Vorwürfen aussetzen, um dann mit einem lauten Knall die Tür zuzuschlagen. Die Tür zum Herzen und dieselbe zum Haus. Heute simst man ganz einfach „es passt nicht.“ Mit einem Klick ist es aus die Maus und schon ist man aus dem ganzen Stress heraus. Man erspart sich aufreibende Debatten, ob man es noch einmal versuchen soll oder das Betteln um eine zweite Chance.

Selbstverständlich hat sich die Wissenschaft mit dieser Kommunikationsform unter Liebenden angenommen. Man fand heraus, dass jeder 10. beim Sex am Handy rum fummelt und fasste zusammen, dass Whatsapp und Co. der Liebeskiller Nummer eins ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie eine romantische Stimmung zustande kommt, wenn man zarte Liebesworte ins Ohr haucht und er dabei aus seiner viel zu engen Jeans das Handy raus wurstelt. Auch die Essgewohnheiten sollen sich durch die ständigen Piep-Töne einer ankommenden Nachricht geändert haben. Studien belegen, dass sich Familie ein- bis zweimal in der Woche am gemeinsamen Esstisch trifft. Aber da sitzen dann auch haufenweise andere Leute, die sich mit wichtigen Nachrichten zu Wort melden. Außer der langweiligen Frage, „wie war es in der Schule?“ und einer mürrischen Antwort bleibt keine Zeit für Gespräche.

Eine liebende Gattin und Mutter von zwei Kindern wartet auf ihren Mann. Dieser simst mal kurz, „er stecke im Stau.“ Dabei entspannt er sich in der Natur mit einer billigen aber willigen Frau. So viel Lügen, wie in diesen Zeiten sind noch nie gelogen worden.

Ein Mann reichte gleich nach der Hochzeitsnacht die Scheidung ein. Die Auserwählte wollte nicht mit ihm schlafen, weil sie erst auf die zahlreichen Glückwünsche per SMS antworten musste. Dem Ehemann gefiel das ganz und gar nicht. Er forderte sie auf, das Handy unverzüglich aus der Hand zu legen. Seine Bitte war erfolglos. Dann fragte er leicht zynisch, „ob die Freunde auf Facebook und Twitter wichtiger wären als er?“ Sie antwortete knapp mit „Ja.“ Wütend verließ der Bräutigam die Hochzeits-Suite. Sein Gang führte unmittelbar zum Scheidungs-Anwalt.

Trotz aller Versuche, sich mit dem Smart-Phone durch die Zeiten zu mogeln, wir müssen damit leben und damit richtig umgehen. Es ist, wie es ist und wer die Spur nicht wechselt, hat keine Chance zum Überholen.

Ich atme ein – Ich raste aus!

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