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Das Erbteil
ОглавлениеMit Vers 11 beginnt der dritte Teil dieses Abschnitts, in dem uns gezeigt wird, dass wir neben den ewigen auch zeitliche Segnungen besitzen, die ebenfalls ihren Ursprung in Christus haben.
Vers 11: In dem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvorbestimmt sind nach [dem] Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens,
In dem verherrlichten Christus haben wir ein „Erbteil erlangt“ [oder: „sind wir zu Erben gemacht“]. Dieses Erbteil hängt mit dem Tausendjährigen Reich zusammen. Der Herr Jesus ist der Erbe aller Dinge, die Er als ewiger Sohn und Schöpfer besaß, auf die Er aber als Mensch durch Seinen Tod und Seine Auferstehung das Anrecht erworben hat (vgl. Heb 1,2). Gott hat sie Ihm, der sich bei Seiner Menschwerdung aller Seiner Herrlichkeit entäußerte und sich zu nichts machte, als Mensch gleichsam zurückgegeben (vgl. Phil 2,6–11). Im Tausendjährigen Reich wird Christus dieses Anrecht zur Ausübung bringen. Nicht nur an Seiner Stellung im Himmel, sondern auch der bezüglich der Erde haben wir Anteil. Deshalb wird hier nicht von dem Erbteil des Herrn Jesus gesprochen, obwohl dies so ist, sondern davon, dass wir ein Erbteil in Ihm empfangen haben (vgl. z. B. Röm 8,17). Außer zur in Vers 5 erwähnten Sohnschaft sind wir auch hierzu „zuvorbestimmt nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens“.
Vers 12: Damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben;
An diesem Punkt macht Paulus nun einen Unterschied zwischen den ehemaligen Juden und den Nationen. Alle Gläubigen sind gleichermaßen gesegnet und sollen zum Lob der Herrlichkeit Gottes sein, aber nur von Angehörigen des alttestamentlichen Volkes Gottes konnte gesagt werden, dass sie „zuvor auf den Christus gehofft“ hatten. Die Nationen hatten nicht auf Ihn gehofft, sie waren ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt (Kap. 2,12). Aber alle Juden hofften und hoffen auf den Gesalbten (hebr. Maschiach, gräzisiert Messias, griech. Christus). Der treue Überrest wartete jedoch nicht nur auf Erlösung, sondern nahm den von der Masse des jüdischen Volkes verworfenen Erlöser auch an, und dazu konnte Paulus sich zählen. Die Übrigen sind von Gott verhärtet worden, bis in der Endzeit eine erneute Erwartung der Erscheinung des einst verworfenen Christus unter den Juden aufkommen wird (Röm 11,7. 25. 26).
Vers 13: In dem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung,
Von dem Augenblick, als der Herr Jesus gekommen war und Sein Evangelium verkündigt wurde, konnten jedoch auch die Nationen daran teilhaben. In Vers 13, wo jetzt auch die Gläubigen aus den Nationen angesprochen werden, werden uns die drei Schritte gezeigt, die zur Errettung der Seele führen:
1 „Nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils“. Das „Wort der Wahrheit“ zeigt uns die Seite Gottes. Sein Wort ist die Wahrheit (Joh 17,17). Nur die Bibel enthält die Wahrheit über Gott und Seine Gedanken, über den Zustand des verlorenen Menschen und den einzigen Weg zur Errettung. Das „Evangelium eures Heils“ ist die uns zugekehrte Seite. Die gute Botschaft, durch die der Mensch errettet wird, wird seit nahezu zweitausend Jahren in der Welt verkündigt. Viele haben sie gehört; doch das Hören allein hilft nicht.
2 „Nachdem ihr geglaubt habt“. Der Glaube ist notwendig. Er ist der einzige Weg zur Annahme des Wortes der Wahrheit, des Evangeliums unseres Heils. Paulus sagte dem Kerkermeister in Philippi: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,31). Es ist so einfach. Man sagt oft: Ich kann nicht glauben, meint aber in Wirklichkeit: Ich will nicht glauben. Kein Mensch kann sagen: Ich kann nicht glauben. Wenn Gott will, dass alle Menschen errettet werden, kann der Mensch nicht sagen: Ich kann es nicht. Gott erwartet nichts Unmögliches von Seinen Geschöpfen.
3 „In dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung“. Jeder, der das Wort der Wahrheit, das Evangelium des Heils, geglaubt hat, wird danach mit dem Heiligen Geist versiegelt (vgl. Kap. 4,30; 2. Kor 1,22). Es ist Gottes ‚Stempel' oder ‚Eigentumsvermerk' auf dem Gläubigen: Du bist mein! Da der Herr Jesus Seinen Jüngern das nahe Kommen des Heiligen Geistes angekündigt hat, wird Er der Heilige Geist der Verheißung genannt (Lk 24,49; Joh 14,16ff.; Apg 1,4. 5).
Vers 14: Der [das] Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit.
Aber Er ist noch mehr als das, nämlich auch ein Unterpfand. Dieses Wort bedeutet eigentlich nicht ‚Pfand, Gegenwert', sondern ‚Anzahlung, Angeld'. Das heißt, es ist zwar ein wesentlicher Teil, aber eben noch nicht alles, was wir empfangen werden. Die geistlichen Segnungen besitzen wir bereits, aber unser Platz in Verbindung mit dem Herrn Jesus und unser Erbe im Tausendjährigen Reich stehen noch aus. Dazu muss erst der „Tag der Erlösung“ kommen (vgl. Kap. 4,30).[3] Deshalb wird uns hier gesagt, dass der Heilige Geist das Angeld ist, denn durch Ihn können wir auch die Freude an der zukünftigen Herrlichkeit bereits jetzt genießen. Erst in dem Augenblick, wo der Herr Jesus zur Entrückung der Seinen kommen wird, werden wir nach Leib, Seele und Geist dazu befähigt sein, den uns durch Ihn so teuer „erworbenen Besitz“ in der Herrlichkeit des Himmels vollkommen zu kennen und zu genießen. Alles wird ewig „zum Preise seiner Herrlichkeit“ sein.
Zum dritten Mal steht hier das Wort „Herrlichkeit“. In Vers 6 dient das Handeln Gottes „zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“, in Vers 12 sollen die erretteten Sünder zum „Preise seiner Herrlichkeit“ sein, und hier führen schließlich alle Ergebnisse des Erlösungswerkes Christi „zum Preise seiner Herrlichkeit“. Möchten wir schon jetzt mehr und mehr die Liebe und Größe unseres Gottes und Vaters sehen, die sich in der Person und dem Werk Seines Sohnes, unseres geliebten Herrn, zu unserem unermesslichen und unergründlichen Segen offenbart hat, und dadurch zu vermehrter Anbetung geführt werden!