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VIELSEITIG, GESUND & LECKER

Lange waren Süßkartoffeln kaum beachtete Exoten. Heute gelten sie als Superfood und bereichern mit ihrem fein-süßlichen Geschmack unser Küchen-Repertoire.


Fake-News sind ja in aller Munde, und da passt die Süßkartoffel ganz gut hinein. Ihr Name führt uns ein wenig in die Irre, die Süßkartoffel – auch Batate genannt – ist nämlich nur sehr entfernt verwandt mit unserer altbekannten Kartoffel. Zwar stammen beide aus Amerika, unsere braunen Knollen jedoch gehören zu den Nachtschattengewächsen, die Süßkartoffeln hingegen zu den Windengewächsen. Aber der Name verrät auch etwas Wahres: Süßkartoffeln schmecken in der Tat süß.

INTERNATIONAL BEGEHRT

Wie bei so vielen Dingen, begann auch der Siegeszug der Süßkartoffel in Amerika. Wagemutige Seefahrer brachten sie nach Europa und Asien, freigelassene Sklaven nahmen die Knollen mit nach Afrika. Längst werden Süßkartoffeln in vielen Regionen der Erde angebaut. Ausreichend Wärme vorausgesetzt, sind sie relativ anspruchslos und können das ganze Jahr über geerntet werden. Hauptproduzent ist heutzutage mit großem Abstand China, nennenswerte Mengen kommen z. B. aus Nigeria und den USA, aber auch in Südeuropa wachsen die tollen Knollen.

KLEINE SORTENKUNDE

Der größte Teil der bei uns angebotenen Süßkartoffeln hat eine braune Schale und versteckt darunter leuchtend orangefarbenes Fruchtfleisch. Weltweit haben Sorten mit weißlichem Fleisch und roter Schale deutlich die Nase vorn. Generell kann die Schale braun, orange-braun oder auch rot aussehen, das Fleisch darunter fast weißlich ebenso wie gelblich oder orange sein, und manchmal kommt es sogar leuchtend lila daher. Inzwischen findet man in großen Supermärkten auch öfters mal weiße oder lila Süßkartoffeln. Die weißen Sorten sind eher mehlig, die lilafarbenen liegen geschmacklich zwischen den weißen und den süßen orangefarbenen, sie setzen vor allem durch die Farbe tolle Akzente. Interessant: Je heller das Fruchtfleisch, desto fester und trockener ist es.

GESUNDHEITS-PLUS

Der Hype um sogenanntes Superfood klingt ja allmählich wieder ab, aber super sind Süßkartoffeln ganz sicher trotzdem. Im Fruchtfleisch der bei uns überwiegend angebotenen orangefleischigen Sorten stecken vor allem reichlich Betacarotin (Provitamin A), Vitamin C und Vitamin E – das hilft unserem Immunsystem ebenso wie dem Zellwachstum; Antioxidantien schützen unsere Zellen vor freien Radikalen. Da zudem viele Ballaststoffe enthalten sind – etwa 50 Prozent mehr als in unseren gewohnten Kartoffeln – machen Bataten lange satt. Es gibt noch weitere Pluspunkte: Süßkartoffeln sind glutenfrei und auch für Diabetiker geeignet. Allerdings deutet bereits der Name auf einen recht hohen Zuckergehalt hin – in 100 Gramm stecken ca. 4 Gramm davon. Bei den Kalorien sind sich die einschlägigen Quellen uneinig – manche reden von 86 Kilokalorien je 100 Gramm, andere von 114. Zum Vergleich: 100 Gramm Kartoffeln enthalten 77 Kilokalorien. Übrigens: Je leuchtender das orange Fruchtfleisch ist, desto mehr Betacarotin steckt in den Süßkartoffeln und desto süßer schmecken sie.


VIELSEITIGKEIT IST TRUMPF

Fast alle Gerichte, die Sie mit Kartoffeln zubereiten, gelingen ebenso mit Süßkartoffeln. Ob gekocht, gebraten, gebacken oder gedämpft, als Salzkartoffeln, Püree oder Pommes – alles ist einen Versuch wert. Ein weiteres Plus bieten Süßkartoffeln gegenüber herkömmlichen: Rohkost – ja bitte! Anders als unsere gewohnten Knollen enthalten sie kein unbekömmliches Solanin, das durch Kochen unschädlich gemacht werden muss. Lediglich Kleinkinder und Kranke sollten auf rohe Süßkartoffeln verzichten, denn es können geringe Mengen an Blausäure darin stecken.

DIE RICHTIGE AUFBEWAHRUNG

Unter optimalen Bedingungen lassen sich die Knollen lange lagern. Einmal nach Hause getragen, ist die Haltbarkeit wegen des hohen Wassergehalts alledings begrenzt. Am besten bewahrt man sie in dunklen, kühlen und trockenen Räumen nicht unter fünf Grad auf. Aber auch im Kühlschrank können sie 2–3 Wochen auf ihren Auftritt warten.

Süßkartoffeln

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