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Kein Wort über die Judenverfolgung

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In den Briefen fehlt jeder Hinweis auf die Ausgrenzung, Verfolgung und Deportation der Juden in den Niederlanden. Doch Pötzsch hat davon gewusst. Durch seine Kontakte zu Pfarrer Kaetzke muss er schon früh davon erfahren haben, dass die Deutsche Evangelische Gemeinde verfolgten Juden geholfen hat. Er setzte sich für die junge Niederländerin Joke Folmers ein, deren ‚Vergehen‘ es war, Juden versteckt zu haben. Sie überlebte. Später schrieb sie über ihn: „Arno Pötzsch war ein guter Mensch und Pfarrer für die zum Tod verurteilten Holländer … Er hat mit uns geweint und gebetet, auch meine Eltern besucht.“122

Ab dem 12. März 1941 galten Juden nicht mehr als Niederländer. Seyß-Inquart hatte sie an diesem Tag in einer Rede in Amsterdam unmißverständlich zu Feinden des nationalsozialistischen Reiches erklärt. Bis zum Sommer hatten die Besatzer die jüdische Bevölkerung in Listen und Statistiken erfasst und lokalisiert. Seit Januar 1942 wurden Juden evakuiert und über das Lager Westerbork in Güterzügen in die Vernichtungslager im Osten gebracht, seit dem 29. April mussten alle Juden in den Niederlanden den gelben Stern mit der Aufschrift „Jood“ tragen. Am 3. September 1944 fuhr der letzte Deportationszug von Westerbork nach Auschwitz-Birkenau.

Gerüchte, dass die Judentransporte in den Tod führten, bestätigten sich, als Radio Oranje, der Sender der holländischen Exilregierung, am 29. Juli 1942 „im Zusammenhang mit den Judenmorden in Polen erstmals von ‚Gaskammern‘ [sprach].“123 Der Jüdische Rat in Amsterdam beschwichtigte: das sei unglaubhafte Feindpropaganda. Wann erfuhr Pötzsch davon? Wie reagierte er? Juden wie Nichtjuden, weit über den Einflussbereich des NS-Regimes hinaus, weigerten sich zu glauben, was geschah. Es lag außerhalb ihrer Vorstellungskraft, dass Menschen fabrikmäßig in Massen ausgerottet wurden. Der niederländische Autor Geert Mak kommt zu dem Schluß, viele seiner Landsleute hätten schon früh gewusst, welches Schicksal die Juden am Ende erwartete, es aber wie die meisten Deutschen nicht wissen wollen. Mehr als ein Drittel der niederländischen Kriegstagebuchschreiber habe, einer Untersuchung zufolge, vermutet, ein Massenmord sei im Gange.124

Tagebücher deutscher Zeitzeugen bestätigen, dass man im Herbst 1941 von Judentransporten nach Polen wusste, ein Jahr darauf vom „Schlachthaus“ Auschwitz.125 Am 15. Dezember 1941 notiert der oberhessische Justizinspektor Friedrich Kellner in sein Tagebuch, „daß die Juden einiger Bezirke irgendwohin abtransportiert werden.“ Sein Kommentar: „Diese grausame, niederträchtige, sadistische, über Jahre dauernde Unterdrückung mit dem Endziel Ausrottung ist der größte Schandfleck auf der Ehre Deutschlands.“126

Diesem Land, seinem Vaterland, diesem deutschen Volk suchte Pötzsch als Marineseelsorger im besetzten Holland zu dienen. Für sein Vaterland betete er: …lass sich’s nicht beladen/mit Schuld und mit dem Schaden/der Überheblichkeit.“127 Und sein ‚Morgenlied‘ bezeugt, von wem er sich zuerst und zuletzt zum Dienst befreit und beauftragt wusste: „Gott schenkt sich uns in dieser Welt,/hat uns in ihr zum Dienst bestellt,/ihm Dank und Lob zu leben./Das ist, du Mensch, deins Lebens Sinn,/dass du dich wiederum gibst hin/dem, der sich dir gegeben.“128

In diesem Glauben beerdigte er Gefallene, stand den Hinterbliebenen bei, besuchte Gefangene und begleitete Verurteilte zur Exekution. Den Trostbedürftigen gab er Worte mit, die sich einprägten und in bestimmten Situationen wieder präsent waren. Mit seinen Predigten konnte er Menschen berühren.129 Seine Sprache erreichte einfache Menschen, denn sie sprach ihr Gemüt an, nicht nur den Verstand. „Beim Pfarrer geht ja alles durch das eigene Herz hindurch zu dem andren“ (Nr. 30). Diese Haltung – ein Gott und den Menschen „mit offenem Gemüte“ (Nr. 107) Zugewandt-Sein – strahlte aus und verband sich bei ihm mit ungewöhnlicher Bescheidenheit und Sinn für das Schlichte (ein Lieblingswort von Pötzsch). Er würde am liebsten, gestand er einmal, wieder Dorfpfarrer sein bei „schlichten Menschen“ (Nr. 118), wie er es 1935 bis Anfang 1938 in seiner ersten Gemeinde Wiederau war.

Im Oktober 1940 besucht er als Seelsorger den früheren deutschen Kaiser Wilhelm II. auf Schloss Doorn. Ein Brief (Nr. 10) berichtet knapp von dieser Begegnung. Nach dem Tod Wilhelms II. kondoliert Pötzsch der Witwe, Prinzessin Hermine von Preußen: „Eurer Majestät spreche ich meine aufrichtige, herzliche Teilnahme zum Heimgang Seiner Majestät, des Kaisers, aus. Gott hat dem nun Entschlafenen ein schweres und doch auch reiches und gesegnetes Leben gegeben; er gebe ihm nun nach Kampf und Leid den Gottesfrieden der Ewigkeit! Mit tiefer Freude behalte ich in mir das Bild, das sich mir in Doorn eingeprägt hat: das Bild eines wahrlich schwer geprüften Mannes, der doch ganz unverbittert in der Kraft eines echten, starken Gottesglaubers in der schlicht-frommen Weise der Väter seinen Weg ging. Gott schenke und erhalte auch Eurer Majestät angesichts des bitteren Todes die Gewißheit tiefer, letzter Geborgenheit! Seiner Majestät und Eurer Majestät gedenkend (gez. Pötzsch) Marinepfarrer.“130

Seine Briefe zeigen uns einen sensiblen, künstlerischen Mensch mit vielen Begabungen. Arno Pötzsch hatte Talent zum Zeichnen, ursprünglich sogar Zeichenlehrer werden wollen (Abb.19). Er war musisch begabt, konnte ausgezeichnet Klavier spielen und singen. Und er hatte die Gabe, Erlebtes und Erlittenes in poetische Sprache, in Gedichte zu fassen. Gebete sind ihm „zu Gedichten geworden und Gedichte zu Gebeten.“131

Wir sehen Pötzsch als Tierfreund (wie Franz von Assisi und Albert Schweitzer) und naturverbundenen Mann, der gern lange Wanderungen unternahm.

Was auffällt: sein Interesse an Familienforschung (Peter im Baumgarten, vgl. Nr. 119, wo Pötzsch in einem Sonett seine Beziehung zu dem Ur-Ur-Großvater mütterlicherseits in Verse fasst) und Graphologie (zwei Handschriftengutachten). Heimatgefühl verbindet ihn mit dem „schönen Land“ Sachsen (Nr. 45), aus dem seine Vorfahren stammen.

Und wir erfahren von seiner Freundschaft mit dem Michaelsbruder Dr. Kurt Reuber, dem Pfarrer und Arzt, der v.a. durch seine Zeichnung der „Stalingrad-Madonna“ bekannt wurde. Mit Reuber verbindet ihn der Bezug zu Albert Schweitzer, die künstlerische Begabung, die Frömmigkeit. Kurz vor dem Ende der Schlacht von Stalingrad konnten die Bilder des Freundes in einem der letzten Flugzeuge zusammen mit verletzten Soldaten ausgeflogen werden. Man übergab sie der Frau von Kurt Reuber. „Nachdem Arno Pötzsch diese Bilder des Bruders und Freundes gesehen hatte, schrieb er spontan eine Reihe von vier Sonetten, die Leid und Grauen des Krieges nicht verschweigen und zugleich den Trost ausdrücken, der nur bei Gott zu finden ist.“132

Man kann seine Briefe an Käthe Neubauer charakterisieren, wie Sonja Matthes es in ihrem Lebensbild von Pötzsch getan hat: sie sind „Zeichen der Verbundenheit und des Vertrauens“, „Zwiegespräche der besonderen Art“ und „Zeugnisse der Zeit“.133

1 Vgl. Beatrix Kuchta, Die evangelische Marineseelsorge im Zweiten Weltkrieg. Ein Erschließungsprojekt im Bundesarchiv-Militärarchiv, in: Mitteilungen aus dem Bundesarchiv 1/2009, 49–53. Auch das Wirken des mit Pötzsch gleichaltrigen Theologen Heinz-Dietrich Wendland (1900–1992) wäre eine genauere Untersuchung wert. Er war wie Pötzsch Michaelsbruder und von 1939–1945 Marinepfarrer, eingesetzt in Kiel, auf der Ostsee und in Libau (Lettland). Vgl. seine Memoiren: Wege und Umwege. 50 Jahre erlebter Theologie 1919–1970, Gütersloh 1977, 159–169.

2 Alfred Dedo Müller (1890–1972), zit. nach: Herbert Naglatzki, Arno Pötzsch: Dichter, Pfarrer, Michaelsbruder, in: Quatember 80 (2016), 140–152, hier: 140. Müller studierte zu dieser Zeit Theologie in Leipzig. Später kam Pötzsch wohl durch ihn zur Michaelsbruderschaft. 1930 wurde Müller in Leipzig zum ordentlichen Professor für Praktische Theologie berufen und lehrte bis 1969.

3 Eintragung vom 30.8.1918, in: Personalakte im Militärarchiv Freiburg, PERS 6/260092.

4 Vgl. Abschrift eines handgeschriebenen Lebenslaufs vom 4.8.1937, in: Personalakte, PERS 6/260094.

5 Arno Pötzsch, Mensch auf Gottes Fährte, in: Jugend unter dem Wort. Ev. Jugendzeitschrift für Jungen und Mädchen, 6 (1953), 6–7. Posthum erschienen in: Kirchenkreis Cuxhaven, April 1956.

6 Vgl. Arno Pötzsch, Die Herrnhuter. Referat im WS 1932/33 an der Universität Leipzig, 23 Seiten.

7 Lebensbericht, 1953. Zit. nach: Marion Heide-Münnich (Hrsg.), Arno Pötzsch. Im Licht der Ewigkeit. Geistliche Lieder und Gedichte, Leinfelden-Echterdingen 2008, Einführung, 9. Ähnlich in einem Brief vom 19.2.1944 an Walther Baudert, Herrnhut, in: Das neue Lied im Evangelischen Gesangbuch. Lieddichter und Komponisten berichten (Arbeitshilfen des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nr.3), Düsseldorf 1996, 187.

8 In: Jahresbriefe des Berneuchener Kreises 2 (1932/33), Michaelisbrief 1933, 154–159, hier: 157f.

9 Tagebuch 1933, bisher unveröffentlicht.

10 Ebd.

11 Maschinenschriftlicher Text der Predigt vom 31.12.1933, 7 Seiten, hier: S. 6.

12 Ebd.

13 Wie z.B. der christlich-völkische Publizist Wilhelm Stapel, der Erlanger Theologe Paul Althaus und der seit November 1933 als Oberkirchenrat der sächsischen Landeskirche tätige Walter Grundmann (vgl. Manfred Gailus/Clemens Vollnhals [Hg.], Für ein artgemäßes Christentum der Tat. Völkische Theologen im „Dritten Reich“, Göttingen 2016, 80, 106f, 208f). Pfarrer R. August vom Lutherstift aus Frankfurt a. d. Oder meinte, „der Einfluß des Judentums“ sei „ganz ohne Frage höchst unheilvoll“, und es zu bekämpfen sei „Pflicht um der Liebe willen“ (Der Nationalsozialismus, seine Ziele und seine weltanschaulichen Grundlagen, in: Die Diakonisse 7 [1932], Heft 8/9, 258–272, Heft 10, 312–321, hier: 317).

14 Vgl. Tagebuch 1938, Eintrag vom 3.1.1938.

15 Vgl. Dieter Beese, Seelsorger in Uniform. Evangelische Militärseelsorge im Zweiten Weltkrieg, Hannover 1995, 155–157.

16 Personalakte, Az. PERS 6/260092. Seine Teilnahme an der Militärübung erfolgte also auf eigenen Wunsch und war nicht durch Kriegsvorbereitungen bedingt (anders Naglatzki, 146, im Anschluss an Matthes).

17 So das Tagebuch 1938. Die von Pötzsch unterzeichnete Bescheinigung ist auf den 20.1.1938 datiert.

18 Ebd., Az. PERS 6/260093.

19 Tagebuch 1938.

20 Ebd.

21 PERS 6/260093

22 PERS 6/260094.

23 Beurteilungsbericht vom 4.2.1939, ebd.

24 Stellungnahme vom 31.3.1939, ebd.

25 Vgl. Schreiben von Walter Baum, Wilhelmshaven, an Dr. H. Krausnick, Institut für Zeitgeschichte, München, vom 16.6.1956, Anlage 1 (IfZ Archiv 3121/63).

26 Vgl. Kapitän Foss, Marine-Kunde. Eine Darstellung des Wissenswerten auf dem Gebiete des Seewesens (zuerst 1901), Nachdruck Paderborn 2013, hier: 586 (46. Marine-Pfarrer).

27 Vgl. Hans Dieter Bastian, Art. Militärseelsorge, in: TRE 22(1992), 747–752, hier: 748.

28 Vgl. Stephan Huck/Frank Morgenstern, Friedrich Ronneberger – Pastor unter drei Kreuzen, in: Mit Schwert und Talar. Drei Pastoren zwischen Kirche und Marine, Wilhelmshaven 2017, 8–27.

29 Tagebuch 1940.

30 Ebd.

31 Vgl. zum Folgenden: Arno Pötzsch, Sagt, dass die Liebe allen Jammer heilt. Geistliche Lieder und Gedichte. Mit einer Einführung in Leben und Werk hrsg. von Detlev Block, Stuttgart 2000, 17ff; Sonja Matthes, In Gottes Hand. Arno Pötzsch. Ein Lebensbild, Hannover 2000, 62ff; Aart van der Poel, Vijand – Vriend – Broeder. Arno Pötzsch in Nederland 1940–1945, Voorburg 2003, 59ff.

32 Zu den dienstlichen Daten vgl. Nachlass Ronneberger (EZA 621/34).

33 Schreiben an Marinedekan Ronneberger, Wilhelmshaven, vom 17.7.1940, in: PERS 6/260094.

34 Aus dem Befehl Nr. 18 des Marinebefehlshabers in den Niederlanden, in: PERS 6/260094.

35 Matthes, 66.

36 Schreiben an Marinedekan Ronneberger vom 7.10.1940, in: PERS 6/260094.

37 Undatierter Beurteilungsbericht, in: PERS 6/260094.

38 Beurteilung durch Marinedekan Ronneberger, 31.3.1939, in: PERS 6/260094.

39 Beurteilung durch Marinedekan Ronneberger vom 15.2.1941, in: PERS 6/260094.

40 Beurteilungsbericht bei Abkommandierung am 15.7.1940, unterzeichnet vom Korvettenkapitän und Kommandanten im Abschnitt Cuxhaven. In: PERS 6/260094.

41 Beurteilung durch Kapitän zur See E.E. Schulze vom 5.1.1944, in: PERS 6/260094.

42 In seinem Beitrag für die Zeitschrift Jugend unter dem Wort, zit. nach Matthes, 151.

43 Vgl. Beese, aaO. 161, 170–173.

44 Ebd. 162.

45 Schreiben an Heeresoberpfarrer Stolte vom 8.6.1941, in: PERS 6/260094.

46 Geheimer Bericht des Marinebefehlshabers Hoffmann vom 16.9.1942, in: PERS 6/260094.

47 Datiert vom 24.9.1942, in: PERS 6/260094.

48 Vgl. die Listen der vor ihrer Hinrichtung betreuten Personen, die Pötzsch am 10.8.1946 an Ronneberger geschickt hat, in: PERS 6/260094. Zu seiner Tätigkeit als Gefängnisseelsorger siehe Bert van Gelder, Deutsche Betreuung in dem holländischen Polizeigefängnis der SIPO/des SD in Scheveningen während des Krieges, in: Militärseelsorge 43 (2005), 101–118, hier: 108–114.

49 Bericht vom 17.9.1942, in: PERS 6/260094.

50 Ebd.

51 Ebd.

52 Schreiben an die Leiterin der NS-Frauenschaft, Frau de la Fontaine, Den Haag, vom 21.12.1942, in: PERS 6/260094. Die Zitate finden sich ebd. Vgl. Pötzschs Schreiben an Marinedekan Ronneberger vom 22.12.1942.

53 Schreiben an den Marinebefehlshaber in den Niederlanden vom 10.1.1943, in: PERS 6/260094. Hier die weiteren Zitate.

54 Vgl. den Bericht der Beschwerdeführerin Ahrens vom 13.11.1942, in: PERS 6/260094. „Es kann dem Herrn Pfarrer Pötzsch nicht unbekannt geblieben sein, daß ihm [von zwei weiblichen Lehrkräften, MH] große Sympathie entgegengebracht wird, die seinen Einfluß auf bedauerliche Weise verstärkt“ (ebd.).

55 Schreiben von Pötzsch vom 14.2.1943, in: PERS 6/260094.

56 Beurteilungsbericht vom 2.9.1943, in: PERS 6/260094.

57 Günter C. Vieten, Die Toten stehen langsam auf. Grausige Funde in Holland klagen deutsche Genickschußhelden an, in: Das Magazin ‚stern‘, Nr. 14/1968, 58–60. Vgl. Matthes, 102f.

58 Vieten, 60.

59 Zit. nach Vieten, ebd.

60 Vgl. Norbert Haase, „Gefahr für die Manneszucht“. Verweigerung und Widerstand im Spiegel der Spruchtätigkeit von Marinegerichten in Wilhelmshaven (1939–1945), Hannover 1996, 66–85.

61 Matthes, 109.

62 Von Gottes Zeit und Ewigkeit, Hamburg 41958, Vorwort, 5.

63 Nach Matthes, 103.

64 Zit. nach Block 1995, 23.

65 Boris Cyrulnik, Rette dich, das Leben ruft!, Berlin 2015, 60.

66 Aus dem Gedicht ‚Er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen‘, in: Block 2000, 106; Heide-Münnich, 296.

67 Zit. nach Matthes, 96.

68 Vgl. Coen Wessel, In Gottes Hände: Rilke, Pötzsch en [d.h. und] Rodin, in: http://www.coenwessel.nl/P%F6tzsch.html (eingesehen am 16.4.2018); Matthes, 74.

69 Zuerst erschienen in: Singende Kirche. Eine Folge geistlicher Gesänge für die Gemeinde von Marinepfarrer Arno Pötzsch und Organist Jacques Beers, hrsg. für die Deutschen Evangelischen Gemeinden in den Niederlanden von Pfarrer Kaetzke, Den Haag 1941, 10.

70 Naglatzki, 149, vgl. Matthes, 97f.

71 Brief an Marineoberpfarrer Arno Pötzsch, Den Haag, vom 25.1.1945, in: Nachlass Pötzsch. Die originale Schreibweise wurde unverändert beibehalten. Vgl. Brief Nr. 119 an Käthe Neubauer.

72 Rundbrief: Nachrufe für die heimgegangenen Brüder der Ev. Michaelsbruderschaft von November 1956 bis Januar 1959, 4. Zit. nach Naglatzki, 149.

73 Zit. nach Matthes, 104.

74 Schreiben an Dekan Ronneberger, Wilhelmshaven, vom 10.1.1948, in: PERS 6/260094.

75 Die folgenden Abschnitte nehmen Informationen auf über Pötzschs Wirken in Cuxhaven nach dem Zweiten Weltkrieg, die ich Almuth und Wilhelm von der Recke verdanke.

76 Der neue Weg Nr. 164 vom 19.7.1954, in: Vom Brückenschlag des Wortes. Pressestimmen aus der Deutschen Demokratischen Republik, Separatdruck o.O. 1954, S. 71.

77 Von Gottes Zeit und Ewigkeit, Vorwort, 7.

78 Nach der ersten Druckfassung im Erfurter Enchiridion (Erfurt 1524). Vgl. dazu Ansgar Franz, Mitten wir im Leben sind, in: Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder, hrsg. von Hansjakob Becker u.a., München 2001, 84–93.

79 Sub specie aeternitatis, in: Heide-Münnich, 454.

80 Ich will das Leben glauben, Str.4, in: Block 2000, 152; Heide-Münnich, 416.

81 Vgl. Art. Weg(e)fahrt, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. 27, Sp.3110.

82 In der Lutherbibel von 1912 kommt es nur ein einziges Mal im Bericht des Matthäus von der Aussendung der Zwölf vor: „Ihr sollt nicht Gold noch Silber noch Erz in euren Gürteln haben, auch keine Tasche zur Wegfahrt, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert“ (Mt 10,9f).

83 Lied zur Jahreswende, in: Block 2000, 47.

84 Block 2000, 228; Heide-Münnich, 399.

85 Text in: Heide-Münnich, 369; zur Datierung vgl. Tagebuch 1940 [1954/55], wo auch eine Postkarte mit dem Bild der Plastik eingeklebt ist.

86 Vgl. dazu Michael Heymel, Der Pfarrer und Dichter Arno Pötzsch. Bericht über ein Symposium im Kloster Kirchberg, in: Hessisches Pfarrblatt 2/2016, 56–59; Frank Lilie, Wie wollen wir singen? Glaube und Gesang, das Lied in der Kirche und Arno Pötzsch, in: Quatember 80 (2016), 131–139, hier: 137ff.

87 Ich bin kein Dichter, will kein Dichter sein, in: Block 2000, 216; Heide-Münnich, 17.

88 Gott, in: Block 2000, 66; Heide-Münnich, 84: „Du bist der große Unbekannte“.

89 Du bist der große Treue, in: Block 2000, 82; Heide-Münnich, 20; Gesangbuch der Brüdergemeine Nr. 932,1.

90 Von der Gefährdung des Wortes. Vortrag im Rahmen der Wartburg-Tagung vom 4.-7. Juli 1954, Manuskript, 10 Seiten, hier: 5.

91 So Sabine Schipper-Pötzsch über ihren Vater (mündliche Mitteilung vom 15.5.2017).

92 Vgl. Sören Kierkegaard, Einübung im Christentum, Düsseldorf-Köln 1955, 62; Unwissenschaftliche Nachschrift. Erster Teil, Düsseldorf-Köln 1957, 195.

93 Der Tag hat sich geneiget (zuerst 1955), Wuppertal-Barmen 191974.

94 Ebd. 16f.

95 Ebd. 25.

96 Ulla Hahn, Vorwort, in: Gedichte fürs Gedächtnis. Zum Inwendig-Lernen und Auswendig-Sagen. Ausgewählt und kommentiert von Ulla Hahn. Mit einem Nachwort von Klaus von Dohnanyi, München 122012, 30.

97 Ostern, Str. 3, in: Block 2000, 114; Heide-Münnich, 268.

98 Ich will das Leben glauben, in: Block 2000, 152; Heide-Münnich, 416.

99 Zit. nach Naglatzki, 151.

100 In dem Aufsatz: Das Christentum und der Sinn der Geschichte (1951), in: Paul Ricœur, Geschichte und Wahrheit, München 1974, 89–109, hier: 105 und 109.

101 Vgl. Arnulf Scriba, Das deutsche Besatzungsregime in den Niederlanden, in: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/zweiter-weltkrieg/kriegsverlauf/niederlandebes (eingesehen 2.10.2017); Katja Happe, Die Judenverfolgung in den Niederlanden 1940–45, in: http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/geschichte/vertiefung/judenverfolgung/ (eingesehen 2.10.2017); Gerhard Hirschfeld, Fremdherrschaft und Kollaboration. Die Niederlande unter deutscher Besatzung 1940–1945 (Studien zur Zeitgeschichte Bd. 25), Stuttgart 1984; Johannes Koll, Arthur Seyss-Inquart und die deutsche Besatzungspolitik in den Niederlanden (1940–1945), Wien 2015, 69–108; Barbara Beuys, Leben mit dem Feind. Amsterdam unter deutscher Besatzung 1940–1945, zuerst München 2012, dtv 34890, München 2016.

102 Vgl. Hirschfeld, Fremdherrschaft, 112.

103 Die im Nachlass befindlichen Tagebücher 1942–1944 stammen nicht von Pötzsch, sondern wurden, wie die Aufschrift der Titelblätter ausweist, von den Marinestandortpfarrern Stange (1.7.1942–9.10.1944) und Hartung (Beginn: 1.10.1944) in Cuxhaven geführt. Das Tagebuch 1940, das bis Februar reicht, enthält auch Aufzeichnungen von 1954/55.

104 Aart van der Poel war im Zweiten Weltkrieg Oberst und amtierender Seelsorger bei der Royal Air Force, 83 Group, 2nd TAF (1944–1945), danach Pfarrer der Luftstreitkräfte für die Niederländer in der RAF im Vereinigten Königreich (1945–1947), Pfarrer der Luftstreitkräfte Vliegbasis Twenthe (1947–1950) und Pfarrer der Luftwaffe im Rang eines Oberst in Den Haag (1963–1972).

105 Zit. nach http://paul-kaetzke.de/wer-war-paul-kaetzke/ (eingesehen am 10.9.2018).

106 Vgl. Aart van der Poel, Sjaloom Papa, Kampen 1995, 151; Matthes, 71.

107 Matthes, 17.

108 So Matthes, 65f, 72; ihr folgend van der Poel 2003, 61. Matthes behauptet, Pötzsch sei in Aktionen eines kirchlichen Kreises eingeweiht gewesen, in dem der Ökumeniker Hans Schönfeld im Frühjahr 1942 von einem geplanten Attentat gegen Hitler sprach (vgl. van der Poel 1995, 157f). Dafür fehlen Nachweise. Schönfeld, seit Kriegsbeginn ein zentraler Mittelsmann zwischen der internationalen Ökumene und deutschen Wider-standsgruppen, agierte in einer Doppelrolle als Sekretär für die ökumenische Studienarbeit und als Genfer Mitarbeiter des Kirchlichen Außenamts. Er bereitete den Boden für Kontakte zwischen dem deutschen und dem holländischen Widerstand und kam seit August 1940 wiederholt nach Holland. 1942 vermittelte er ein Gespräch Adam von Trotts mit Mitgliedern des holländischen Widerstands, das in Den Haag stattfand (vgl. Armin Boyens, Kirchenkampf und Ökumene 1939–1945, München 1973, 157–159; Ger van Roon, Zwischen Neutralismus und Solidarität. Die evangelischen Niederlande und der deutsche Kirchenkampf 1933–1945, Stuttgart 1983, 201f).

109 Van Gelder, 114.

110 Arno Pötzsch, Von Gottes Zeit und Ewigkeit. Worte und Lieder einer Wegfahrt (zuerst 1947), Hamburg 41958, 5.

111 Klaus Heiwolt, Arno Pötzsch – Leben und Werk. Wissenschaftliche Hausarbeit im Fach Hymnologie zur staatlichen Prüfung für Kirchenmusiker (A-Examen), Masch., Köln 1989, 13.

112 Hans Neubauer (1900–1992) und Käthe Neubauer (1903–1979). Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Cuxhaven-Ritzebüttel. Zur Buchhandlung vgl. Frank Neubauer, Leben mit Büchern, in: Die Spitze 1/1999, 24–25; Christina Busse, Neueröffnung. Navigieren im Büchermeer, in boersenblatt.net vom 4.8.2009 (in: https://www.boersenblatt.net/artikel-neueroeffnung.332487.html [eingesehen 26.7.2017]).

113 Erste Nachfragen des Verfassers am 12.8. und 2.11.2017 erbrachten, dass die Briefe von Pötzsch verschollen waren. Am 11.10.2018 wurden sie, dank Hinweisen von Superintendentin i.R. Almuth von der Recke, zusammen mit anderem Material gefunden (Mitteilung von Pastor Manfred Gruhn vom gleichen Datum). Sie wurden dem Unitätsarchiv Herrnhut übergeben, wo künftig der gesamte Nachlass Pötzsch aufbewahrt wird.

114 Vgl. Matthes, 62–104.

115 Vgl. Schreiben von Pötzsch an Marinedekan Ronneberger vom 20.2.1943, in: PERS 6/260094, wonach Johanna Heuser seit 15.1.1942 bei der Dienststelle arbeitete.

116 Walter Benjamin, Ich packe meine Bibliothek aus. Eine Rede über das Sammeln (1931), in: Gesammelte Schriften IV/1, Frankfurt am Main 1980, 388–396.

117 Siegfried Kracauer, Propaganda und der Nazikriegsfilm, in: Von Hitler zu Caligari. Eine psychologische Geschichte des deutschen Films, Frankfurt am Main 102017, 338.

118 Ferdinand Hahn, Theologie des Neuen Testaments. Bd. II: Die Einheit des Neuen Testaments, Tübingen 2002, 16.

119 Dagmar Pöpping, Der schreckliche Gott des Hermann Wolfgang Beyer. Sinnstiftungsversuche eines Kirchenhistorikers zwischen Katheder und Massengrab, in: Gailus/Volllnhals, aaO. 261–278.

120 Vgl. Hermann Wolfgang Beyer, Houston Stewart Chamberlain und die innere Erneuerung des Christentums, Berlin 1939.

121 So ausgerechnet Walter Grundmann in: ThLZ 1940, Sp.210–212, der sich mit dem Ausdruck „völkischer Seher“ auf den NS-Ideologen Rosenberg stützt. Grundmann (1906–1976) war NSDAP-Mitglied und Deutscher Christ. 1939 wurde er Direktor des Instituts zur Erforschung jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben, das de facto eine „Entjudung“ der Bibel, des kirchlichen Lebens und der Theologenausbildung betrieb. In dieser Position blieb Grundmann bis 1943.

122 Matthes, 90; vgl. Naglatzki, 147.

123 Beuys, Leben mit dem Feind, 208; vgl. Geert Mak, Das Jahrhundert meines Vaters, München 42005, 320.

124 Vgl. Mak, Jahrhundert, 318–321.

125 Vgl. Victor Klemperer, Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten. Tagebücher 1933–1945, 2 Bde., Berlin 41995, Bd.1, 680, 686 (25.10 und 18.11.1941), Bd.2, 259 (17.10.1942).

126 Friedrich Kellner, „Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne“. Tagebücher 1939–1945, 2 Bde., Göttingen 42011, Bd.1, 211f.

127 Vaterland, Str.5, in: Singende Kirche, Heft 3, Den Haag 1942.

128 Morgenlied, Str.3, in: Singende Kirche, Heft 3, Den Haag 1942 = EG Hessen 644.

129 Mitteilung von Superintendentin i.R. Almuth von der Recke am 2.11.2017.

130 Schreiben vom 6.6.1941, in: Nachlass Pötzsch.

131 Detlev Block, Das Lied der Kirche. Gesangbuchautoren des 20. Jahrhunderts I, Lahr 1995, 23.

132 Naglatzki, 148.

133 Matthes, 18.

Arno Pötzsch

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