Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 21
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Bevor die Situation doch noch peinlich werden konnte, wandte sich Admiral Sandor Shatmari ab und deutete auf die Anordnung von Häusern: „Gehen wir um das erste Haus herum und sehen uns weiter um!“
Er lief schon voraus.
Conina bemühte sich, an seine Seite zu kommen.
„Äh, ich wollte noch was sagen, Admiral: Der Raum war kahl und ohne Zugang. Das habe ich mir mal ein wenig durch den Kopf gehen lassen. Für mich sehen diese Häuser hier irgendwie nicht wirklich so aus, als würden sie auf Bewohner warten.“
Der Admiral blieb überrascht stehen.
„Wie bitte?“
Zolan Schubur holte auf und nickte heftig.
„Das ist ehrlich gesagt auch mein Eindruck, Admiral: Das Ganze wirkt irgendwie eher wie eine Art Filmkulisse. Hier hat es niemals Bewohner gegeben und sind sowieso auch niemals welche vorgesehen.“
„Nun, auf einem unbewohnten Planeten immerhin...“, murmelte der Admiral nachdenklich.
Dann winkte er energisch ab.
„Gehen wir trotzdem weiter. Und bleibt kampfbereit. Wir wissen nicht, was uns hinter der nächsten Hausecke erwartet.“
Das brauchte er nicht sonderlich zu betonen.
Grimmig gingen sie voran. Bis zur genannten Häuserecke.
Der Admiral lugte vorsichtig darum herum.
Da war nichts. Ein Durchgang zwischen zwei der Häuser, ziemlich breit geraten. Sie würden nebeneinander gehen und dabei auch noch Abstand halten können.
Der Admiral winkte ihnen zu, und sie verteilten sich entsprechend.
Gebannt sicherten sie nach allen Seiten. Sie schlichen eher als dass sie gingen. Obwohl das Schleichen sicherlich nichts nutzte, falls in der Deckung der Häuser weitere Gegner auf sie warteten.
Ihre Waffen waren schussbereit – und sie selbst waren es auch.
Gemeinsam erreichten sie die Linie der Rückseiten beider Häuser, mit direktem Blick auf das zentrale Gebäude mit den beiden hohen Türmen.
Die Aussichtsplattformen dort oben waren leer. Was sonst hatten sie eigentlich erwartet?
Kein weiterer Gegner jedenfalls tauchte auf.
Jetzt erst war der Blick frei auf den seitlich versetzten Eingang in das zentrale Gebäude. Er schien offen zu stehen. Dahinter war es stockfinster.
Auch hier erschien es so, als würde das Material das Licht regelrecht in sich aufsaugen.
Das zentrale Gebäude hatte einige relativ große Fenster, doch keines davon war geöffnet.
Conina dachte wieder an ihren Verdacht, dass es sich um eine Art Kulisse handelte, nicht um ein echtes Dorf. Eigentlich sprach alles dafür. Aber Kulisse für was?
„Kulisse für die Spiele – die Kriegsspiele!“, murmelte sie böse.
Beinahe hätte sie wieder mit den Zähnen geknirscht.
In breiter Phalanx bewegten sie sich auf den Eingang zu. Der Admiral musste ihnen dafür nicht extra einen Befehl geben.
Vielleicht war es dennoch ein Fehler, dorthin zu gehen?
Aber wer konnte denn hier schon sagen, was falsch und was richtig war? Sie mussten nach wie vor damit rechnen, dass die Gegner aus der Luft auftauchten. Zum Beispiel die Raumschiffe, die sie abgeschossen hatten.
Wieso war das eigentlich noch nicht geschehen? Immerhin waren sie vom ersten Haus aus beschossen worden. Also musste der Gegner doch wissen, wo sie sich befanden. Und trotzdem unternahm er nichts mehr gegen sie?
Conina konnte sich einfach nicht gegen das Gefühl wehren, dass sie geradewegs in eine Falle liefen. Trotzdem kam kein Laut über ihre fest zusammengepressten Lippen.
Sie hätte doch eigentlich ihre Kameraden warnen sollen, aber ein Seitenblick verriet ihr, dass alle sowieso schon mindestens genauso skeptisch waren wie sie selbst. Also musste sie eigentlich gar nichts sagen.
Und wieso gingen sie immer weiter?
Weil wir keine Alternative sehen!, hämmerte es in ihr. Was sollen wir sonst tun, als uns hier umzusehen? Und das zentrale Gebäude ist nun einmal das Hauptgebäude. Wenn es auch nur den geringsten Hinweis geben könnte auf die Gegner, dann ja wohl hier.
Fünf Schritte vor dem Eingang ließ Admiral Sandor Shatmari anhalten. Er sah sich in der Runde um, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, tat dies aber dann doch nicht, packte seine Waffe fester und ging einfach weiter, ohne die anderen.
Sie sahen ihm nach, sahen, dass er den offenen Eingang betrat, ständig nach allen Seiten sichernd.
Im Innern war er nur sekundenlang zu sehen, dann wurde er von der Finsternis verschlungen.
Sie warteten weiterhin. Nur wenige Sekunden, da tauchte der Admiral wieder am Eingang auf.
„Ein kahler Raum, eher eine Halle. Im Innern sieht es aus fast wie in einer Kirche, aber ohne Bestuhlung. Alles kahl und irgendwie... ungenutzt. Tatsächlich, als sei das alles hier nur eine Kulisse.“
„Für die Kriegsspiele!“, hob Conina die Stimme.
Niemand widersprach ihr.
Unwillkürlich setzte sie sich in Bewegung und ging auf den Admiral zu. Allein. Es war, als hätten sich ihre Beine selbständig gemacht.
Anderseits, warum sollte sie nicht eintreten dort vorn? Der Admiral hatte es getan, und er hatte keinen Schaden genommen. Anscheinend hatte es in der gesamten Häuseranordnung nur diesen einen Gegner gegeben. Das ergab zwar nicht unbedingt einen Sinn, aber davon mussten sie ausgehen. Bis jetzt jedenfalls.
Der Admiral machte bereitwillig Platz und ließ Conina eintreten.
Es dauert einen Moment, bis ihre Augen begannen, sich an die Düsternis zu gewöhnen. Es war ähnlich wie in dem kahlen Raum, in dem sie den Gegner überrascht hatte. Eine tödliche Überraschung für diesen, nicht für sie selbst.
Und hier?
Der Raum war und blieb kahl und leer. Und ohne Fenster, obwohl von draußen welche sichtbar waren. Als würde es sich dabei nur um Attrappen handeln.
Es war keinerlei Zugang erkennbar, außer dem offenen von draußen.
„Da ist nichts!“, bestätigte sie die Aussage des Admirals.
Ihre Stimme erzeugte kein Echo. Als würde nicht nur alles Licht mehr oder weniger von den Wänden verschluckt werden, sondern auch alle Töne.
Jetzt kamen auch die anderen.
Sie gingen gemeinsam tiefer in die Halle hinein und suchten mit den Augen auch den Boden ab. Als das ohnehin dürftige Licht hierfür nicht mehr ausreichte, schalteten sie die Helmscheinwerfer ein.
Der Admiral hatte nichts dagegen, obwohl das natürlich Energie verbrauchte. Irgendwann war die sowieso am Ende, früher oder später. Und was dann? Ohne Schutzanzüge weitermachen? Auf einer unbewohnten Welt – unbewohnt außer natürlich diesen Gegnern, die durch nichts zu erklären waren?
Unschlüssig standen sie herum und sahen sich an.
In diesem Augenblick hörten sie ein deutliches Knacken und Knirschen.
Sie wirbelten erschrocken herum.
Die Wände!
Sie klappten plötzlich in ihre Richtung.
Unwillkürlich duckten sie sich. Als würde ihnen das etwas nutzen.
Conina schoss sogar, doch der Energiestrahl wurde wirkungslos von der Wand verschluckt, die sie traf.
Das Gebäude über ihnen klappte regelrecht zusammen, wie das berüchtigte Kartenhaus, und sie waren viel zu weit vom Ausgang entfernt, um den auf sie herabstürzenden Wänden zu entrinnen.
Obwohl sie den Aufprall nicht spürten. Es war anders als erwartet. Sie fühlten sich, als würden sie in ein abgrundtiefes Loch fallen, in eine Finsternis, die so perfekt war, dass sie das Bewusstsein verloren.
Oder waren sie bereits tot?