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Siebenter Auftritt.

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Die Vorigen. König Gustav Wasa.

Gustav. Was geht hier vor? Die Stadt ist in Gärung! Volk zieht in den Gassen umher und fordert die Messe! Was bedeutet das?

Brask. Entartung, Euer Gnaden!

Gustav. Bischof Mogens!

Mogens. Die Stadt hat ihre Abgaben nicht bezahlt –

Gustav. Und darum weigert ihr euch Gottesdienst abzuhalten? Tod und Teufel!

Brask. Euer Gnaden belieben zu bedenken –

Gustav. Bischof Mogens! Antwort!

Mogens. Euer Gnaden belieben zu bedenken, daß Angelegenheiten, wie diese, unter die Gerichtsbarkeit der Kirche gehören.

Gustav. Ich befehle euch, euern Dienst wahrzunehmen.

Brask. Die Bischöfe des Schwedischen Reiches empfangen Befehle nur von ihrer höchsten Obrigkeit, dem Papst und dem kanonischen Gesetze!

Gustav(beherrscht). Das weiß ich, aber wenn nun der Papst euch nicht immer im Auge haben kann?

Brask. Das bleibt unsere Sache!

Gustav(fährt auf, aber beherrscht sich). Ihr habt recht, ehrwürdiger Bischof. Das soll eure Sache bleiben.

Brask. Um von diesem Thema abzubrechen: Stockholm soll im Begriff stehen, Aufruhr zu machen.

Gustav. Wer sagt das?

Mogens. Unser Kanonikus.

Gustav. Euer Schulmeister? Wo ist er? Bist du es? Wie heißt du?

Olaf. Olaf Pederson.

Gustav. Meister Olaf! Du bist ein Ketzer? Und nährst Pläne gegen die heilige Kirche? Das ist eine gefährliche Sache!

Brask. Er hat heute die Maske abgeworfen und sich vermessen, offen das Verbot des Kapitels betreffs des Ausfalls der Messe zu übertreten, woher wir Euer Gnaden Zustimmung erbitten, ihn in gehöriger Weise bestrafen zu dürfen.

Gustav. Das Strafen fällt nicht unter die Botmäßigkeit des Domkapitels, sondern geht mich an. Aber was ist das für ein Aufruhr in Stockholm, von dem du sprichst?

Olaf. Die Wiedertäufer!

Gustav. Weiter nichts!

Brask. Wissen Euer Gnaden, was diese verrückten Menschen in Deutschland getrieben haben! Wir wollten vorschlagen, daß Euer Gnaden selbst mit Kriegsvolk dorthin zurückkehren möchten.

Gustav. Die Sache untersteht meiner Begutachtung!

Brask. Aber der Bürgerkrieg!

Gustav. Das bleibt meine Sache! Olaf, ich ernenne dich zum Ratsschreiber in Stockholm. Du reisest sofort dorthin. Sprich zum Volke! Ich verlasse mich auf dich!

Brask. Um der Wohlfahrt des Vaterlandes willen bitte ich Euer Gnaden, zu bedenken, wie töricht es ist, zu Toren zu reden.

Gustav. Man kann die Geister nicht mit dem Schwerte unterdrücken! Bedenkt das, ihr Herren Bischöfe!

Brask. Die Kirche hat niemals –

Gustav. Ja, auch nicht mit Schlüsseln! Geh zu meinem Kanzler, dann bekommst du deine Vollmacht!

Brask. Der Kanonikus ist so gut, einen Augenblick zu warten!

Gustav. Unser Sekretarius gehorcht euerm Gebote nicht vor dem meinigen.

Brask. Erst soll die Kirche ihr Recht haben. – Olaf Pederson!

Gustav(verbessert ihn). Sekretarius –

Brask. Sekretarius Olaf Pederson verlaßt nicht die Stadt, bevor das Kapitel sein Urteil gefällt hat.

Gustav. Das Kapitel fällt kein Urteil, bevor es untersucht hat.

Brask. Das ist unsere Sache.

Gustav. Das ist nicht Eure Sache, Herr Bischof Brask! Ein Kanonikus in Strengnaes wird nicht vom Bischof in Linköping verurteilt. Bischof Mogens, was habt Ihr zu sagen?

Mogens. Nachdem, was geschehen ist – hm!

Brask. – dürfte jede weitere Erklärung überflüssig sein.

Gustav. Bischof Brask habe die Güte, zu schweigen oder sich zu entfernen; ich rede ausschließlich mit Bischof Mogens – ausschließlich! – Redet aus, Herr Bischof!

Mogens. Ich kann nichts anderes sagen – als – nachdem seine Hochehrwürden Bischof Brask –

Gustav. Jetzt ist von Meister Olaf die Rede. Ihr könnt die Untersuchung aufschieben. Seid so gut, uns zu verlassen.

Die Bischöfe(gehen ab).

Meister Olaf

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