Читать книгу Endlich Leben - Beate Hilker - Страница 4
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Ich möchte kurz eine Einleitung geben, für den Weg zur Diagnose und das Leben danach. Denn Ungewöhnlich ist es vielleicht für manche das Wort Positiv in Verbindung mit dem Parkinson. Welche Krankheit ist positiv – normalerweise keine. Und ich sage doch, wenn der Leidensweg so extrem und lange war wie bei mir, ist die Diagnose ein Geschenk. Ich kann, dank der heutigen Medizin, wieder leben. Den Zeitpunkt als der Parkinson sich bemerkbar machte, kann ich rückwirkend, auf fünfzehn Jahre schätzen. Er kam nicht plötzlich mit einem Paukenschlag, nein es waren Symptome die man aus der Situation heraus, als normal empfand. Es zuckte mal der Arm, ich dachte mir es ist eine Überanstrengung. Der Kopf wackelt auch schon mal, na und, Überanstrengung. Mir kam es so vor als ob dieses Wort „Überanstrengung“ mein neuer Vorname war. Dann kam das zucken und zittert der Beine hinzu, und jetzt war ich „Unterzuckert“ und ich sollte regelmäßig essen. Dadurch kam ein zusätzliches Problem das Übergewicht. Soweit so gut. Plötzlich hatte ich Muskelkater der immer extremer wurde ich fand keine Erklärung und mein Arzt auch nicht, also wieder Überanstrengung. Mit der Zeit wurde es immer extremer, aber ich selber merkte alles zuletzt. Ich wurde immer steifer und konnte kaum noch lange stehen und ging sehr nach vorne gebeugt. Von den Rückenschmerzen ganz zu schweigen, diesmal war es der Ischias und Muskelverspannung. Ich hatte auch keinen Gesichtsausdruck mehr, ich sah aus wie eine alte Frau. So langsam übernahm mein Mann den Haushalt und wir registrierten es nicht so richtig, noch nicht mal als ich stürzte, ich sagte nur „hoppla jetzt bin ich ausgerutscht“. Ich fuhr kein Auto mehr, weil das ein und aussteigen schlecht ging und meine Konzentration fehlte. Der Soziale Kontakt kam zum erliegen, ich konnte mich kaum bewegen. Ich wurde depressiv und mein Mann hatte buchstäblich die Nase voll. Alles lastete auf ihn. Ich verbrachte die meiste im liegen oder auf den Knien, ich bin zu dieser Zeit, buchstäblich tief gesunken. Ich hatte mir sogar angewöhnt auf einem Kissen hin und her zu robben, und mich wie ein Kleinkind an den Möbeln hoch zu ziehen. Das ist die Wahrheit ich konnte kaum noch laufen und das täglich leben kaum noch selbst bewältigen. Ich schämte mich mittlerweile so sehr, denn ohne die Hilfe meines Mannes konnte ich noch nicht einmal auf die Toilette, geschweige denn aus der Badewanne und die Ärzte fanden
….nichts. Sie vermuten alle, aber sie sagten es nicht laut, ich war ja noch „ZU JUNG“. Die Diagnose „Schwere Depression“. Ich hatte Angst, Panikattacken und Heulkrämpfe. Unsere Beziehung stand kurz vor dem aus. Trotz allem haben mein Mann und ich immer zusammen und durch gehalten.