Читать книгу Das Notfallkochbuch - Angelika Ilies - Страница 6

Geeignete Zutaten für den Lebensmittelvorrat

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Allgemeine Mengenangaben kann man nicht essen. Wenn das BBK empfiehlt, 3,5 kg von der Lebensmittelgruppe „Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis“ einzulagern, ist dies sehr abstrakt. Das soll es auch sein, denn so kann jeder seinem Geschmack und seinen Vorlieben folgen. Innerhalb jeder Lebensmittelgruppe gibt es eine Vielzahl an Produkten, die lang haltbar ist und sich deshalb gut für einen Notfall-Vorrat eignet. Haben Sie sie schon entdeckt? Wissen Sie, was dabei zu beachten ist?

Die lebenswichtige Bedeutung von einem ausreichenden Vorrat an Wasser kann nicht oft genug betont werden. Ohne Essen können wir etwa drei Wochen überleben, ohne Wasser nur vier Tage (!). Stellen Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag bereits – 1,5 Liter als Getränk und 0,5 Liter zusätzlich für die Zubereitung von Lebensmitteln. Als Getränk eignet sich Mineralwasser am besten, evtl. ergänzt durch Obst- oder Gemüsesäfte. Auch Teebeutel und löslicher Kaffee eignen sich für den Vorrat.

Getreide & Getreideprodukte

·Mehl: Ist ungemein vielseitig und lang haltbar, eine Packung Mehl gehört also in jeden Vorratsschrank. Unverzichtbar für Pfannkuchen, Fladenbrote und die schnelle Küche. Tipp: Helles Mehl hält sich länger als Vollkornmehl. Gesundheit muss hier einmal in den Hintergrund rücken.

·Brote: Das Angebot ist groß. Zwieback und Knäckebrot sind die Vorratsklassiker, es gibt sie in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Dazu gesellen sich beispielsweise lange haltbare Pitabrote, Teigfladen für Wraps, Grissini, getrocknete getoastete Brötchen. Auch einige Aufbackbrötchen sind mehrere Wochen haltbar.

Beim Einkauf stets auf das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum achten.

·Kartoffeln: Sie lassen sich an einem dunklen, kühlen Ort einige Wochen lagern. Nachteil: Sie haben eine lange Garzeit, brauchen also relativ viel Energie. Tipp: Kleine Kartoffelwürfel müssen nur ca. 5 Minuten kochen, ganze Knollen locker 15 bis 20 Minuten. Für den Notfall-Vorrat besser geeignet sind Trockenprodukte, besonders Kartoffelpüree: Mit geringem Wasser- und Energiebedarf ist es blitzschnell zubereitet.

·Reis: Verschiedene Sorten bieten Abwechslung. Beachten Sie die Garzeiten und nehmen Sie für den Notfall-Vorrat z.B. vorgegarten Reis im Folienbeutel (Express-Reis) oder Kurzzeitreis.

·Nudeln: je kürzer die Garzeit, desto besser für den Vorrat. Nicht nur die gängigen Weizennudeln bieten sich an, auch Glas- oder Reisnudeln. Ebenfalls geeignet sind Instant·Nudeln, die in heißem Wasser quellen und im Handumdrehen gar sind.

·Getreidebeilagen: Ob Maisgrieß (Polenta) oder Weizengrieß, Couscous, Gerstengraupen, Amarant oder Quinoa – was Sie gern essen, gehört in ausreichender Menge in den Vorratsschrank. Ideal für die Notfall-Küche ist alles, was blitzschnell fertig ist, wie beispielsweise Grieß oder Couscous.

Gemüse & Hülsenfrüchte

·Frisches Gemüse: hält sich meist nur über einen sehr begrenzten Zeitraum. Lediglich hartes Gemüse wie Möhren und andere Rüben, Kürbis oder Weiß- und Rotkohl können einige Wochen gelagert werden – einen kühlen Keller vorausgesetzt. Auch ohne Kühlung mehrere Wochen haltbar sind Zwiebeln.

·Gemüse-Konserven: Da sie bereits gegart sind, sind sie nahezu unbegrenzt haltbar und deshalb perfekt für den Notfall-Vorrat. Stellen Sie verschiedene Sorten davon in den Schrank.

·Pilze: als Konserven ebenso wie als Gemüse bestens für den Vorrat geeignet und in verschiedenen Sorten angeboten. Denken Sie auch an getrocknete Pilze, die sorgen in Mini-Mengen für viel Geschmack.

·Hülsenfrüchte: Machen satt und liefern viel gesundes Eiweiß. Bevorraten Sie verschiedene Sorten in Gläsern oder Dosen. Konserven sind bereits gekocht und essfertig, für getrocknete Hülsenfrüchte werden hingegen Wasser und Energie benötigt.

Obst & Nüsse

·Frische Früchte: sind, mit wenigen Ausnahmen, nur kurz haltbar. Begrenzt lagerfähig sind Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte, allerdings brauchen sie einen kühlen Ort.

·Obstkonserven: schmecken pur oder in warmen Gerichten und können zudem Ihr Müsli aufpeppen. Sie sind also stets eine gute Wahl – stellen Sie einige Gläser oder Dosen Ihrer Favoriten in den Schrank.

·Trockenfrüchte: Auch hier ist die Auswahl inzwischen groß. Lang haltbar, gehören ein oder zwei Packungen in jeden Vorratsschrank. Zum Knabbern, zum Kochen, fürs Müsli.

·Nüsse, Kerne & Samen: Sorgen für Biss und Abwechslung, beim Kochen ebenso wie im Müsli. Auf die Haltbarkeit achten und den Packungsinhalt nach dem Öffnen in fest verschließbare Gläser umfüllen. Dunkel aufbewahren, so halten sie sich am längsten.

Milch & Milchprodukte

·Milch: Was im Supermarkt außerhalb der Kühlung steht, lässt sich auch ohne Kühlung aufbewahren, meist monatelang.

·Milchprodukte: Im Kühlschrank sind abgepackte Hartkäse und geriebener Käse, Feta und Frischkäse wochenlang haltbar. Wenn allerdings der Strom ausfällt, sieht es nicht mehr so einfach aus, nur wenige Milchprodukte sind ungekühlt über längere Zeit haltbar. Wie bei Milch gilt, dass alles, was im Supermarkt nicht in der Kühlung steht oder liegt, auch zu Hause nicht in den Kühlschrank muss. Für Abwechslung sorgen beispielsweise einige Schmelzkäse-Sorten, Kondensmilch, H-Sahne.

Fisch & Fleisch & Eier

·Fisch: Voll- oder Dauerkonserven sind auch ungekühlt länger als ein Jahr haltbar. Am beliebtesten ist Thunfisch, probieren Sie aber auch Hering in verschiedenen Zubereitungsformen, Räucherfisch, Makrelen, Sprotten und Krabben. Bitte nicht verwechseln mit „Fischpräserven“, die im Kühlregal stehen und nicht lange aufbewahrt werden können.

·Fleisch & Wurst: Roher Schinken und Hartwurst wie Salami sind am längsten haltbar, etliche Hartwurstvarianten kommen sogar ohne Kühlung aus und eignen sich bestens für den Notfall-Vorrat. Doch auch sonst ist das Angebot groß. Es gibt diverse Wurstsorten oder eingemachtes Fleisch in Dosen, Trockenfleisch wie Schinkenchips, eingeschweißte Markklößchen und noch weit mehr.

·Eier: Frische Eier sind nur begrenzt lagerfähig, ein paar sollten Sie aber dennoch immer im Vorrat haben. Wichtig ist, dass Sie nicht mehr ganz frische Eier stets komplett durchgegart essen. Als Alternativen für frische Eier gibt es veganen Ei-Ersatz, der meist in kleinen Tütchen verkauft wird. Zudem erhältlich ist Volleipulver. Hier entsprechen 100 Gramm Pulver ungefähr 8 Eiern, das Pulver wird mit Wasser angerührt.

Fette & Öle

·Butter & Margarine: Sie finden sich meist ohnehin im Kühlschrank. Sorgen Sie stets rechtzeitig für Nachschub und bedenken Sie dabei, welche Menge Sie durchschnittlich innerhalb von zwei Wochen verbrauchen. Auch ohne Kühlung lässt sich beides eine Weile aufbewahren. Problematisch wird es nur in sehr heißen Sommern und in Dachgeschosswohnungen – dann schmilzt das Streichfett vermutlich.

·Öle: Dunkel aufbewahrt, sind die meisten Sorten lang haltbar. Je eine Flasche neutrales Öl (z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl) und eine Flasche Olivenöl gehören eigentlich ohnehin in fast jeden Vorratsschrank.

Sonstiges nach Belieben

·Fürs Frühstück: „Süße“ stellen neben Brotsorten (siehe S. 8) Honig oder Konfitüren in den Schrank, „Herzhafte“ eher Dosen mit Streichwurst. Müsli-Frühstücker sorgen am besten mit Mischungen oder Getreideflocken vor, außerdem natürlich mit H-Milch, Säften, Konserven- oder Trockenfrüchten (siehe S. 9). Mehr dazu finden Sie im Frühstückskapitel.

·Zucker & Süßstoff: für Kaffee bzw. Tee oder evtl. fürs Müsli.

·Gewürze: Salz, Pfeffer, Instant-Brühe und Essig stehen ohnehin in jedem Haushalt bereit, auch verschiedene Gewürze sind meist vorhanden. Sie sorgen (nicht nur) in Notzeiten für Abwechslung. Übrigens sind Knoblauch-Knollen lang haltbar und auf alle Fälle aromatischer als Knoblauchpulver.

·Kräuter: Frisches toppt hier stets Getrocknetes, ist aber nicht immer vorhanden. Wer über Garten oder Balkon verfügt, kann frische Kräuter anbauen und diese zwischen Frühjahr und Herbst blättchenweise ernten. Bei getrockneten Kräutern lieber ein oder zwei Favoriten in den Schrank stellen als viele verschiedene Sorten. Viel Aroma liefern beispielsweise getrockneter Thymian, Majoran und Oregano.

·„Natürliche Geschmacksverstärker“: Kapern, Sardellen, Tomatenmark, Paprikamark, getrocknete Pilze, Oliven, Sojasauce – all das sind nahezu unendlich lang haltbare Lebensmittel, die den Geschmack der sonstigen Zutaten verstärken.

·Fertiggerichte: Braucht man sie tatsächlich? Besser ist es, aus mit Bedacht zusammengestellten Zutaten selbst etwas Leckeres zu kochen. Ideen finden Sie in diesem Buch.

·Süße und salzige Knabbereien: Als Seelenfutter und Stresskiller sind sie in kleinen Mengen gut geeignet. Disziplin ist gefordert, damit nicht alles in einem Rutsch genascht wird.

Das Notfallkochbuch

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