Читать книгу Das verschwundene Gold. Der Frankfurter Fettmilch-Aufstand 1612-1616 - Astrid Keim - Страница 3

Vorwort

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Zwei Jahre lang herrschte Bürgerkrieg in Frankfurt. Nicht nur die Ärmsten erhoben sich, auch Meister und Gesellen der Zünfte sowie Angehörige des Bürgertums. Der Stadtrat, dominiert von Adligen und Patriziern, regierte mit eiserner Hand. Jedes Jahr wurden die Steuern erhöht, die Münzen verloren an Wert und die Lebensmittel verknappten sich. Große Teile der Bevölkerung verarmten, während der Rat Feste feierte und die Steuergelder für seine Lebenshaltung mit vollen Händen ausgab. Im Jahre 1612 entlud sich der schon lange aufgestaute Zorn unter Führung von Vincenz Fettmilch, Zunftmeister der Zuckerbäcker.

Ich habe den Versuch unternommen, diese aufregende Zeit nachzuempfinden, und mich dabei eng an die historischen Ereignisse und Orte gehalten. Mit wenigen Ausnahmen sind Namen, Ämter und Aufgaben der handelnden Personen historisch belegt. Eine dieser Ausnahmen ist der älteste Sohn Fettmilchs – ich nenne ihn Martin. Zwar weiß man, dass Vincenz und Katharina zehn Kinder hatten – acht Mädchen, einen jüngeren sowie einen älteren Sohn –, von denen drei früh verstarben. Über ihre Namen oder Schicksale ist jedoch nichts bekannt.

Schwierig war die Wahl der Sprache, denn hier unterhalten sich Angehörige aller Bevölkerungsschichten. Friedrich Stoltze fand in seinem Drama über den Fettmilchaufstand eine praktische Lösung: Die einfachen Menschen sprechen frankfurterisch, die Gebildeten hochdeutsch. Obwohl ziemlich gut im hiesigen Dialekt bewandert, kam für mich diese Variante jedoch nicht in Frage, schon im Hinblick auf Leser außerhalb des Rhein-Main-Gebietes. Da es mir wenig sinnvoll erschien, altertümliche Ausdrücke oder eine historisierende Sprechweise zu verwenden, entschied ich mich durchgehend für das Hochdeutsche.

Das verschwundene Gold. Der Frankfurter Fettmilch-Aufstand 1612-1616

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