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Kapitel 1: Gottes Ratschluss Gruß (Kap. 1,1–2)
ОглавлениеVers 1: Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, den Heiligen und Treuen in Christus Jesus, die in Ephesus sind:[1]
Wenn Paulus sich am Anfang dieses Briefes „Apostel Christi Jesu“ nennt, dann stellt er sich damit als Sein Gesandter vor. Er hatte den Auftrag, von Ihm als dem verherrlichten Herrn im Himmel zu zeugen – anders als die übrigen Apostel, die vom Herrn Jesus auf der Erde berufen waren (auch nach Seiner Auferstehung; s. Mt 28,16–20) und daher einen anderen Aufgabenbereich hatten. Nicht Menschenwille, sondern der Wille Gottes war der Ursprung dieses Auftrags, wie er es ähnlich auch im Brief an die Galater schreibt (Gal 1,1).
Die Empfänger waren die „Heiligen und Treuen in Christus Jesus, die in Ephesus sind“. Sie waren nicht nur, was ihre Stellung anbetrifft, von Gott geheiligt. In diesem Sinn sind wir alle heilig; jedes Kind Gottes ist ein Heiliger. Deshalb finden wir dieses Wort so oft in den Briefen des Neuen Testaments (vgl. Verse 15. 18; Kap. 2,19; 3,8. 18; 4,12; 5,3; 6,18). Alle Kinder Gottes sind Heilige, weil sie aus der Welt herausgenommen und für Gott beiseite gesetzt sind. Das ist etwas Großes. Aber es gibt auch eine praktische Seite: „Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel“ (1. Pet 1,15). Das soll gesehen werden. Bei den Ephesern sah Gott, dass sie heilig und treu waren. In einigen Bibelübersetzungen steht „gläubig“ statt „treu“; so kann das griechische Wort auch übersetzt werden, obwohl die Bedeutungen sich im Deutschen sehr unterscheiden. Wenn jemand an den Herrn Jesus gläubig geworden ist und auf diesem Weg bleibt, dann erweist er sich als treu. Wenn er dagegen abirrt, ist er untreu. Wir sehen, dass die Epheser „Heilige und Treue“ waren. Ein ähnlicher Gruß gilt nur den Kolossern. Es war also ein großes ‚Kompliment' für die Epheser, dass Paulus ihnen das schreiben konnte.
Vers 2: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christus!
Der Wunsch nach „Gnade und Frieden“ steht so oder ähnlich fast in jedem Brief, den der Apostel Paulus geschrieben hat. Er ist ein Beweis für das Interesse, das er für die Versammlungen hatte. Es geht hier nicht um die Gnade Gottes, die wir als Sünder nötig haben. Diese kannten die Gläubigen in Ephesus schon längst. Hier geht es um die Gnade in ihrem Glaubensleben. Ebenso ist es mit dem Frieden. Er wünschte ihnen nicht den Frieden mit Gott oder den Frieden des Gewissens, den sie schon längst besaßen. Es geht hier um den Frieden Gottes in ihren Herzen und den Frieden untereinander, in dem sie jeden Tag leben sollten. Wie schnell können uns im täglichen Leben die Gnade und auch der Frieden abhanden kommen! Deshalb dieser geistliche Wunsch des Apostels.