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Kapitel 4
ОглавлениеAndreas Falkenstein öffnete seinen Briefkasten, zu seiner Überraschung fand er keine Werbung, die er immer gleich ungelesen in den bereitstehenden Papierkorb warf, und keine Rechnungen vor, auch von den Redaktionen, für die er arbeitete gab es keine Mitteilung. Stattdessen lag dort ein wattierter DIN A 5 Briefumschlag ohne Absender. Das Couvert war mit Bläschenfolie gepolstert, die so schön knackte, wenn man sie wrang. Der Poststempel war in dem Halbdunkel des Treppenhauses nicht entzifferbar. Misstrauisch, wie er in solchen Fällen war, überlegte er gleich, ob er sich in jüngster Zeit neue Feinde geschaffen hatte, musste sich diese Frage aber bald selber negativ beantworten. Als Journalist schafft man sich laufend Feinde, man hatte den einen oder anderen nicht in dem gewünschten Licht leuchten lassen, was allerdings die Leute selten dazu veranlasste, ein Attentat mit einer Chemie- oder Biokeule auf den Schreiberling auszuüben. Er erwog kurz, ob es vielleicht sinnvoll sei, den Brief vor dem Öffnen von der Polizei überprüfen zu lassen, verwarf diesen Gedanken gleich wieder. Das würde einer zu großen Vorsicht entsprechen und er entschied, das Risiko in fatalistischer Manier in Kauf zu nehmen.
In der Wohnung untersuchte er den Umschlag, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Der Brief war in Köln abgestempelt worden. War das ein gutes Zeichen? Er wusste es nicht, wahrscheinlich hatte das zunächst nichts zu bedeuten. Vorsichtig öffnete er den Umschlag mit einer Schere auf der Seitenmitte, mögliche Zünder waren allgemein am Ende angebracht, wo sich der Klebefalz befand. Ein weiterer Umschlag in Größe DIN A6 fiel auf den Tisch, er ertastete etwas Festes in Größe eines Einwegfeuerzeuges darin. Ein Brief lag bei, der genau wie der Umschlag in großen ungelenk mit Filzschreiber geschriebenen Blockbuchstaben aufgesetzt war:
LIEBER ANDREAS,
DU BIST EINER DER WENIGEN LEUTE, DENEN ICH VERTRAUE.
BITTE ÖFFNE DAS BEILIEGENDE COUVERT ERST, WENN MIR IN DEN NÄCHSTEN TAGEN ODER WOCHEN ETWAS ZUSTOSSEN SOLLTE.
WIE ICH DIR SCHON BERICHTET HABE, BIN ICH AUF EINE GOLDADER GESTOSSEN UND BRAUCHE EIN BISSCHEN SICHERHEIT, INDEM ICH DIE BEILIEGENDEN BEWEISE BEI DIR DEPONIERE.
NACH MEINEM MÖGLICHEN „UNFALL“ KANNST DU DEN INHALT VERÖFFENTLICHEN UND EINE GUTE STORY DARAUS BASTELN. WENN DU ES FÜR BESSER ERACHTEST, KANNST DU DIE ANLAGE AUCH DER POLIZEI ÜBERGEBEN.
ICH GEHE DAVON AUS, DASS WIR UNS WIE VERABREDET SEHEN WERDEN, DANN KANN ICH DIR DIE HINTERGRÜNDE FÜR DIESEN ETWAS SONDERBAREN BRIEF ERLÄUTERN. ÜBRIGENS, ICH HABE EINE KOPIE DER UNTERLAGEN AUCH ZUZANA ZUKOMMEN LASSEN (DIR BESSER BEKANNT ALS CHANTAL). SICHER IST SICHER.
ICH FREUE MICH AUF UNSER TREFFEN
DEINE LUDMILA HORÁKOVÁ
ALIAS YVONNE
Obwohl der Inhalt des Briefes nicht schwer zu verstehen war, las er ihn mehrmals. Was meinte Yvonne wohl mit „Goldader“? Meinte sie damit vielleicht das „Ähnliche wie die Erbschaft“, wie sie sich ausgedrückt hatte? Nachdenklich warf er seine Espressomaschine an und stellte fluchend fest, dass er vergessen hatte, Wasser nachzufüllen. Er wiederholte den Vorgang, diesmal mit Wasser, hatte allerdings keine Kapsel im Schacht, wie doof musste man eigentlich sein. Er wählte den Vorgang abermals, diesmal mit seiner präferierten kräftigen Sorte. Wenigstens war jetzt die Tasse vorgeheizt. Neidisch dachte er an die Fernsehwerbung mit George Clooney, dessen Kaffee war immer fertig.
Was hatte diese Frau wohl zu verbergen? Sie hatte ihm angedeutet, dass sie eine Erbschaft der anderen Art zu erwarten habe. So, wie es jetzt allerdings aussah, schien sie einen illegalen oder zumindest gefährlichen Plan zu verfolgen. Wahrscheinlich bewegte sie sich am Rande der Legalität. Er widerstand der Versuchung, das sonderbare innere Couvert zu öffnen, obwohl er einige Minuten mit dem Gedanken gespielt hatte, es über Wasserdampf zu öffnen. Falls Yvonne nach Ausführung ihres Vorhabens den Brief zurückhaben wollte, könnte sie die Spuren des Öffnungsvorgangs bemerken. Seine Neugier war grenzenlos, er wollte sie aber erst nach dem Rendezvous mit ihr befriedigen.
Den ganzen Tag kreisten seine Gedanken um den überraschend eingetroffenen Brief. Der kleine Umschlag enthielt nach seiner Einschätzung einen USB Stick, der irgendwelche Beweise enthalten musste. Er zählte drei und drei zusammen: Wenn dieser Umschlag, den er in den Händen hielt in Verbindung mit den elektronischen Informationen Beweise enthielt und sie in Folge einen größeren Geldbetrag erwartete, dann gab es aus seiner Sicht nur eine logische Schlussfolgerung, es musste sich höchstwahrscheinlich um Erpressung handeln. Aber wen wollte sie um viel Geld bringen und womit könnte sie das erreichen? Wenn sie einen hohen Betrag erwartete - es musste ein hoher Betrag sein - und sie ihre Beschäftigung erheblich reduzieren wollte, dann handelte es sich bei dem Erpressten garantiert um ein großes Kaliber. Je größter das Kaliber des Erpressten desto größer war auch die Gefahr für sie, dass ihr etwas zustoßen könnte. Er überlegte, ob sie vielleicht Fotos von einem Klienten in eindeutig diskriminierender Situation aufgenommen hatte oder hatte sie sogar von einem Dritten aufnehmen lassen? Konnte man so eine Intrige seiner Yvonne überhaupt zutrauen? Wohl eher nicht! Andererseits, vielleicht handelte es sich bei dem Subjekt um eine Person des öffentlichen Lebens, der Yvonne verhasst war. Ansonsten wäre ein Mann in der heutigen aufgeklärten Gesellschaft kaum noch mit solchen Fotos erpressbar. Zumindest wäre die Schmerzgrenze bei ihrer Forderung recht schnell erreicht. Nein, es musste etwas Schwerwiegenderes sein.
Er grübelte über die möglichen Opfer seiner Freundin nach, er wusste von Politikern, von Wirtschaftsbossen, von Schnulzensängern und Schauspielern, auch Sportler waren in ihrem Kundenstamm. Könnte der Erpresste jemand von denen sein? Sänger, Schauspieler und Sportler schieden wahrscheinlich aus, die hatten samt und sonders jede Menge Affären, die konnte man mit solchen Bloßstellungen nicht schockieren. Im Gegenteil, eine Publikation der Liebschaften von dieser Gruppe Prominenter würde nur deren Popularität in willkommenem Maße erhöhen und sie würden sich höchstens noch geschmeichelt fühlen. Auch Wirtschaftsgrößen waren nach seiner Einschätzung weniger sensibel. Sein Verdacht ging dann schon eher in Richtung Politiker, die standen im öffentlichen Leben und brauchten jede Wählerstimme zumal es genügend Leute gab, die diesen unbeliebten Zeitgenossen eine Liebesbeziehung zu einer Prostituierten übelnahmen. Er musste unwillkürlich an den Profumo Skandal denken, als John Profumo mit dem Callgirl Christine Keeler eine sexuelle Beziehung hatte, der Politiker nach der Offenlegung von Details Selbstmord beging und MacMillan 1962 als Premier zurücktreten musste. Der US Präsident Bill Clinton hatte es seinerzeit in 1998 besser überstanden, sein sexuelles Abenteuer mit Monica Lewinski hatte er zwar nicht ganz schadlos überstanden, aber wenigstens nicht den Job gekostet. Und das, obwohl die Schwanzlutscherin noch seine Spermaflecken auf ihrem Kleid hatte und somit eindeutige Beweise für das Sexualgeschehen vorlagen. Auch Willi Brandt waren Affären nachgesagt worden, die er aber nie in der Öffentlichkeit thematisieren ließ und einfach weggeschwiegen hatte, der war wenigstens clever gewesen.
Andreas wählte Yvonnes Festnetznummer, nur ihre rauchige sexy Stimme vom Anrufbeantworter kroch in seine Gehörgänge. Die Stimme gefiel ihm wie immer so gut, dass er sich den kompletten Sermon anhörte, obwohl er fast immer bei anderen Personen vor dem Piepton die Verbindung unterbrach. Er sprach auch nicht auf die Mailbox, wahrscheinlich hatte sie zurzeit einen Klienten und würde ohnehin nicht zurückrufen. Er überlegte kurz und wählte dann ihre Handy Nummer, die im Allgemeinen den Kunden nicht zugänglich war. Auch hier meldete sich ihre gehauchte Stimme von der Sprachaufzeichnung, diesmal hinterließ er ihr jedoch die Nachricht, dass er einen Brief ohne Absender erhalten habe und einige Fragen hierzu klären wolle, sie möge ihn doch bei nächster Gelegenheit anrufen.
Andreas grübelte weiter, er konnte gegenwärtig nichts machen, auch wenn Yvonne wohl in einer theoretischen oder realen Gefahr schwebte, andernfalls hätte sie ihm wohl nicht den Brief geschrieben, der ihn immer mehr beunruhigte, je länger er darüber nachdachte. Wenn der Erpresste wirklich solch ein hochkalibriger Mensch oder sogar Gangster war, wie er vermutete, schwebte seine Geliebte, ja so nannte er sie mittlerweile, möglicherweise in akuter Lebensgefahr. Er kannte aus seiner journalistischen Praxis genug Erpressungen und keine davon war für den aktiven Teil gut ausgegangen.
Sollte er zu ihr hinfahren, um sie zu warnen? Vielleicht konnte sie gar nicht abschätzen, in welch großer Gefahr sie sich möglicherweise befand. Sie erschien ihm gar nicht als naiv, aber in diesem Fall hatte ihre Geldgier ihre Vorsicht beiseitegedrängt. Andererseits, wenn sie beschäftigt war, würde sie die Tür nicht öffnen, das hatte er schon des Öfteren erfahren können. Dazu kam, dass sie zu Zeiten der Lebensmittelmesse keinen Besucher umsorgte, war in höchstem Maße unwahrscheinlich. Er verspürte eine steigende Unruhe, er musste unbedingt an etwas Anderes denken und sich ablenken.
Er entschloss sich, zu seinem Stammlokal für italienische Abende zu gehen und wenigstens Gaumen und Magen zu befriedigen, für Abwechslung wäre dort auch gesorgt. Er wurde wie immer überschwänglich mit einer Umarmung und angedeutetem Wangenkuss begrüßt. Innerhalb weniger Sekunden stand ein Kölsch vor ihm, von seinen Plänen abweichend, bestellte er eine Pizza mit San Daniele Schinken und etwas Rauke, dazu tranken die Italiener normalerweise Bier. Salvatore schwärmte wie üblich von seinem Verein, Juventus Turin, der in der Champions League mal wieder mit dem italienischsten aller Ergebnisse, nämlich 1:0 gewonnen hatte. Andreas mochte die italienische Spielweise im Fußball nicht, die einer Philosophie entsprach, die er nicht nachvollziehen konnte. Sobald italienische Mannschaften in Führung lagen, wurde nur noch auf „Ergebnis halten“ gespielt und ausschließlich verteidigt. Diese Spielweise machte nach seinem Verständnis den Fußball unattraktiv. Wie schon seit Jahrzehnten waren die Italiener Weltmeister im Catenaccio, der defensivsten aller Spielarten, die der gegnerischen Mannschaft das erfrischend offensive Spiel unmöglich machen sollte. Salvatore widersprach natürlich vehement der vorgetragenen Theorie. Das Ergebnis zähle im Profifußball und nicht die Anzahl der geschossenen Tore. Eine Mannschaft, die mit drei oder vier Toren Unterschied gewinnen wolle, spiele uneffektiv und schwäche sich für zukünftige Aufgaben. Andreas brach die Diskussion hier ab, er wusste aus Erfahrung, dass auch in einer mehrstündigen Diskussion keine Einigkeit über diese diametral entgegengesetzte Meinung mit dem heißblütigen Sizilianer herbeigeführt werden konnte. Wenigstens waren seine Gedanken für kurze Zeit von Yvonne abgelenkt gewesen, Pizza und Bier hatten sein Übriges getan. Nunmehr versuchte er besser gelaunt, nochmals seine Gedanken zu sortieren und Salvatore stellte ihm noch den obligatorischen Espresso und einen Grappa auf den Tisch. Viele Jahre in dem kleinen gut besuchten Restaurant hatten bestimmte Konversationen überflüssig gemacht. Oft reichte auch nur ein Kopfnicken oder eine Handbewegung in Richtung des Wirtes oder Kellners, um das Gewünschte zu bekommen. Darüber hinaus wusste Sali, wie er von seinen Stammgästen genannt wurde, wie jeder seiner Gäste die Speisen gerne zubereitet haben wollte und wie er die Getränke bevorzugte. Dieses Persönliche machte den Charme des Ristorante aus. Sali war sicherlich nicht der beste Italiener Kölns, aber vielleicht der mit dem besten persönlichen Service, wofür sein gutes Gedächtnis für Namen und Gesichter ein Garant waren. Irgendwann hatte ihm Salvatore mal anvertraut, wenn sich der Gast wohlfühle, esse er mit größerem Appetit und werte die Speisen dadurch subjektiv noch zusätzlich auf.
Andreas zahlte und brach auf, er hatte zwar keine Lust nach Hause zu gehen, wollte aber auch nicht in irgendeiner Kneipe seine wehmütigen Gedanken ertränken und Vorahnungen züchten, außerdem wollte er seinen Eid nicht brechen, nur noch gemäßigt Alkohol zu konsumieren. Eigentlich war auch noch ein Artikel zur Ablieferung fällig. Die Redaktion hatte seinen Posteingang wahrscheinlich schon mit Mahnungen zugemüllt, egal, das Einzige was ihm drohte, war ein Rüffel von dem Redakteur und als Konsequenz weniger Aufträge in Zukunft. Was sollte das auch, solange er noch ein Einkommen hatte, das sein Leben halbwegs ausreichend finanzierte, war ihm so ziemlich alles gleichgültig. Und zum Leben brauchte er nicht allzu viel. Da er eine kleine abbezahlte Eigentumswohnung besaß, entfielen die Mietzahlungen, die in vielen Haushalten mehr als dreißig Prozent des Nettoeinkommens verschlangen. Sein Kühlschrank war meistens leer, aber oft genug ließ er sich zum Essen einladen. Viele mitteilungsbedürftige Gesprächspartner versprachen sich von ihrer Großzügigkeit wohlwollendere Berichterstattung über ihr Geschäft, ihre politischen Aktivitäten oder Neigungen. Kleidung brauchte er kaum und sein Auto fristete seine letzten Rostjahre in der Tiefgarage und kostete ihn außer Steuer und Versicherung nicht viel. Er lebte bescheiden und in Urlaub fuhr er auch recht selten, höchstens mal in eine gemietete Ferienwohnung an der Nordsee. Die Touristenzentren wie Mallorca ödeten ihn ohnehin an. Die Deutschen kamen ihm vor wie auf der Flucht, wovor bloß? Flohen sie vor ihrem doch recht angenehmen Leben? Oder wollten sie sich nur einer Reptilienhäutung unterziehen, was in Anbetracht des zu erwartenden Sonnenbrandes wahrscheinlich erschien. Falls ein paar arbeitsfreie Tage winkten, wurde sofort ein Flug gebucht, egal wohin, Hauptsache war: weg von zu Hause.
Für viele Ausländer war Deutschland das Paradies auf Erden und sie kamen in Scharen, bloß die Einheimischen konnten nicht schnell genug in einen Billigflieger verschwinden, sich dort in die viel zu engen Sitze zwängen und ein überteuertes Gummibrötchen herunterwürgen. Er hatte schon viele Länder der Erde gesehen, sicherlich noch mehr als der Durchschnittsdeutsche, aber die Orte, in denen er gerne leben würde, konnte er an einer Hand abzählen. Die Landschaften waren zum Teil atemberaubend schön, aber zum Leben reichte es im Allgemeinen nicht. Sei es, dass der Staat schlecht organisiert oder faschistoid war, sei es, dass es keine Einkommensmöglichkeit gab oder es sich schlichtweg um ein totalitäres Regime handelte. Nein, sein geliebtes tolerantes Köln war ihm dann doch ungleich lieber als die meisten Orte und Städte der Welt. Schon alleine, wenn er über eine der Rheinbrücken fuhr und seinen Dom sah, ging ihm das Herz auf, dann wusste er, was Heimat war. Ähnlich erging es ihm, wenn er die ehemals riesige Kloake „Rhein“ plätschern hörte und das schlammige Wasser roch. Mittlerweile war die Wasserqualität wieder auf dem Wege der Besserung, sogar Lachse waren wieder dort heimisch geworden, aber essen würde er den Fisch noch nicht, dazu waren die Belastungen mit Schwermetall und anderen giftigen Stoffen im Uferschlick und im Sediment noch zu hoch. Er hatte über diese Gifte vor einiger Zeit in einem Umweltmagazin gelesen, vielleicht irrte er sich aber auch in diesem Punkt, und die Belastung des Flusses war gar nicht mehr so schlimm, er wusste nicht wie aktuell die gelesenen Analyseergebnisse waren. Keine Zeitangabe neben den Zahlen – typisch für seine Kollegen, den Journalisten. Unbestritten war aber die Tatsache, dass der vielbesungene Fluss seit den Neunzehnhundertsechziger Jahren, in denen der Schmutzgipfel erreicht worden war, immer sauberer geworden ist. Etliche seitdem installierte Kläranlagen hatten eine gute Arbeit geleistet.