Читать книгу An die Ränder der Erde - Anna Gyger - Страница 3

An die Ränder der Erde

Оглавление

An die Ränder der Erde

Anna Gyger

Impressum

Texte © Copyright by Anna Gyger

Umschlag © Copyright by Simon Gyger

Verlag Selbstverlag Anna Gyger

Schänzlistrasse 43, 3013 Bern, Schweiz

anna.gyger@me.com

Druck epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Printed in Germany

Und hier, umarmt und verborgen in tiefem Schlaf, sah ich wieder dieses Land. Diese Anmut, die meine Sinne durchströmte und mein Innerstes festhielt. Dieses weite Land, von dem ich wusste, dass ich es suchen musste, würde es auch alle Tage meines Lebens dauern.

Diese Berührung mit dem unerkannten Geheimnis, das doch die erste Sekunde meiner Existenz umgab und niemals mehr ruhen würde. Wie ein inwendiges Feuer, das alle Gewalten des Universums weder erlöschen noch antasten konnten.

Selbst höchste Exzellenz menschlicher Worte vermochten diese Schönheit nicht zu beschreiben.

Diese weiten, tiefgrünen Felder mit ihren tausenden Blumen, deren Pracht alle Paläste und Schätze der Welt erblassen liessen.

Die satten, tiefen Wälder mit ihren Bäumen, die die Wolken des Himmels berührten, sanft und frei, denn sie kannten keinen Winter.

Dieses liebliche Land, mit den warmen Hügeln, die am Horizont in ein Gebirge mündeten, dessen Anblick mir den Atem raubte. Mächtig und kraftvoll, unerklimmbar für menschliche Füße.

Ich sah Seen, klar wie Glas, ich sah tosende Küsten eines weiten, reinen Meeres.

Mir war es, als wären hier die Vegetationen, die mir bekannten und unterschiedlichen Naturgestalten, in einer einzigen, malerischen Fauna vereint. Norden und Süden trafen sich in Einheit. Wälder, Wüsten, Steppen, Gebirge und Weiten fanden ihren Platz neben dem anderen und durchmischten sich in gänzlich neuer Kreativität.

Meine Augen sahen es, als wäre es niemals anders gewesen, als hätte es nie einen Widerspruch gegeben und malten eine nie gekannte Vollkommenheit in mein Herz.

Es waren nur Augenblicke.

Doch gerade eben diese hielten mich gefangen. Niemals könnte ich vergessen.

Mir war, als ob ich gesehen hätte, was neu und was alt war. Was ich schon lange in mir trug und was ich suchte.

Wie immer verblassten die Bilder langsam vor meinen Augen und ich streckte meine Hände aus: Nach der Ruhe, nach der Geborgenheit dieses Ortes, die mich ergriffen und deren Verlust mich wieder erschreckte. Der Heimat nahe, und wieder wurde ich ihr entrissen. Ich wollte nicht erwachen. Ich wollte es festhalten, das Land, welches meine Erinnerung, meine Geschichte schrieb. Mein Land.

Wieder ging es mir verloren. Wieder einmal blieb es verborgen.“

An die Ränder der Erde

Подняться наверх