Читать книгу Haushaltsseifen selber machen - Barbara Freyberger - Страница 11

DIE GRUNDLAGEN DER HEISSVERSEIFUNG

Оглавление

Eine weitere Möglichkeit, Seifen zu sieden, ist das Heißverfahren. In diesem Verfahren wird durch das zusätzliche Zuführen von Wärme die Verseifung beschleunigt. Es werden zuerst wie im Kaltverfahren die geschmolzenen Fette und Öle mit der Ätznatron- oder Kaliumlauge zur chemischen Reaktion gebracht.

Für die weitere Herstellung der Seife ist das »Topf-im-Topf-Verfahren« eine Möglichkeit. Bei dieser Methode wird der Seifenleim nach der »Spurbildung« in einen Topf mit heißem Wasser gestellt. Der Seifenleim wird ungefähr 20–30 Minuten gerührt, bis er stark eingedickt ist. In diesem Prozess entstehen Blasen und Schaum und es werden Temperaturen an die 100 °C erreicht. Vorsicht ist geboten, dass kein Wasser vom unteren Topf in den Seifenleim kommt und man sich beim Halten des Topfes nicht durch den Wasserdampf verbrennt.

Der Seifenleim ist sehr dick und beim Eingießen können Lufteinschlüsse entstehen. Daher ist es vorteilhaft, eine größere Blockform anstatt kleiner Einzelformen zu wählen. Kreatives Gestalten wie Schichten oder Marmorieren ist bei dieser Technik nicht möglich.

Eine alternative Methode ist es, den Topf mit Seifenleim direkt auf die Herdplatte zu stellen. Bei niedriger bis mittlerer Temperatur wird ständig gerührt. Man kann den Topf immer wieder von der Herdplatte nehmen, falls der Seifenleim aufschäumt oder zu heiß wird. Es ist darauf zu achten, dass der Seifenleim nicht zu stark überhitzt wird und anbrennt. Diese Variante wird bei der Herstellung von Schmierseife in diesem Buch angewendet.

Der Vorteil des Heißverfahrens ist, dass die Seife im Anschluss gleich (24–48 Stunden nach dem Eingießen) verwendet werden kann. Trotzdem lasse ich die Seife meistens 2–3 Wochen nachreifen.

VORTEILE VON SELBST GEMACHTEN SEIFEN UND REINIGUNGSMITTELN

Das Reinigen von Körper, Wäsche und Haushalt ist mittlerweile eine kostenaufwendige Angelegenheit geworden.

Bis in die 60er-Jahre war das klassische Seifenstück das Reinigungsmittel schlechthin. Körper und Haushalt wurden damit gereinigt. In Kombination mit Schmierseife waren dazu nur zwei Reinigungsmittel notwendig. Zwei Reinigungsmittel für ALLES! In den letzten 20 Jahren ist der Verkauf von festen Seifenstücken erheblich gesunken. Das feste Seifenstück wurde durch Flüssigseife ersetzt.

Heute wird dem Konsumenten suggeriert, dass er viele unterschiedliche Mittel benötigt – um sein Konsumverhalten zu steigern. Teure Wasserenthärter für Geräte, Weichspüler, Flüssigseifen, Schaumbäder, Bleichmittel, Waschmittel für schwarze Wäsche, für bunte Wäsche und eine Vielzahl von Putzmitteln füllt die Regale. Viel zu teuer und umweltbelastend, da nicht in den Kläranlagen filterbar, kommen sie meistens verpackt in Hartplastik in den Handel. Überteuerte Flüssigseifen werden in in nicht nachfüllbaren Gebinden angeboten, die umgehend nach Gebrauch in den Plastikmüll wandern, um durch neue ersetzt zu werden. Der Großteil der Reinigungsmittel enthält gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe. Diese können Allergien auslösen, sind umweltschädlich und für ein weitreichendes Artensterben in Gewässern verantwortlich.

In meinen Seminaren treffe ich immer häufiger auf Menschen, die nach Alternativen suchen und sich Gedanken über eine natürliche und ökologische Reinigung im Haushalt machen. Zum Glück gibt es immer mehr, die verantwortungsbewusst auf dem Planeten Erde leben möchten.

CHECKLISTE


Hier möchte ich gerne auf die Vorteile von selbst gemachter Seife und selbst gemachten Wasch- und Reinigungsmitteln aufmerksam machen:

»Kostengünstig und ergiebig

»Frei von chemischen Zusätzen

»Hautschonend

»Rasch und 100 % biologisch abbaubar

»Unabhängigkeit vom Handel

»Transparenz der Inhaltsstoffe

»An individuelle Bedürfnisse anpassbar

»Umweltschonend

»Reduktion von Plastikmüll


Natürliche Materialen für natürliche Sauberkeit

Haushaltsseifen selber machen

Подняться наверх