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Die Liebespuppen

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Mama steckt den Kopf zu meiner Zimmertür rein.

„Du hast Besuch.“

„Besuch?“

„Vor der Tür steht ein rothaariges Mädchen und fragt nach dir.“

„Anna“, sage ich und schwinge mich aus dem Bett.

„Keine Ahnung, du solltest besser mal hingehen, aber denk dran, in einer halben Stunde musst du los zum Tanzen!“

Tanzen! Das klang ganz gut, als Mama es vorschlug. Vor allem, weil ich zurzeit niemanden habe, mit dem ich reden und zusammensein kann. Es wirkte beinahe irgendwie vernünftig, etwas Neues anzufangen. Aber schon jetzt ist mir klar, es war eine dämliche Idee. Besonders weil Mama zu den Leuten gehört, bei denen es kein Zurück gibt. Hat man sich einmal angemeldet, muss man auch das ganze Jahr dabeibleiben. Ganz gleich, ob man es mag oder nicht. Deshalb habe ich im letzten Schuljahr auch nichts gemacht. Man traut sich nämlich gar nicht, sich irgendwo anzumelden, wenn man keine Chance hat, es wieder zu lassen. Und wie soll man wissen, ob einem etwas Spaß macht, bevor man es ausprobiert hat?

Ich nehme einen Kaugummi aus der Packung von der Kommode und sehe mich in meinem Zimmer um. Das Magische Buch ist nirgends zu sehen, also könnte ich Anna reinlassen, falls es soweit kommen sollte. Niemand hat das Buch bis jetzt gesehen. Nicht einmal Malthe, obwohl man vor ihm sonst nichts geheim halten kann.

Durch das Küchenfenster kann ich sehen, wie Anna mit ihren Kopfhörern in Richtung Tür starrt. Sie hat einen angemalten Rucksack auf, der voll mit Sicherheitsnadeln und merkwürdigen Symbolen ist. Was sie wohl will?

„Hi“, sage ich und weiß nicht wirklich, ob ich lächeln soll oder besser nicht. Anna sieht selber ja immer so böse aus. Sie nimmt ihre Kopfhörer ab, während die Musik weiter lärmt. Sie ist wirklich laut. So als könne man davon schnell Tinnitus bekommen, würde Mama sicher behaupten.

„Ich dachte mir, du willst bestimmt deine Puppen zurück haben.“ Anna kramt in ihrem Rucksack und zieht meine Liebespuppen hervor.

„Vielleicht kannst du damit ja Voodoo machen oder so.“ Sie starrt mir direkt in die Augen und zum ersten Mal sehe ich fast so etwas wie ein Lächeln auf ihren Lippen.

Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was ich sagen soll, also nehme ich einfach die Puppen. Anna dreht sich um und geht weg, ohne Tschüss zu sagen oder noch einmal zurückzublicken.

Es ist einfach zu sonderbar. Warum hatte sie meine Puppen? Es kann ja nur von dem Tag am Strand sein. Hatte sie sie seitdem bei sich? Warum gibt sie sie mir dann erst jetzt? Und was meint sie eigentlich mit Voodoo?

„Anna!“, rufe ich.

Sie dreht sich sofort um und sieht mich fragend an. Dabei sieht sie immer noch nicht wirklich freundlich aus. Sie nannte mich auch kein einziges Mal Ce, obwohl sie mich so getauft hatte. Plötzlich sehne ich mich ganz furchtbar nach jemandem, der mich irgendwie nennt. Jemandem, der mein Freund sein will.

„Möchtest du nicht mit reinkommen und einen ...“, stammele ich. „Ja, vielleicht einen Tee haben? Trinkst du Tee?“

Das magische Buch 3 - Voodoo

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