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GESCHICHTLICHES

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Die ersten Seifenrezepte wurden im Irak in sumerischer Schrift, eingeritzt in Tontafeln, und in Ägypten, auf Papyrus, gefunden. Vor rund 4000 Jahren wurde die Vorform unserer Seife aus einer Mischung alkalischer Pflanzenasche und Ölen hergestellt. Sie wurde zur Vorbehandlung von Wolle vor dem Färben und als Heilsalbe verwendet.

Kernseife ist jahrtausendealt und hat ihren Ursprung in Aleppo, einer Stadt, die einst für Hochkultur stand. Geschickte Handwerker fertigten die ersten Aleppo-Seifen aus Oliven- und Lorbeeröl. Durch die Kreuzritter fanden sie den Weg nach Europa.

Der Gebrauch von Seifefindet sich in den unterschiedlichsten Kulturen wieder, doch erst die Römer entdeckten die Waschkraft der Seife und setzten sie zur Körperreinigung ein. Im 12. Jahrhundert landete die Kernseife auch in Frankreich. Marseille wurde zu einem Zentrum für Seife, von dort aus wurde halb Europa beliefert. Unter Ludwig XIV. wurde »Savon du Marseille« eine Marke, und 20 000 Tonnen Seife verließen jährlich den Hafen.

Ludwig XIV. unterstützte die Kunst der Seifenherstellung und verhalf ihr zu einer neuen Blüte. Ende des 17. Jahrhunderts erließ er ein Reinheitsgebot, ein Gesetz, nach dem eine hochwertige Seife mindestens 72 % reines Öl enthalten musste. Diese Seifen wurden durch das »Marseiller Wappen« gekennzeichnet, eine Vereinheitlichung bei den Rezepturen von Kernseifen. Somit konnte »Savon du Marseille« auch in Toulon oder Arles hergestellt werden. Aufgrund dieser Vereinheitlichung gab es knapp 100 Jahre später 48 Marseiller Kernseifen-Fabriken mit einer Jahresproduktion von 76 000 Tonnen. Der Höhepunkt wurde 1938 erreicht: Es wurden nicht weniger als 120 000 Tonnen Kernseife hergestellt.

Auch die ersten »Toilettenseifen«, später dann umbenannt in »Feinseifen«, entstanden unter Ludwig XIV. Er veranlasste, die Seifen mit Duftstoffen zu verfeinern. An Europas Höfen als Luxusartikel gehandelt, waren diese Seifen für die Masse der Bevölkerung unerreichbar.

Ein weiterer Franzose, der Chemiker Nicolas Leblanc, entwickelte 1791 ein Verfahren zur Herstellung von Natriumsalz, einem Grundrohstoff für die Laugenherstellung. Seine Erfindung war maßgeblich für den Beginn der Massenproduktion. Durch dieses neuen Verfahren wurde Seife ab dem 19. Jahrhundert günstig und für die Allgemeinheit verfügbar. Die ursprüngliche Kernseife war grün und wurde »Grüne Seife« genannt. Heute geht man davon aus, dass es mit den Rohstoffen zu tun hatte. Die Farbe des Olivenöls oder das Grün des Hanföls könnten für die Benennung »Grüne Seife« gesorgt haben. Die Herstellung erfolgte in langer Tradition. Anders als bei unseren heutigen Naturseifen wurde dem Seifenleim Salz beigemengt. Diesen Vorgang nannte man »Aussalzen«, die Seife trennt sich dabei vom Wasser. Glycerin und andere unerwünschte Begleitstoffe werden abgespalten, zurück bleibt reine, fettfreie Kernseife ohne Farb- oder Duftstoffe, nur Seife pur. Sie ist ein wenig härter, länger haltbar und hat eine starke Reinigungswirkung.


Bis in die 1960er-Jahre wurde feste Seife zur Reinigung von Körper und Haushalt verwendet

Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Produktion von Kernseife stetig zurückgegangen. Viele der historischen Hersteller mussten schließen. Kernseife und Schmierseife blieben bis ins 20. Jahrhundert das wichtigste Körper- und Haushaltsreinigungsmittel.

GEFAHRENSTOFF NaOH


»Die chemische Formel für Natriumhydroxid ist NaOH, es ist ein wichtiger Grundrohstoff bei der Seifenherstellung.

»Als Pulver, in Kügelchen- oder Plättchenform ist es in Reformhäusern und Apotheken erhältlich.

»Verschlossen und sicher aufbewahrt ist Natriumhydroxid fast unbegrenzt haltbar. Stets gut als Gefahrenstoff kennzeichnen!

»Beim Lösen in Wasser kommt es zu einer großen Wärmeentwicklung mit Temperaturen von knapp unter 100 °C.

»Natriumhydroxid wird für die Herstellung von festen Seifenstücken verwendet.

»Beim Verarbeiten sind unbedingt Schutzvorkehrungen zu ergreifen.

Haushaltsseifen selber machen

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