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9. Reginald Bull

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Die Heraldischen Tore von Siom Som:

Die Mächtigkeitsballung ESTARTU hat zwölf benannte Wunder, in jeder ihrer Galaxien eines, obwohl alle diese Sterneninseln zudem eine Vielzahl wundersamer Phänomene der Natur, der Kunst und der Technik bieten können.

Dies ist das zweite jener Wunder, wie du sie nirgendwo sonst in diesem Universum finden wirst, Sternenwanderer. Siom Som ist identisch mit der Galaxis NGC 4503, auf den ersten Blick eine Galaxis wie jede andere. Hier finden sich jedoch die ältesten Kulturen der Mächtigkeitsballung neben den jüngsten, aufstrebenden.

Im Zentrum von Siom Som ist eine Kraft wirksam, die jegliche Raumfahrt unmöglich macht. Darum sind die Tore entstanden, die es dir erlauben, mit einem Schritt von Welt zu Welt zu gehen. Meisterarchitekten haben sie entworfen; geniale Ingenieure haben sie gebaut; begnadete Künstler haben sie mit Wappen geschmückt. Die heraldischen Symbole sind Ausdruck der Lebensphilosophie von ESTARTU. Sie sind Spiegel der ethischen und moralischen Werte, tragen die Stempel der Architekten, sind zugleich Siegel der Ingenieure und enthalten die Mentalprints der Künstler.

Die Tore von Siom Som sind nicht nur Monumente der Technik und des Geistes, nicht nur eine einmalige Synthese von Kunst und Wissenschaft, sondern weit mehr. Sie sind der Pulsschlag des Lebens in dieser Galaxis und damit Bindeglieder zwischen allen zivilisierten Welten, völkervereinende Brücken, Symbole kosmischen Denkens.

Geh hin, du vom Sternweh geplagter Galaktiker, und schaue selbst das zweite Wunder von ESTARTU! Lass dich Schritt für Schritt von Welt zu Welt tragen!

Zuerst war die warnende Stimme nur in einem Hangar der BASIS erklungen. Sie mochte schon eine Weile genörgelt haben, bevor eine der technischen Inspektionsgruppen dort eintraf und mit dem Monolog empfangen wurde. Alle waren sich sofort einig, dass sie die Stimme des Warners hörten.

Die Techniker informierten ihren Vorgesetzten, der mit Verstärkung und umfangreicher technischer Ausrüstung eintraf. Die Quelle der Warnerstimme war dennoch nicht aufzuspüren.

»... ich sage: Hütet euch vor dem falschen Propheten, der das Blaue vom Himmel verspricht, aber nur Dämmerung zu geben hat. Bleibt auf dem rechten Weg. Schaut auf die Wegweiser und prüft, ob sie womöglich falsch und irreführend sind. Wenn euch der geebnete Weg zu mühsam erscheint und ihr ausbrechen wollt, dann achtet darauf, dass ihr nicht Pfaden folgt, die von heimtückischen Fährtenlegern getreten wurden ...«

Als sich nach geraumer Zeit die Techniker zurückzogen, blieb ihnen die Stimme des Warners weiterhin im Ohr. Jeder, der die Stimme gehört hatte, trug sie weiter und verbreitete sie um sich. So kam es, dass der Warner bald überall an Bord der BASIS zu hören war. Die flimmernde Silbergestalt trat indes nicht in Erscheinung.

Perry Rhodan und Gesil wurden in ihrer Kabine alarmiert. Zu dem Zeitpunkt hörten sie die Stimme noch nicht, denn sie wurde nicht über Interkom weitergetragen. Rhodan beauftragte Waylon Javier, den Kommandanten der BASIS, herauszufinden, ob Stalker mit den Warnungen zu tun hatte. Außerdem forderte er Fellmer Lloyd und Gucky an. Ras Tschubai, der sich ebenfalls an Bord aufhielt, wurde gebeten, die BASIS zu erkunden, indem er kreuz und quer teleportierte.

Tschubai hatte die Warnerstimme schon gehört, deshalb verfolgte sie ihn unaufhörlich. Wo er auch materialisierte, die Stimme war stets bei ihm.

»... ihr könnt einen eigenen Weg wählen, aber achtet darauf, dass es wirklich euer Weg ist. Krücken sind nicht nötig, ihr schafft es, auf eigenen Beinen zu gehen. Ihr hört, also ignoriert die Warnungen nicht; verschließt die Ohren jedoch vor sirenenhaften Verlockungen. Ihr seid nicht blind, darum lasst euch nicht führen, keiner braucht einen Wegbereiter. Niemand soll euch geleiten, denn er könnte euch zu Abgründen führen, und stürzen ist leichter, als die Höhen neu zu erklimmen ...«

Kaum dass Perry Rhodan und Gesil die Kommandozentrale betraten, wurden sie von den phrasenhaften Sätzen des Warners überfallen.

»Stalker fällt nichts Neues ein«, kommentierte Waylon Javier. »Das ist Negativwerbung im klassischen Sinn. Ich kann das nicht länger hören.«

Rhodan wechselte mit Gesil einen Blick und erkannte, dass sie in ähnlichen Bahnen dachte wie er. »Ich würde sagen, dass dies eine Parodie auf den Warner ist«, stellte er fest. »Und ganz bestimmt wird sie nicht von Stalker verbreitet.«

Javier wirkte für einen Moment ratlos, dann erhellte sich seine Miene. »Ich verstehe!«, rief er. »Du nimmst an, dass Taurec und Vishna eine Kampagne gegen Stalker starten. Möglicherweise über die Fragmente des Virenimperiums ...«

Er stockte, weil die beiden Kosmokraten soeben die Zentrale betraten. Sie waren mit der SYZZEL außerhalb des Solsystems unterwegs gewesen und sofort zurückgeflogen, nachdem sie von der Warnersendung erfahren hatten.

»Du kannst die beiden fragen«, meinte Rhodan. »Die Antwort wird dich aber nicht weiterbringen. Ich wundere mich nur, warum niemand darauf eingeht, dass es sich um eine telepathische Sendung handelt.«

Gucky und Fellmer Lloyd materialisierten.

»Jemand erlaubt sich einen üblen Scherz mit uns«, schimpfte der Mausbiber. »Da steckt nie und nimmer Stalker dahinter. Er ist nicht in der Lage, derart starke telepathische Impulse zu senden. Stalker kann nur die Psi-Kräfte anderer reflektieren.«

»Wer weiß, vielleicht wird Stalker ohne sein Wissen als Reflektor benutzt«, griff Rhodan den Hinweis auf. »Wem wäre ein solcher Scherz zuzutrauen? Gucky?«

»Ich kenne nur einen mit so eigenartigem Humor«, antwortete der Mausbiber spontan. »Keiner kann geschmacklosere Witze produzieren als der Medienmann Krohn Meysenhart.«

Die telepathische Warnung brach ab, mentales Gelächter brandete auf. Alle in der Zentrale duckten sich wie unter einem beginnenden Sturm. Nur Vishna und Taurec zeigten sich davon unbeeindruckt.

Rhodan spannte sich an. Für ihn war schon nach den ersten Sätzen des vermeintlichen Warners klar gewesen, dass ES damit zu tun hatte. Seit Tagen wartete er darauf, dass sich das Geisteswesen meldete. Es wunderte ihn keineswegs, dass sich die heimische Superintelligenz auf diese Weise bemerkbar machte.

Ich hoffe, dass ich euch mit meiner Warnung nicht erschreckt habe, drang die mentale Stimme in das Bewusstsein aller an Bord der BASIS. Es ist keineswegs so, dass ich mir nur einen Scherz erlauben wollte. Ich hatte euch auch einiges mitzuteilen. Vermutlich habt ihr etwas davon behalten und könnt lernen, ohne erst schlechte Erfahrungen machen zu müssen.

»Hast du dich gemeldet, um uns vor Stalker zu warnen?«, fragte Rhodan. »Ich kann dich beruhigen, wir haben uns gegenüber dem Gesandten von ESTARTU ein gesundes Maß an Misstrauen bewahrt.«

Gut so, reagierte ES. Nur erinnere ich mich nicht, einen Namen genannt zu haben. Es gibt viele Versuchungen, denen ihr widerstehen müsst. Sie werden euch an etlichen Orten und in unterschiedlichster Gestalt begegnen. Aber ich melde mich nicht, um euch Ratschläge zu geben. Ich habe prophezeit, dass ihr euch eines Tages aus meiner Abhängigkeit und aus der der Kosmokraten lösen und eigene Wege gehen werdet. Es steht mir also nicht länger zu, euer Mentor zu sein.

»Es ist richtig, dass der Dritte Weg nicht ohne Reiz für uns erscheint«, sagte Rhodan. »Vielleicht lohnt es sich sogar, diese Möglichkeit zu erwägen. Wie auch immer wir uns entscheiden, die Milchstraße bleibt Bestandteil deiner Mächtigkeitsballung.«

Die Milchstraße wurde zu einem Galaktikum, ihre Bewohner wurden zu Galaktikern, fuhr die lautlose Stimme fort. Das ist ein Riesenschritt voran in eurer Entwicklung. Ich werde euch dabei nicht im Weg stehen. Eine Aufgabe müsst ihr allerdings noch bewältigen, erst dann seid ihr entlassen: Es gilt, die Reparatur des Moralischen Codes zu vollenden.

»Wir sind bereit für die Aktivierung des letzten Chronofossils«, bestätigte Rhodan. »Wir hätten längst nach EDEN II aufbrechen können, um seine Aktivierung vorzunehmen. Es gibt nur ein Problem: Wo finden wir EDEN II?«

ES lachte, und diesmal war es tatsächlich, als fege ein psionischer Orkan durch die BASIS. ES' Heiterkeitsausbruch dauerte eine Weile an. Erst als das mentale Gelächter verhallte, wiederholte Perry Rhodan seine Frage: »Wo liegt EDEN II? Wie können wir ans Ziel gelangen?«

EDEN II befindet sich im geistigen Zentrum meiner Mächtigkeitsballung.

»Das wissen wir«, sagte Rhodan enttäuscht. »Uns fehlen die Koordinaten des Zentrums.«

Wieder lachte ES, diesmal sehr verhalten.

Wie naiv ihr manchmal seid. So wenig wie es Koordinaten für den Sitz der Seele in deinem Körper gibt, so wenig gibt es sie für mein geistiges Zentrum. Was erwartet ihr also von mir?

Perry Rhodan konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Ihn beherrschte die bange Frage, ob am Ende gar der Herr der Elemente die Hände im Spiel hatte. Die Chaosmächte waren keineswegs geschlagen ...

»Ich erwarte einen Hinweis, wo wir EDEN II finden könnten«, sagte er mit Nachdruck; Gespräche mit ES konnten recht anstrengend sein.

Ich gebe euch sogar zwei Hinweise.

ES schwieg. Fast eine Minute lang herrschte in der Zentrale angespannte Stille.

EDEN II ist dort, wo man mich sucht!, vernahm dann jeder an Bord.

Wieder entstand eine Pause, bis die telepathische Stimme erneut zu hören war: Letztlich führen alle Wege nach EDEN II.

Perry Rhodan blickte zu Gesil, zu den Mutanten und dann in die Runde. Er sah betroffene Gesichter. Das Schweigen löste sich endlich in Stimmengemurmel auf.

»Worauf wartest du, Perry?«, fragte Taurec mit unergründlichem Lächeln. »Du hast alle Informationen, die du brauchst, also mach dich auf die Suche nach EDEN II. Vishna und ich werden deiner BASIS mit der SYZZEL folgen.«

Rhodan nickte knapp.

»Auf nach EDEN II!« Er sagte es in einem Ton, als hätte er mit der BASIS einen Flug ins Ungewisse beschlossen. Und etwas anderes war es auch nicht. Wenn EDEN II überall zu finden war, dann spielte es keine Rolle, wohin sie flogen.

»Viel Glück, Perry«, wünschte Reginald Bull im Selbstgespräch, als ihm das Virenschiff die Nachricht vom Aufbruch der BASIS übermittelte.

Er saß allein in dem kahlen Raum mit dem halben Dutzend Kontursesseln. Ein rechteckiger Bereich der Längswand schien herausgeschnitten zu sein. Dieses Holofenster zeigte Rhodans mächtiges Fernraumschiff, das sich schnell aus der normaloptischen Beobachtung entfernte.

Alle Wege führen nach EDEN II! Das war typisch ES. Ein orakelhafter Ausspruch, nichtssagend, aber dennoch inhaltsschwer die Phantasie anregend.

»Ich will sehen, was im erdnahen Bereich geschieht. Der Abflug der BASIS kann nicht ohne Auswirkung auf die Vironauten bleiben.«

»Du hast recht«, erwiderte die wohlklingende Stimme des Virenschiffs. »Der Hinweis der Superintelligenz wurde im gesamten Solsystem verbreitet. Er hat viele Vironauten animiert, sich ebenfalls auf die Suche nach EDEN II zu machen. Willst du dich anschließen?«

Bull schüttelte den Kopf. Das Holofenster hatte sich über die gesamte Wandseite vergrößert und in mehr als ein Dutzend Einzelbilder unterteilt. Viele Raumschiffpulks waren zu sehen, doch keine zwei Schiffe derselben Bauart. Selbst wenn sie die gleiche Grundform hatten, unterschieden sie sich durch ihre Aufbauten. Es gab nur wenige Raumer traditionellen Aussehens; Kugel-, Walzen-, Zigarren- oder Diskusschiffe musste er quasi mit der Lupe suchen. Phantasievoll bizarre bis skurrile Gebilde herrschten vor. Dabei handelte es sich überwiegend um kleinere Schiffe bis 25 Meter Länge.

Sein Virenschiff hatte Bully darüber aufgeklärt, dass größere Einheiten nur dann entstanden, wenn sich eine Gruppe von Personen mit denselben Interessen zusammenfand.

»Ich beteilige mich nicht an der Suche nach EDEN II«, beantwortete er die Frage mit einiger Verzögerung. Bull war überzeugt, dass er mühelos 200 Galaktiker gefunden hätte, um sein vergleichsweise großes Schiff zu füllen, hätte er sich für die Suche nach EDEN II entschieden. Aber es gab ES-Sucher bereits reichlich. Lieber blieb er allein auf der EXPLORER, dann konnte er das tun, was er für richtig hielt.

Der Name, auf den er sein Schiff getauft hatte, sagte eigentlich schon alles über seine Wünsche aus. In den letzten Jahren hatte Bull erkannt, dass er sich seinerzeit als Chef der Explorerflotte sehr wohlgefühlt hatte.

Er hatte keine nostalgischen Beweggründe, war jedoch ein Tatmensch und zudem in der glücklichen Lage, nicht zu altern. Entsprechend vital und tatenhungrig wollte er wieder einmal mehr erleben als nur die heimische Milchstraße.

Sicher gab es einige Galaktiker, die so fühlten wie er, auch wenn sie keinen lebenserhaltenden Zellaktivator trugen. Weshalb sonst hätte sich ihm ein großes Virenraumschiff zur Verfügung gestellt? Die EXPLORER bot ausreichend Platz für 200 Besatzungsmitglieder und verfügte über fünf angekoppelte Beiboote. Sie hatte keine einfach zu beschreibende Form, war asymmetrisch und flach, und besaß an den Seiten kantige, fast kristalline Auswüchse. Die Beiboote ragten wie Fremdkörper aus der Schiffszelle heraus.

Bully hatte sich nicht bewusst dieses Aussehen gewünscht. Das Virenschiff hatte allerdings erklärt, dass die Form seinen unterbewussten Vorstellungen entspreche. Er akzeptierte es einfach, zumal der phantastische Enerpsi-Antrieb unabhängig von jeder äußeren Gestaltung perfekt arbeitete.

Als sich die Virenwolke zur EXPLORER umgewandelt hatte, war Bull aus dem Staunen nicht herausgekommen. Nicht nur, dass der Enerpsi-Antrieb für den Überlichtflug und das Gravotriebwerk für den Normalbetrieb alle ihm bekannten Antriebssysteme um Längen schlugen, auch die übrige Ausstattung übertraf alles Bekannte. Der Schutzschirm basierte auf dem gleichen Prinzip wie jener, mit dem sich das Virenimperium umgeben hatte, als es noch das Solsystem umspannte. Die Offensivbewaffnung bestand aus einem Multifunktionsprojektor, der ähnlich einem Transformgeschütz arbeitete, jedoch einen größeren Wirkungsbereich sowie ein breiteres Spektrum an Einsatzmöglichkeiten aufwies.

Triebwerke und Waffensysteme, das Schutzschirmaggregat, die Funk- und Ortungseinrichtung, das Recyclingsystem, alle Einrichtungen beanspruchten kaum Raum und waren so gut wie unsichtbar. Es hatte unglaublich geklungen, als das Virenschiff ihm diese phantastischen Möglichkeiten anpries. Bully hatte gemeint zu träumen. Sobald er nun darüber nachdachte, über welche Datenfülle das Virenimperium verfügt hatte, erschien es ihm nur logisch, dass alles wie Zauberei erscheinen musste. Ihn irritierte nicht einmal mehr der Anblick der fast leeren Kommandozentrale.

»Du hast Besuch«, sagte die EXPLORER unvermittelt. »Außerdem habe ich den Eindruck, dass weitere Vironauten kommen werden, die mit dir auf einer Wellenlänge liegen.«

Bull verließ die Zentrale und ging durch das leere Schiff zur Hauptschleuse. Er erbat kein Holo seines Besuchers, sondern wollte sich überraschen lassen. Seine schlimmste Befürchtung, dass Julian Tifflor gekommen sei, um ihn zur Rückkehr in die Hanse zu überreden, bewahrheitete sich zum Glück nicht.

Draußen, am Ufer des Goshunsees, stand der ehemalige Sturmreiter Stronker Keen mit seiner hübschen Begleiterin Lavoree.

»Hast du Verwendung für zwei arbeitslose Sturmreiter?«, fragte Keen.

»Ihr seid mir willkommen!«, rief Bull lachend, drängte sich zwischen die beiden, legte ihnen die Arme um die Schultern und schob sie in die EXPLORER. »Ich glaube, eine kleine, bescheidene Kabine ist zufällig frei.«

In den Stunden danach folgten weitere Männer und Frauen, die ihrem starken Fernweh nachgeben wollten, aber kein eigenes Virenschiff mehr bekamen. Es schien fast, als lotste die EXPLORER Vironauten-Aspiranten gezielt zu Bulls Anwesen.

Noch seltsamer mutete es an, dass bald Virenschiffe von überall auf der Erde und aus dem planetennahen Weltraum eintrafen, die ähnlich asymmetrische Formen hatten wie die EXPLORER. Als erkennbar wurde, dass diese Schiffe wie die Teile eines dreidimensionalen Puzzles aneinanderzukoppeln waren, glaubte Reginald Bull nicht länger an Zufälle.

»Hast du etwas nachgeholfen?«, fragte er.

»Ich habe nur unterschwellige Wünsche korrigiert und in die richtigen Bahnen gelenkt«, antwortete das Virenschiff. »Alle, die den Weg zu dir gefunden haben, sind die geborenen Explorer.«

Immer weitere Puzzle-Schiffe kamen, und die Zahl der Vironauten ging bald in die Tausende. Allmählich wurde es Bull mulmig und er fragte sich, ob sein Schiff vielleicht zu viel des Guten tat. Zumal auch Aspiranten eintrafen, die einen halben Hausrat auf Transportscheiben mit sich führten.

»Bist du sicher, dass das alles Gleichgesinnte sind?«, erkundigte er sich ungläubig beim Virenschiff. »Ich bin keineswegs chaotarchisch veranlagt. Aber langsam entsteht für mich der Anschein, als wolle mir der Herr der Elemente einige Kuckuckseier mit auf die Reise geben.«

»Entscheide selbst, ob dir diese Leute als Vironauten genehm sind«, antwortete die EXPLORER.

Reginald Bull seufzte ergeben. Er war kein Mann von Vorschriften, Verboten und strengen Richtlinien. Also musste er auch »seinen« Vironauten ein gesundes Maß an Freiheiten zugestehen.

Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband)

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