Читать книгу Das magische Buch 3 - Voodoo - Anne-Marie Donslund - Страница 10

Das Magierhaus

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Ich rase vor Wut, als ich mich auf mein Fahrrad schwinge und davon radele. Ich halte es einfach nicht mehr aus, mir Mamas Kritik anzuhören oder Papas schlechte Witze. Vor allem nicht beides zusammen....

Ich fahre runter zum Park. Von weitem sehe ich sie schon: Kasper, Hannes und Sören auf der Skaterrampe. Julie und Helena sind auch da. Sie sitzen oben auf der einen Seite der Rampe und bewundern die Jungs. Ich drehe ab und fahre einen anderen Weg, bevor sie mich entdecken.

Die Liebespuppen liegen immer noch zu Hause auf dem Schreibtisch. Ich habe sie nicht mehr angefasst, und das werde ich sicher auch nicht. Kasper, dieser dämliche Idiot, ist hoffnungslos in Helena verknallt. Er hat anscheinend komplett vergessen, wie schön unsere gemeinsame Zeit in den Sommerferien war. Der Ausflug in den Wald. Oder unser Kinodate... Da haben wir beinahe Händchen gehalten und ich habe ihn auf den Mund geküsst. Hat er das etwa auch vergessen? Er hatte damals ja sogar gefragt, ob wir zusammen zu dieser Klassenparty am Strand fahren, doch genau seit selbiger bin ich nur noch Luft für ihn.

Ich fahre in die Ostsiedlung und weiter auf den kleinen Wegen in Richtung Schrebergärten. Ich nehme den kleinen Pfad entlang der Schienen. Wenn ich mich nicht so schrecklich einsam fühlen würde, fände ich es sicher schön, wie die Sonne langsam riesig und rot hinter den eigentümlichen Häuschen untergeht. Viele von den Häusern sind aus Holz und einige haben einen Flaggenmast vor der Tür. Außerdem stehen Gartenmöbel und Gewächshäuser rund um die Häuser und aus offenen Fenstern tönt Gelächter und Klirren von Geschirr.

Ich biege auf einen kleinen Kiesweg ab und fahre immer weiter zwischen den hohen Heckenreihen. Es fühlt sich beinahe an wie ein Labyrinth und das, obwohl ich von überall her Menschen höre. Die Schrebergartenbewohner verlassen ihr Revier erst im Winter, sagt Mama. Der Immobilienmarkt boomt in dieser Zeit, denn in Wirklichkeit haben viele von ihnen im Sommer gar kein anderes Zuhause.

Ich fahre alle Wege hoch und runter, aber von Anna fehlt jede Spur. Erst als ich die letzte Häuserreihe vor dem Wald erreiche, habe ich das Gefühl, ich könnte richtig sein. Hier wächst die Hecke wild und sieht nicht so aus wie die penibel gepflegten Büsche der anderen. Auch der Rasen ist lang und das Unkraut erobert bereits den Fußweg. Außerdem liegt ein Stuhl ohne Beine halb am Ende der Hecke versteckt.

Ich halte an. Durch ein Loch in der Hecke, wo die Blätter ausgefallen sind, sehe ich ein kleines schwarzes Holzhaus mit roten Fenstern und einem Haufen Gerümpel vor der Tür.

„11“ steht auf einen alten Dachziegel gemalt. Es kribbelt in mir vor Aufregung. Anna hatte gesagt, sie würden in der Nummer 11 wohnen! Also muss es hier sein.

„Hallo“, höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir sagen. Es ist ein Junge, mindestens 15, würde ich schätzen. Ich habe ihn überhaupt nicht kommen hören und erschrecke mich so doll, dass ich erst in die Hecke falle und mich an den Ästen ratsche und schließlich in dem kleinen Garten vor dem Häuschen lande. Der Junge springt über mein Fahrrad und hilft mir hoch. Er riecht nach Lagerfeuer und trägt eine Mütze.

„Habe ich dich erschrocken?“ Seine Stimme klingt ganz mild.

Ich schüttle mit dem Kopf, aber bemerke, wie ich mir etwas auf die Unterlippe beiße. So wie Malthe es immer macht, wenn er sich erschrocken hat. Ich höre sofort auf damit.

„Das wollte ich nicht... Bist du die neue Freundin von Anna?“

Ich weiß nicht so genau, wie ich darauf antworten soll. Anna ist irgendwie nicht der Typ, den man als seine Freundin bezeichnet. Trotzdem nicke ich.

„Sie sind unterwegs containern. Magst du vielleicht ein Glas Johannisbeersaft? Ich habe ihn selbst gemacht.“

Das magische Buch 3 - Voodoo

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