Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 74
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Commander Pat Gonzalez hangelte sich durch einen der Korridore an Bord des Star Ships ARMSTRONG.
Er gähnte.
Gonzalez hatte gerade eine Ruhephase hinter sich, aber gut geschlafen hatte er offensichtlich nicht. Angesichts der angespannten Lage war das auch nicht weiter verwunderlich.
"Na, wie steht's?", knurrte er, als er die Kommandozentrale der ARMSTRONG erreichte.
"Keine Neuigkeiten, Sir", meldete Celine Durant, die Funkerin.
Gonzalez verzog das Gesicht.
"Die Warterei geht mir auf die Nerven!", brummte er, während hinter ihm Jeff Larson in den Raum schwebte. Auch er hatte eine Schlafphase hinter sich.
Celine rieb sich die Augen.
"Wird Zeit, dass ich mich aufs Ohr haue", meinte sie. "Wann kommt Sergeant Montgommery endlich, um mich abzulösen?"
Jeff Larson grinste.
"Der ist nicht auf seiner Liege festgeschnallt. Könnte noch 'ne Weile dauern, bis er wirklich wach ist!"
Celine verdrehte die Augen.
"Mein Gott, das ist eine Dienstauffassung!"
Die ARMSTRONG befand sich jetzt zusammen mit ihren Schwesterschiffen auf der sonnenabgewandten Seite des Mars. Die Sonne schob sich als gleißende Sichel hinter dem dunklen Schatten hervor, den der Planet warf.
Celine hatte gerade ihr Headset abnehmen wollen, als sie plötzlich mitten in der Bewegung erstarrte. Ihr Gesicht wirkte angestrengt.
"Wir bekommen gerade etwas herein...", murmelte sie. "Befehle... sämtlich verschlüsselt, aber das haben wir gleich..."
Jeff Larson warf ihr einen fragenden Blick zu.
Einige Sekunden mussten sie darauf warten, dass der Computer die Signale entschlüsselt hatte.
"Wir sollen dem fremden Schiff, das inzwischen wieder auf dem Mars gelandet ist, ein Ultimatum stellen", flüsterte Celine und nahm jetzt endgültig ihr Headset ab. Sie wandte sich an den Commander der ARMSTRONG. "Sie müssen sich das unbedingt selbst anhören, Sir... Ich kann es einfach nicht glauben!"
"Was können Sie nicht glauben, Sergeant?", hakte Commander Pat Gonzalez nach.
"Unten auf der Erde geht man offenbar davon aus, dass sich John Darran und seine Leute an Bord dieses Beibootes befunden haben."
"Was sollte das für einen Sinn machen?", zweifelte Larson.
Das Gesicht des Commanders hingegen wurde zu einer starren Maske. Die Augenbrauen zogen sich zusammen, bildeten jetzt eine geschlängelte schwarze Linie mit einer kleinen Unterbrechung in der Mitte. Larson registrierte, wie sich die Hände des Commanders unwillkürlich zu Fäusten zusammenkrampften.
"Es macht Sinn", war der Commander überzeugt.
"Dann sollen wir also tatsächlich auf unsere eigenen Leute schießen!", stellte Larson fest.
Er konnte es noch immer nicht richtig fassen.
War diese Entwicklung wirklich so überraschend?, fragte er sich. Das ist doch genau das, was du von Anfang an befürchtet hast. Und nun ist es eingetreten. Viel schneller, als du gedacht hast. Selbst der Commander ist offensichtlich schockiert. Und das will bei Gonzalez schon etwas heißen.
Die Gedanken rasten nur so in Larsons Kopf.
"Darran und seine Leute sind Renegaten", erklärte Gonzalez dann kühl. "Welche Möglichkeit bleibt der Führung der Star Force denn sonst noch, um das Schlimmste zu verhindern..."
"Es war übrigens nicht der Code der Star Force, der bei der Verschlüsselung der Nachricht verwendet wurde", meldete Sergeant Durant.
Pat Gonzalez hob die Augenbrauen.
"Sondern?"
"Der Code des Geheimdienstes der Westunion."
"Das bedeutet, dass dieser Befehl direkt aus dem Hauptquartier des Präsidenten kam", flüsterte Gonzalez.
"Hätte ich mir auch kaum denken können, dass Major Wilbert T. McCloud seinen alten Freund John Darran so einfach im Regen stehen lässt!", knurrte Jeff Larson.
Das mulmige Gefühl, das sich schon lange in seiner Magengegend bemerkbar gemacht hatte, war jetzt zu einer ausgewachsenen Übelkeit mutiert. Ganz sicher kein Fall von Weltraumkrankheit!, durchzuckte es Larsons Hirn. Wahrscheinlich war sein Magen einfach ein bisschen sensibler als sein Hirn. Larson war immer gut damit gefahren, seine Instinkte nicht gering zu schätzen.
Du kannst nichts machen, dachte er. Alles läuft einfach seinen Gang, du bist nur Einzelner und kannst nichts ausrichten...
"Ich frage mich, weshalb Berringer so hart reagiert", erklärte Celine Durant.
Pat Gonzalez hob die Augenbrauen.
"Ich hoffe nicht, dass das eine ernsthafte Frage ist, Sergeant Durant." Der tadelnde Unterton war nicht zu überhören.
"Andernfalls hätte ich sie nicht gestellt." Celines Erwiderung war schneidend.
"Es sieht ganz so aus, als hätte sich Darran den größten Machtfaktor des Sonnensystems unter den Nagel gerissen", flüsterte Gonzalez. "Und das rechtfertigt jede Maßnahme. Ich wiederhole: jede. Und jetzt spielen Sie mir den vollständigen Befehl ab, Sergeant!"
"Aye, aye, Sir!"