Читать книгу Kleine Allerweltslyrik - Askson Vargard - Страница 20

Ich reite auf dem Mausgrau

Wo ich bin? Das weiß ich nicht genau

Was ich weiß: Ich will nach Prag

Frost liegt zwar auf den Äckern

Bin frei von jedem Meckern

Bin lose jedem Geldbetrag

So ist das als Kirchenmaus

Auf der reit' ich jedoch nicht aus

Ich sitz in einem Reisebus

Genieß die triste Ausschau

Mit Nebelschwaden, kurz das Grau

Dresdens Vorgeschmack! Welch Verdruss …

Lieber wäre ich bei den Tschechen

Um fröhlich - nun ja - zu zechen

Das Problem, ich deutete es an

Ist mein kläglicher Vermögensstand

Ich könnt's umschreiben ganz galant

Doch ich gesteh, dass ich nichts dafür kann

Nie war ein Schuldner schuldloser

Gleich wie die Schuld war größer

Und damit nicht genug

Besitz ich eine Unterhose noch

Die im Schritte ziert kein Loch

Dies graue Elend! Es grenzt an Betrug

All das wäre wirklich arg

Ohne meinen Remarque

Und die verlockende Aussicht

Auf die goldene Stadt

Denn ich hab die Armut satt!

Schluss ist dort mit Verzicht

Das größte Glück auf Erden

Ist, dass mich Geldsorgen nicht verzehren

Solang wie‘s gibt das Kreditgeschäft

Leihe ich mir Moneten von überall

Wär es Fett, so würde ich drall

So sind's andere und niemand lebt schlecht