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EINSTIEG IN EINE VEGANE ERNÄHRUNG

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Mein Einstieg in die vegane Ernährung war also vor allem meine Neugier. Diese neue und andere Art zu essen war für mich spannend, alles sah so lecker, so frisch, so appetitanregend aus, dass ich es selbst ausprobieren wollte.

Du hast vielleicht einen anderen Grund, warum du vegan kochen und backen möchtest, vielleicht ist es der positive Effekt auf die Umwelt, vielleicht der Tierschutz oder vorteilhafte Auswirkungen auf deine Gesundheit. Nachdem ich mich nun bereits mehrere Jahre vegan ernähre, sind dies sicher auch Punkte, die im Laufe der Zeit für mich relevant geworden sind und mich weiterhin positiv in meiner Entscheidung, vegan zu essen, unterstützen.

Sie waren aber keinesfalls die Gründe, warum ich damit begonnen habe. Mir ging es darum, meine Neugier zu stillen, eine neue Welt zu entdecken, mich wohlzufühlen und nicht das Gefühl zu haben, dass meine Ernährung durch Verzicht geprägt ist. Es ging und geht mir immer um die Reise dorthin, zum Punkt des sich Wohlfühlens und mehr mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Manche von uns stellen ihre Ernährung von jetzt auf gleich um, für andere wiederum ist es ein längerer Weg. Manche entscheiden sich dafür, ausschließlich vegan zu essen, für andere ist es eine Kombination. Mir ist es wichtig zu sagen: Egal für welchen Weg du dich entscheidest, mach das, was sich für dich richtig und gut anfühlt, mach es nicht, weil du dich dazu gezwungen fühlst.

Eines haben wir sicher alle gemeinsam: Wir möchten, dass es sich gut und richtig anfühlt und unser Essen einfach richtig lecker ist.

Dennoch glaube ich, dass eine Umstellung immer ein Prozess ist, der mit vielen Höhen und Tiefen verbunden ist. Deswegen möchte ich hier ein paar Tipps mit dir teilen, um deinen Weg, deinen Einstieg in die vegane Ernährung zu erleichtern, damit auch du „einfach glücklich vegan“ leben kannst.

SEI OFFEN FÜR NEUES

Wenn du überlegst, dich künftig vegan zu ernähren, dann sei vor allem offen für Neues, denn mit einer offenen, positiven Einstellung wird dir der Schritt sicher leichter fallen.

Sicher ist es einfach, sich darauf zu konzentrieren, welche Zutaten du verwenden kannst, welche neuen Zutaten du kennenlernen kannst, welche Lebensmittel künftig nicht mehr in deinem Speiseplan vorkommen werden oder welchen Ersatz du für Fleisch und Co. findest. Fokussiere dich auf all diejenigen neuen Zutaten und tollen Rezepte, die dich ansprechen und die du kennenlernen und ausprobieren möchtest.

MACH EINFACH NUR DEN NÄCHSTEN SCHRITT

Du solltest dich auf keinen Fall unter Druck setzen und dir nicht direkt eine harte Frist auferlegen wie „Ab morgen bin ich vegan”. Fang einfach an und bereite dir ein veganes Gericht zu.

Nicht alles muss von heute auf morgen funktionieren. Gib dir Zeit, dich mit dem Thema, neuen Gerichten und sicher auch neuen Zutaten auseinanderzusetzen. Wirf die „Ganz oder gar nicht“-Einstellung über Bord, es ist jedem erlaubt, ein Beginner zu sein. Deswegen solltest du dich auch nicht mit anderen vergleichen, denn jeder ist an einem anderen Punkt seiner Reise.

Mit der Zeit wirst du ganz von allein dazulernen und dann bemerken, wie sich neue Gewohnheiten und Routinen einstellen, ohne dass du dir viele Gedanken darüber machen musst.

PROBIERE DICH AUS

Ernährung ist individuell. Nimm dir die Zeit, dich auszuprobieren und finde heraus, was dir schmeckt, was gut für dich und für deinen Körper funktioniert. Was bringt es, dass du bestimmte Lebensmittel nur isst, weil sie vegan sind? Deine Ernährung sollte deine Lebensqualität positiv beeinflussen, aber kein Zwang sein.

Wenn du etwas nicht magst, probierst du bei der nächsten Mahlzeit einfach etwas anderes aus, das gilt auch ganz besonders für Obst und Gemüse, jeder hat andere Präferenzen oder muss vielleicht auf Lebensmittelunverträglichkeiten Rücksicht nehmen.

Auch wird sicherlich nicht jede Zubereitung auf Anhieb gelingen. Das macht gar nichts, beim nächsten Mal läuft es sicher schon besser – einfach dranbleiben und ausprobieren.

ISS AUSGEWOGEN

Es ist wichtig, dass du nicht das Gefühl hast, auf etwas verzichten zu müssen oder dass etwas fehlt. Nach dem Essen solltest du dich befriedigt und glücklich fühlen. Achte deshalb darauf, dich ausgewogen zu ernähren. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören alle Lebensmittelgruppen wie Obst, Gemüse, Getreide (also Kohlenhydrate), Proteine sowie Fette und Öle. Der Fokus sollte auf nährstoffreichen Lebensmitteln liegen, die deinen Körper mit allem versorgen was er braucht, und sie sollten möglichst unverarbeitet sein. Wenn dies den größten Teil deiner Ernährung ausmacht, dann schadet es auch nicht, wenn man ab und zu mal zu verarbeiteten Süßwaren oder einer Tüte Chips greift, wenn einem danach ist.

Für mich bedeutet eine ausgewogene Ernährung eine gesunde Balance, um Körper und Seele zu versorgen, nicht jedoch Verzicht in irgendeiner Form.

Ein wichtiger Aspekt der ausgewogenen Ernährung ist, dass man alle lebenswichtigen Vitamine in der vom Körper benötigten Menge zu sich nimmt. Sicher hast du schon gehört, dass es über eine 100-prozentige vegane Ernährung nicht möglich ist, Vitamin B12 aufzunehmen. Ich persönlich nehme es deswegen zusätzlich ein, ebenfalls supplementiere ich Omega 3. Hier möchte ich aber keine allgemeingültige Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel geben, dazu ist jeder Mensch zu verschieden. Ich mache einfach regelmäßig Bluttests, dann weiß ich genau, wo ich stehe, und kann mit einem Arzt oder einer Ärztin beraten, was das Richtige für mich ist. Dies würde ich jedem empfehlen, denn auch bei einer herkömmlichen Ernährung leiden viele Menschen an einer Unterversorgung verschiedener Vitamine oder Spurenelemente.


SEI VORBEREITET

Jede Veränderung ist am Anfang immer mit mehr Mühe, Zeit und Aufwand verbunden als die alten Gewohnheiten. Lass dich aber keinesfalls davon abschrecken.

Vorbereitung kann dir hier gerade zu Beginn eine gute Hilfestellung sein. So kannst du dir einen Vorrat an Grundnahrungsmitteln anlegen, insbesondere an Dingen, die lange haltbar sind.

Du kannst dir die Rezepte raussuchen, die du in einer Woche zubereiten möchtest, und dafür gezielt einkaufen, vor allem dann auch die frischen Zutaten. So vermeidest du viele Gänge in den Supermarkt und kannst dir Zeit und zusätzlichen Stress sparen.

In den nächsten Kapiteln gehe ich noch näher darauf ein, so dass du eine Hilfestellung für sinnvolle Zutatenlisten hast.

LASS DICH ÜBERRASCHEN

Nimm dir bei einem deiner nächsten Besuche in deinem üblichen Supermarkt etwas mehr Zeit und werfe den einen oder anderen Blick auf die Inhaltsstoffe der Produkte. Das lohnt sich, denn du wirst sicherlich überrascht sein, wie viele Produkte vegan sind, auch wenn diese nicht speziell gekennzeichnet sind. Produkte, die wir alle sowieso schon seit vielen Jahren zu den verschiedenen Mahlzeiten verwenden.

Das können vor allem Dinge wie das Grundnahrungsmittel Brot sein, aber auch Marmeladen, Ketchup und andere Überraschungen wie Süßigkeiten (die erwähnten Oreos) und Backzutaten wie dunkle Schokolade.

DEIN UMFELD

Das Thema Essen ist in unserem Kulturkreis eng mit unserem sozialen Umfeld verbunden. Wir gehen gerne mit Freunden essen, zu den Feiertagen werden besondere Mahlzeiten mit der Familie zubereitet. So kann es natürlich sein, dass deine Veränderungen, dein Wunsch nach einer anderen Ernährung nicht nur positiv aufgenommen werden und du in deinem Umfeld vielleicht auf Unverständnis stößt.

Auch hier hilft es, darauf vorbereitet zu sein und zu wissen, dass deine neue Ernährungsweise nicht von allen mit offenen Armen aufgenommen werden wird. Mit diesem Bewusstsein trifft einen der Moment der Auseinandersetzung weniger.

Vielleicht basiert dieses Unverständnis anderer auch auf der Angst deines Gegenübers, dass frühere gemeinsame soziale Aktivitäten nun nicht mehr stattfinden können. Hier kann man natürlich entgegenwirken und erläutern, warum dem nicht so ist. Vor allem kann man natürlich auch einfach seine Freunde und Familie zum gemeinsamen Essen einladen, so dass sie deine neuen Essgewohnheiten einfach kennenlernen können. Die leckeren Rezepte werden sicherlich am ehesten überzeugen.

Am Ende ist aber wichtig, dass Ernährung eine persönliche Entscheidung ist. Solltest du langfristig auf Unverständnis stoßen, so heißt dies nicht, dass du deinen Weg nicht weitergehen kannst. Das ist ein Punkt, der mir sehr am Herzen liegt: Tu das, was dich glücklich macht und zieh dein Ding durch. Du musst es niemandem recht machen, indem du Dinge isst, die du nicht möchtest.

MACH‘S DIR EINFACH

…und iss, was dir schmeckt! Statt dich auf die Suche nach völlig neuen und fremden Gerichten zu machen, fang mit dem an, was du auch in der Vergangenheit gerne gegessen hast. Viele dieser Gerichte lassen sich einfach und ohne großen Aufwand vegan zubereiten, indem man ganz einfach ein paar Zutaten austauscht. Das ist viel leichter als man vielleicht zu Beginn annimmt.

MACH‘S MIT SPASS

Das Wichtigste ist: Du solltest Spaß daran haben, all die neuen Dinge zu entdecken und auszuprobieren. Denn nur wer mit Spaß und Genuss dabei ist, der wird auch langfristig damit glücklich sein und dabeibleiben. Genieße deine kulinarische Reise, die Neuentdeckungen und auch die unvermeidlichen Fehler, vom Angebrannten bis zum Versalzenen. Denn daraus wirst du nur lernen und dich früher oder später sehr viel besser mit all den Zutaten und den Zubereitungsweisen auskennen.

Also: Druck raus, genieß den Weg, hab Spaß und vor allem, lass es dir schmecken!

Einfach Glücklich Vegan

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