Читать книгу Sag' mal was - Baden-Württemberg Stiftung - Страница 11
Abbau von Zugangshürden für die Beteiligung von Eltern und Familien
ОглавлениеZugangshürden können verschiedene Ursachen haben. Bei Eltern mit Migrationshintergrund lassen sich beispielsweise unterschiedliche soziokulturelle Erfahrungen im Umgang mit Bildungsreinrichtungen, divergierende Vorstellungen von Erziehung und Bildung oder Sprach- und Kommunikationsbarrieren nennen, die auch in Form institutioneller Barrieren wie z. B. überwiegend schriftsprachliche Kommunikation auftreten können (vgl. u.a. Fischer, 2019; Kieferle, 2017; Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2011). Sie verstärken sich teilweise gegenseitig und können die Beteiligung von Familien, die Kommunikation mit Eltern und die Elternberatung erschweren.
Wie sich diese Hürden reduzieren lassen, ist daher eine wichtige Fragestellung, mit der sich pädagogische Einrichtungen auseinandersetzen müssen. Hier werden nur einige Ansatzpunkte exemplarisch aufgezeigt. Im Bereich der Kommunikation mit den Eltern ist es beispielsweise wichtig, dass Informationen in verständlicher Sprache verfasst sind (Kieferle, 2017), dass ggfs. Formen der Mund-zu-Mund Kommunikation vor schriftlichen Medien bevorzugt werden (Fischer, 2019), dass die Ansprache der Eltern auch über Brückenpersonen mit Kenntnissen der Herkunftssprache erfolgt (Fischer, 2019) und dass persönlicher Austausch zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern stattfindet, damit Vertrauen aufgebaut werden kann (Kieferle, 2017). Im Bereich der Angebote für Eltern können Zugangshürden unter anderem durch möglichst niedrigschwellige offene Angebote und durch die Verlagerung von Angeboten der Elternbildung in die Bildungswelten der Kinder (Fischer, 2019) – also hier die KiFaZe – abgebaut werden. Außerdem sollten Eltern an der Entwicklung von Angeboten beteiligt werden, und das Team sollte regelmäßig reflektieren, inwieweit die bestehenden Angebote für Eltern den Lebenslagen aller Familien entsprechen (Lokhande, 2020), um ein bedarfsorientiertes Angebot sicher zu stellen (vgl. auch Hofmann, 2020).