Читать книгу Alles aus meiner Hand - Angela Schwab - Страница 13

23.12.15/17:30

Was haltet ihr von einer Person, die ihr gut kennt und auch gerne habt, wenn Sie sagt: „ich würde gerne mit Dir abmachen aber ich bin schon so voll mit Termine! Wir sind sogar doppelt vereinbart an Weihnachten dass es theoretisch gar nicht möglich ist. Aber wir könnten uns am 27. Dezember treffen, obschon ich wieder arbeiten muss. Das ist zwar die einzige Möglichkeit, weil am 26. Geht es gar nicht!“. Was haltet ihr von einer solchen Situation? Solche Aussagen nerven mich sehr, am liebsten würde ich sagen: „Liebe …., wir vergessen doch diese Abmacherei, und treffen uns dann irgendeinmal im Januar“.

Meine Meinung dazu ist ziemlich hart aber ich sage, entweder ist diese Person wichtig oder eben nicht. Und genau bei solchen Aussagen weiss ich wo mein Platz ist. Bestimmt nicht im Kreis dieser Familie. Das enttäuscht mich wieder einmal mehr und ich denke, wo ist bloss die Menschlichkeit geblieben?

Bei solchen Situationen antworte ich meistens so, und beruhigend gebe ich die Antwort: „mach dich doch keine Sorgen, es geht was geht, und wenn nicht, dann finden wir eine andere Lösung“. Ausserdem geht es sowieso um das Verteilen der Geschenke, also nicht um den Austausch. Das sind Gefälligkeiten, Verpflichtungen. Genau diese Verpflichtungen machen uns oberflächlich, können fast kein Gespräch führen und konzentrieren nur noch auf die Aufgaben. Wenn die Geschenke dann verteilt sind, fühlen wir uns erleichtert, aber im Herz nicht erlöst, nur befriedigt. Der Kopf sagt, jetzt ist es erledigt, das Herz spürt diese Leere, die wir nicht auffüllen können. Die Tage und die Wochen vergehen und bei der nächsten Feierlichkeit wiederholen wir alles noch einmal, als wäre es nie geschehen. Echte Freunde nehmen sich Zeit und Raum. Was am Schluss bleibt, ist der Mensch.