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KURZE MATERIALKUNDE
ОглавлениеHandstrickgarne gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien – von tierischen und pflanzlichen bis hin zu synthetischen Fasern. Und natürlich gibt es auch Mischgarne aus diesen Materialien.
Schurwolle ist geschorene Wolle vom Schaf. Es gibt sie in unterschiedlichen Feinheitsstufen. Feine Schurwolle – Merino – ist weicher und angenehmer auf der Haut, jedoch weniger strapazierfähig als gröbere Wolle. 100%ige Schurwollgarne neigen bei falschem Waschen zum Verfilzen, deswegen gibt es maschinenwaschbar ausgerüstete Wollgarne bzw. Mischungen aus Wolle und maschinenwaschbaren synthetischen Fasern. Schurwollgarne sind elastisch, aufgrund ihrer Struktur sehr wärmedämmend und vielseitig einsetzbar. Für Pullis kann man fast alle Garnstärken verwenden, für Handschuhe und Socken sind maschinenwaschbare, dünne Garne eher geeignet.
Alpakas (aus der Familie der Lamas) und Mohairziegen werden ebenfalls geschoren. Die Fasern der Kaschmirziege werden ausgekämmt, unter anderem daher auch der höhere Preis. Diese drei Wollfasern sind leichter und wärmer als Schafwolle, da diese Tiere in kälteren Regionen leben. Baby-Alpaka und Kaschmir sind zudem auch weicher als Schafwolle.
Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen. Sie wirkt temperaturausgleichend – im Sommer kühlend, im Winter wärmend –, ist aber weniger elastisch als Wolle.
Baumwolle und Leinen sind pflanzliche Fasern und eignen sich besonders für sommerliche Strickstücke. Auch sie sind weniger elastisch als Wollgarne.
Die meisten synthetischen Fasern bestehen aus Polyacryl oder Polyamid. Schurwollmischungen mit Polyacryl oder Polyamid sind meist maschinenwaschbar. Mischungen mit Polyamid sind weicher und strapazierfähiger als solche mit Polyacryl.
GESPONNEN UND GEZWIRNT
All diese Fasern werden durch verschiedene Spinn- und Zwirntechniken zu klassischen Garnen, Flauschgarnen oder Effektgarnen verarbeitet.
1. Als Bändchen- oder Kettengarne bezeichnet man Garne, bei denen ein dünner Faden zu einem Bändchen gestrickt wird. Es gibt sie in allen Lauflängen. Bändchen aus Schurwolle oder Edelhaarmischungen sind meist voluminös und sehr leicht. Sie lassen sich gut verstricken, weil man nicht so leicht aus Versehen in das Garn einsticht. Weil diese Garne elastisch sind, werden die Bändchen beim Stricken meist in die Länge gezogen. Das ist nicht tragisch, denn im fertigen Gestrick zieht sich das Garn bzw. die Masche wieder zusammen und wird dadurch schön voluminös. Aus diesem Grund sollte man solche Garne nicht zu fest verstricken, sonst können sie sich nicht mehr ausdehnen. Bändchen aus Baumwolle oder Leinen haben diesen Effekt leider nicht, sie sind eher unelastisch.
2. Auch klassisch gezwirnte Garne gibt es aus den verschiedensten Materialien und in den unterschiedlichsten Mischungen. Locker oder stark verzwirnt, voluminös oder dünn – sie ergeben immer ein schön gleichmäßiges Maschenbild. Zudem sind sie ebenfalls elastisch, was vor allem bei Bündchen oder Rippenmuster von Vorteil ist. Gezwirnte Garne aus Baumwolle oder Leinengarne sind allerdings weniger elastisch sind als solche aus Wolle, es sei denn, sie enthalten etwas Elasthan.
3. Zu den Effektgarnen zählen alle Garne, die etwas Besonderes bieten, wie kleine Tweednoppen, Flausch, Glanzeffekte mit Lurex oder aufgeraute Garne, die gestrickt aussehen als wären sie gefilzt. Sie können allein oder kombiniert verwendet werden, wodurch wiederum neue Effekte entstehen.
FARBVIELFALT
Natürlich leben Garne nicht allein von der Art der verwendeten Fasern, am auffälligsten ist vielmehr ihre Farbe. Von klassisch einfarbigen Garnen bis hin zu bedruckten Garnen, die zum Beispiel einen hübschen Ringeleffekt in das Strickstück zaubern, ist alles möglich. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.