Читать книгу Beichten - Annette Reifenscheid - Страница 7

Dritte Personen

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Normalerweise fanden die Gespräche lediglich zwischen dem Anrufer und mir statt, aber es gab auch Ausnahmen.Thomas aus München beispielsweise, ihn packte des Nachts offenbar das Verlangen mich zu sprechen. Aber als ich mit ihm verbunden wurde befanden sich plötzlich zwei Personen am anderen Ende der Leitung. Ein Mann, das war zweifelsohne Thomas, und eine Frau, offensichtlich seine Ehefrau. Thomas verstand ich ausgezeichnet, nicht dass er mit mir sprach, nein er versuchte offensichtlich seine Frau die vor der Toilettentür Position bezogen hatte zu beschwichtigen. Seine Frau klang im Ton etwas gedämpfter, was wohl daran lag, dass eine Tür die Beiden trennte. Sie werden sich fragen was der Auslöser des nächtlichen Streits war, ganz einfach Thomas, der Schwerenöter, hatte sich eine neue Simkarte besorgt, um des Nächtens mit einem ebenfalls neuen Handy zu telefonieren. Seine Frau hatte ganz offensichtlich ebendiese Simkarte gefunden.Thomas saß also auf der Toilette während seine Frau ihn aufforderte unverzüglich aus der selbigen heraus zu kommen.

„Du kommst sofort aus dem Klo!“

„Aber Schatzi ich muss doch erst meinen Po...“

„Dein Arsch ist mit scheiß egal!“

„Aber Kleines ich hab doch gar nichts...“

„Gib es zu du hast ein neues Handy!“

„Nein Liebling habe ich nicht!“

Nach diesem kurzen aber heftigen Wortwechsel konnte man durch die geschlossene Toilettentüre Schritte hören, die sich offensichtlich entfernten. Dann hörte ich, wie Thomas langsam den Schlüssel aus dem Schloss zog um vorsichtig nach draußen zu linsen ob die Luft rein sei. Das war ein großer Fehler! Seine Frau war nicht etwa zu Bett gegangen, nein, sie war nach nebenan geeilt um den Ersatzschlüssel für die Toilette zu holen! Mit diesem drang sie zur Überraschung von Thomas in die Toilette ein. Sie beschimpfte ihn als Mistkerl und drohte ihm an, am anderen Morgen ihren Vater zu kontaktieren. Offensichtlich war der Gute in der Firma seines Schwiegervaters beschäftigt. Ihr Geschrei und seine Beschwichtigungsversuche gingen munter weiter. Dann hörte ich ihn noch rufen: „Jetzt hör schon auf! Lass das Handy!“

„PASS AUF, DAS KLO!“

Anscheinend drohte das Handy in die Toilette zu stürzen. Plötzlich hörte ich heftige Schritte. Thomas war es anscheinend gelungen aus der Toilette zu entkommen, allerdings von ihr dicht gefolgt. Thomas musste es offensichtlich geschafft haben vor ihr in das Wohnzimmer zu gelangen und dort wurde es dann so richtig laut. Ich kann bis heute nicht sagen wer lauter war, Thomas und seine Frau, oder die Schauspieler die offensichtlich gerade bemüht waren auf dem Bildschirm ihr Bestes zu geben. Offensichtlich fand hier die Flucht von Thomas ihr jähes Ende. Bevor sie ihn nun endgültig erlegte forderte sie ihn ein letztes Mal auf ihr unverzüglich das Handy zu überlassen. Ob Thomas diesem Ultimatum nach kam entzieht sich meiner Kenntnis. Thomas hatte es offensichtlich zwischen Schrankwand und Terrassentüre geschafft das Gespräch zu beenden.

* * *

Ganz anders Stefan, er war sehr ruhig, das lag vielleicht auch daran, dass er wirklich devot war. Die meisten Männer die vorgaben devot zu sein waren nichts weiter als pseudodevot. Stellte man ihnen die Frage wie lange sie denn schon devot seien, bekam man zu hören:

„SEIT 15 MINUTEN.“

Aber nun weiter zu Stefan, er war Masochist, das heißt, er hatte den Reiz des Schmerzes für sich entdeckt. Ganz besonders die Dehnung seines Analbereiches sowie extreme Wachsspiele, aber auch Klammern und Gewichte bereiteten ihm körperliches Wohlbefinden. Im Gegensatz zu den anderen "selbst ernannten Sklaven" wusste er, dass man für diese Prozedur ausschließlich weiße Kerzen verwendet, und nicht etwa rote Kerzen, oder gar Teelichter wie all die anderen Ahnungslosen. Sollte Irgendeiner jemals auf die verwegene Idee kommen diesen Unterschied nicht zu beachten würde es für ihn mit nicht gerade unerheblichen Verbrennungen enden. Stefan lebte alleine, nicht dass ihm dies etwas ausgemacht hätte, nein durchaus nicht. Stefan war seit einigen Jahren mehr oder weniger glücklich geschieden. Die Scheidung war nach seinen eigenen Angaben ohne das berüchtigte Waschen dreckiger Wäsche über die Bühne gegangen. Seine beiden Kinder lebten bei seiner Exfrau. Alexander so hieß sein Sohn studierte bereits, und seine Tochter bereitete sich auf das Abitur vor. Das Verhältnis zu seinen beiden Kindern war auch nach der Scheidung ausgesprochen gut. Seine geschiedene Frau war bereits wieder glücklich mit einem Arzt verheiratet. Selbstverständlich sah man sich ab und zu, schon der Kinder wegen. Stefan war jedenfalls mit der Situation ausgesprochen glücklich. Irgendwann verriet mir Stefan warum er und seine Frau sich hatten scheiden lassen. Seine Leidenschaft bezüglich körperlicher Züchtigung hatte in den letzten Jahren ihrer Ehe an Intensität zugenommen, so dass seine Frau sich außerstande fühlte diese zu befriedigen. Stefan lebte weiterhin in der Villa, die er und seine Frau lange Jahre bewohnt hatten. Um weiterhin gut umsorgt zu sein hatte Stefan zu der bereits in seinen Diensten stehenden Zugehefrau eine Haushälterin eingestellt. Stefan erzählte mir, dass sie schalten und walten konnte so wie sie es für richtig erachtete. Selbstverständlich konnte sie auch kommen und gehen wie sie es für richtig befand. Für Stefan war einzig und allein wichtig, dass seine Haushälterin sich um seine Belange und die seines Anwesens kümmerte. Auf Ordnung und Sauberkeit legte er offenbar ganz besonderen Wert. Auf Wunsch seiner Geschäftspartner wurden auch viele seiner Geschäftsessen bei ihm zu Hause abgehalten. Offensichtlich mussten die Kochkünste seiner Haushälterin vorzüglich sein. Eines schönen Freitagvormittags konsultierte mich Stefan, eine für zehn Uhr anberaumte Konferenz war abgesagt worden, was kein allzu großes Problem darstellte, denn zwei der Konferenzteilnehmer würden ohnehin am Abend an einem kleinen ungezwungenen Dinner in seinem Hause teilnehmen. Die Sitzungen mit mir fanden ausschließlich in seinem Arbeitszimmer statt. Hier lag bereits alles parat. Die weißen Kerzen, ein Vibrator und weitere Gegenstände die für ihn unverzichtbar waren, nämlich Klammern und die dazu gehörigen Gewichte. Wie bereits erwähnt, Stefan liebte den Schmerz! Verursacht von Klammern an seinen Brustwarzen sowie an seinen Geschlechtsteilen. Als erstes hatte er sich in die Hundestellung zu begeben, den Vibrator mit etwas Babyöl einzureiben und sich diesen einzuführen! Nachdem der Vibrator dezent begann sein Werk zu verrichten, forderte ich Stefan auf die bereitgelegten Klammern an seinen Brustwarzen und seinen Geschlechtsteilen anzubringen. Ich hörte ihn bedächtig und genau arbeiten, dann teilte er mir mit, dass dies nun vollbracht sei.

„Noch nicht ganz!“ bekam er von mir zu hören.

„Es fehlen noch die zu den Klammern gehörenden Gewichte!“

„Selbstverständlich, sofort meine Herrin!“

Wiederum hörte ich ihn hantieren, im Hintergrund war leises Vogelgezwitscher zu hören, offensichtlich war eine der Terrassentüren die zum Garten führte geöffnet.

„Nun habe ich auch die Gewichte angebracht Herrin!“ Ließ er mich wissen.

„An welchen Stellen?“

„An denselben, an denen Sie es mir bei unserer ersten Sitzung befohlen haben!“

Wie ich es doch liebte wenn Sklaven mitdachten! Seit unserer ersten Sitzung waren immerhin mehrere Monate vergangen!

„Also welche Körperteile?“

„An den Nippeln, an meinem unwichtigen Schwanz und meinen Sklaveneiern!“

„Brav!“ lobte ich ihn.

„Und jetzt bewegst du dich so, als würdest du von hinten gefickt werden!“

„JA Herrin!“ kam es äußerst erregt zurück.

Ich hörte wie er sich bewegte, wie er schwer zu atmen begann, sich dabei aber immer wieder bei mir bedankte. Mitten unter einem seiner unzähligen Danke krachte es plötzlich und ich hörte wie Stefan ein

„Aua, aua Herrin“ von sich gab.

„Was war das?“ wollte ich wissen.

„Oh, oh Verzeihung Herrin!“

Ihm waren zwei der Klammern und die dazu gehörigen Gewichte auf die Hände gefallen! Offensichtlich war ich nicht die Einzige, die diesen Lärm mitbekommen hatte. Denn wenige Minuten nach Stefans Missgeschick hörte ich ein zaghaftes Klopfen an der Tür. Es war seine besorgte Haushälterin die sich erkundigte ob alles in Ordnung sei. Ja, ja beruhigte Stefan sie, ihm seien einige Bücher auf die Füße gefallen. Stefan war der Meinung gewesen, dass seine Haushälterin nicht zu Hause sei, aufgrund der abendlichen Gesellschaft wähnte er sie beim Einkaufen...

* * *

Simon war ebenfalls ein stiller Zeitgenosse, er war 45 Jahre alt und hatte schon seit längerer Zeit keine Beziehung mehr gehabt und logischerweise auch keinen Sex. Denn für Simon waren Sex und Beziehung nicht voneinander zu trennen. Er war kein Freund von unverbindlichen One-Night- Stands allerdings war es ihm auch unangenehm sich selbst zu befriedigen. Vielleicht war er etwas schüchtern oder auch gehemmt, aber er war nett. Meistens erzählte er mir dass er an den Wochenenden gerne mit Freunden ins Bergische Land fahren würde. Sich über ganz alltägliche Dinge zu unterhalten war für ihn so etwas wie eine Aufwärmphase. Sofort über Sex zu sprechen kam für ihn nicht in Frage! Simon liebte es eine Frau ausgiebig mit der Zunge zu verwöhnen. Allerdings, so berichtete er mir, hatten alle seine bisherigen Partnerinnen diese Praktik stets abgelehnt. Ja, auch Frauen können komisch sein! Nach einigen Gesprächen mit mir taute Simon langsam auf. Ja, gerne würde er einmal anal ausprobieren, oder vielleicht auch Sex an mehr oder weniger gewagten Orten, auch Sex mit zwei Frauen gleichzeitig beschäftigte ihn mehr und mehr. Eines schönen Tages, wir beide waren gerade in trauter Zweisamkeit begriffen, meinte Simon, er würde es jetzt gerne zu Dritt machen! Bevor ich etwas erwidern konnte hörte ich wie er im Nebenzimmer verschwand, als er wieder zurück war meinte er:

„So jetzt können wir!“

Wir? Hatte Simon etwa eine Freundin, die eventuell bereit wäre...? Nein! er war seit kurzem stolzer Besitzer einer Gummipuppe! Den Rest des Gespräches bestritt mehr oder weniger diese Gummipuppe, mit ihrem Gequietsche...

* * *

Bodo war 53 Jahre alt und alleinstehend. Offensichtlich hatte er Urlaub, denn Bodo rief mich gegen vier Uhr morgens an. Obwohl er die Nummer einer Sexhotline gewählt hatte war er der Meinung, dass er sich mit mir treffen könnte! Erschwerend kam hinzu, dass er noch nicht einmal fragte woher ich käme! Er selbst kam aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Zwickau. Dieses Dorf war so klein, dass ich es erst nach mehrmaligem Suchen auf der Landkarte fand. Mit anderen Worten, es bestand nur aus ein paar Häusern. Für ihn stand jedoch von vornherein fest, dass ich ebenfalls aus seinem Dorf stammen müsste! Wenn mich Männer fragen wie ich aussehe beschreibe ich mich im Großen und Ganzen so wie ich bin. Nur meistens einige Zentimeter kleiner und blond! Bodo wollte ein Treffen, und das am besten sofort! Er sei bereits fertig angezogen und wollte nur noch wissen wo er nun hinkommen solle. Bodo wartete nur noch auf den Marschbefehl. Er musste mein Zögern bemerkt haben, denn jetzt fragte er mich warum ich so spät noch wach sei. Immerhin war es vier Uhr, ich erklärte ihm, und das war nicht einmal gelogen, dass ich mit meinem Hund Gassi gewesen sei. Was die verhängnisvolle Frage auslöste.

„Was hast du denn für einen Hund ?“

Ich antwortete wahrheitsgetreu, dass ich einen Golden Retriever habe. Bodo stieß einen Schrei des Entzückens aus, aber nicht wegen meines Hundes!

„Was du bist die Blonde, du wohnst doch in der Nähe der Gärtnerei! Ich komm gleich vorbei...“

Bevor ich die mindeste Chance hatte etwas zu erwidern war er schon aus der Leitung. Ich stellte mir Bodo vor, wie er fluchtartig sein Haus verließ. Anscheinend musste eine Blondine die nicht weit von ihm entfernt wohnte einen Hund der gleichen Rasse besitzen. Mir tut diese Frau bis Heute leid!

* * *

Auch Achim erregte in gewisser Weise mein Mitgefühl, seiner Stimme nach mochte er Anfang 60 sein. Offensichtlich war er auf der Schwäbischen Alb beheimatet, denn er sprach breitestes Schwäbisch! Dieses war zusätzlich mit Worten durchsetzt, die ich absolut nicht verstand. Ich konnte seinen Ausführungen also nur teilweise folgen in dem Rest der Republik hätte Achim sicherlich Probleme gehabt sich zu verständigen. Mitten im Gespräch, er war gerade dabei mir zu erklären was er mit seinem Penis machen würde, wurde die Türe aufgerissen und eine Frau mit dem gleichen Dialekt geschlagen stürzte in das Zimmer! Die Beiden begannen sich lautstark zu beschimpfen. Nur schade, dass ich das Meiste nicht verstand. Was ich jedoch verstand waren die Worte:

„MISTKERL, ALTE SCHLAMPE, HURENBOCK, DRECKSAU...“

Dem Rest konnte ich aus den bereits genannten Gründen nicht folgen! Was ich allerdings klar und deutlich vernahm war das offensichtliche zu Bruch gehen einer Vase! Anscheinend von Achim verursacht. Daraufhin hörte ich ein Kreischen und den Versuch seiner Frau ihm den Telefonhörer aus der Hand zu reißen! Allerdings musste nicht nur der besagte Hörer daran glauben sondern auch das Telefon im Ganzen! Es ging mit einem Poltern zu Boden! Danach war die Verbindung zu Achim endgültig beendet, und mir tat mein Ohr weh...

* * *

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