Читать книгу Angstgeflüster - Angelika Nickel - Страница 12

Nachts träumte Susan von Faith.

Sie hörte die Hexe lachen.

Auch in dieser Nacht glaubte sie, dass der Baum sie rief.

Als sie erwachte, schaute sie zuerst zum Fenster. Und wieder waren da Augen, die zwischen den Ästen sich versteckten, um sie zu beobachten. Unheimlich lag ihr Blick auf dem Mädchen.

Hastig sprang sie aus dem Bett und rannte zur Toilette.

Als sie wieder zurückkam, kroch sie auf allen Vieren auf dem Boden, um sich vor dem Baum und den furchteinflößenden Augen zu verstecken.

Susan zog die Kissen vom Bett und polsterte sich eine Schlafstatt damit aus. Am Schluss zog sie ihre Decke zu sicher herunter.

Den Rest der Nacht schlief sie auf dem Boden, und hoffte, dass auf diese Art, die dort draußen, die im Baum hockten und sie belauerten, sie nicht länger sehen noch finden konnten.

Kurz bevor es hell wurde, erwachte sie wieder. Lange hatte sie nicht geschlafen.

Ängstlich schlich sich Susan in geduckter Haltung ans Fenster und zog sich am Sims hoch.

Als sie hinaussah, blickte sie in zwei unheimliche Augen. Verschreckt zuckte sie zurück.

Plötzlich glaubte sie, die Hexe im Baum hängen zu sehen.

Es war ein eigenartiges Bild. Wie gemeißelt sahen der Baum und die Hexe aus. Nichts Natürliches war an ihnen.

Eilig verkroch sich das Mädchen wieder neben dem Bett.

Als sie wieder erneut in den Schlaf fiel, folgte ihr eine Stimme, die rief: »Susan! Susan!«, doch das hörte das Mädchen zum Glück nicht mehr.

Der Ruf der Hexe, wenn Susan ihn erst einmal bewusst wahrnahm, würde sie ihm folgen, gleich, wohin er sie auch führte.