Читать книгу REJ - Der spezielle Gefangene - Beli / Tanja Sorianumera / Giesecke - Страница 6

3 - Ich bin wie ein Fahrstuhl

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"Ich werde Sie jetzt in den Rollstuhl heben", eröffnete der Pfleger seinem Anvertrauten. "Und zeige Ihnen, wie Sie mir dabei helfen können." Der dunkelhaarige Mann war nicht muskulös, aber er wirkte trainiert und schien keine Probleme zu sehen, den 1,85 m großen Patienten zu tragen. Er legte ihm den geschienten rechten Arm auf den Bauch und nahm dann seinen linken Arm, führte ihn über seine Schulter um seinen Hals herum. "Wenn Sie sich hier bei mir einhalten, dann kann ich Sie leichter heben. Helfen Sie mir?" Rej nickte und hielt sich mit seiner gesunden Hand an Sajans Schultern fest. Dieser schob seine Arme unter Rejs Rücken und Kniekehlen und hob ihn dann hoch. Er schien keinerlei Mühen dabei zu haben, aber dem Song sah man am Gesichtsausdruck an, dass ihm äußerst unwohl war, wie ein Kind durch die Gegend getragen zu werden. Zudem tat der Griff an seiner rechten Seite weh.


"Sie können Ihren Kopf an meiner Schulter anlehnen, falls das angenehmer für Sie ist, Rej", erklärte er, während er sich zur Seite drehte und sich dem Rollstuhl zu wandte. Vorsichtig ließ er den Patienten auf die Sitzfläche niedersinken, stellte dessen Beine auf der Fußstütze ab und lehnte ihn dann mit dem Rücken gegen das Rückenpolster. Misstrauisch beobachtete der Song-Kommendan das Treiben seines Helfers, ohne sich dagegen zu wehren. Sajan rückte das Kissen auf Höhe der Lendenwirbelsäule und das Nackenpolster zurecht und gurtete ihn dann an Oberschenkeln und mit einem Riemen über die Brust fest, so dass er nicht mehr aus der Fortbewegungshilfe fallen konnte. "Sitzen Sie bequem?"


Der Gefragte überprüfte das Gefühl in den verschiedenen Stellen seines Körpers und nickte dann. Noch schien er sich nicht sonderlich sicher zu sein, was er brauchte, und was gut für ihn war, aber das würde er mit der Zeit noch herausfinden.


Noah zog den Beatmungsschlauch vom Ausstattungsinternen Sauerstoffgerät ab und kuppelte ihn mit der zuvor am Rollstuhl hinterlegten. Das Gefährt selbst war ein sehr einfaches Modell mit Nackenstütze, aber ohne Motorisierung. Zwei große Räder links und rechts ergänzten sich durch zwei kleine Stützräder neben den Füßen. "Sehen Sie hier", der Medic deutete auf einen kleinen Hebel unterhalb der linken Armstütze. "Damit können Sie die zwei Räder zusammenkoppeln oder wieder voneinander trennen. Da Sie nicht in der Lage sind, den rechten Arm zur Fortbewegung zu nutzen, und nur mit dem linken den Rollstuhl anschieben können, können Sie zwischen den Funktionen des Vorwärtskommens und des Lenkens hier hin und her wechseln. Das ist ein wenig umständlich, aber bei diesem Modell anders leider nicht möglich. Und hier lösen Sie die Bremsen. Probieren Sie es mal aus."


Zurückhaltend und mutlos hob der Gefangene seine Hand und zog an dem Hebel, der die Räder blockierte. Dann legte er seine Handfläche auf den linken Reifen und versuchte ihn zu drehen. Das Fortbewegungsmittel schob sich ein kleines Stück nach hinten. Rej wechselte die Schubrichtung und versuchte, ein wenig nach vorne zu kommen, aber es fiel ihm schwer, die notwendige Bewegung auszuführen. Er fühlte sich zu schwach und war in seiner Bewegungsfähigkeit zu stark eingeschränkt.


"Das wird schon", meinte der Mithäftling aufmunternd zu ihm. "Sie werden sich an die Steuerung noch gewöhnen. Und dies ist auch nur für kleine Strecken in der Zelle und so gedacht. Die großen Strecken werde ich Sie schieben und Sie können sich entspannt zurücklehnen." Er ergriff die Hand des anderen Mannes, löste sie vom Reifen und legte sie ihm in den Schoß. "Für heute haben Sie schon genug Aufregung hinter sich. Das können Sie auch morgen noch trainieren."


Noah warf mit einem Nicken einen Blick auf sein Chronometer und stellte fest, dass es schon fast elf Uhr war. Er trat an den Bildschirm des Scanners heran und rief einen Zeitplan auf. "Sie haben jetzt die nächste Stunde Zeit, sich mit Ihrer Zelle vertraut zu machen. Diese teilen Sie sich mit Herrn Bjantiya, der Ihnen auch weiter bei jeglichen Verrichtungen helfen wird. Um 12.00 mittags ist dann Essensapell. Anwesenheit ist dabei Pflicht. Um zwei werden Sie dann zum Verhör gebracht und dem Verhörteam der ShaoSetFai vorgestellt, mit dem Sie die nächsten sechs Wochen zusammen arbeiten werden."


Bei der Ansage entwich dem Gefangenen ein sarkastisches Lachen. Weder hatte er vor, zu kooperieren, noch seine Leute zu verraten. Er schob sich die Atemmaske vom Gesicht und sah den Mediziner schief an. "Wie wollen die mich denn verhören? Foltern? Mir tut so eh schon alles weh? Das hört auch nicht auf, wenn ich denen was über unsere Geheimnisse erzähle."


"Die ShaoSetFai-Vollstrecker kennen sehr üble Methoden, Sie trotzdem zum Sprechen zu bringen. Ihnen wird keine Wahl bleiben, als früher oder später zu reden, so leid es mir für Sie tut", gab ihm der Arzt darauf als Antwort.


"Herrlich, da bin ich ja äußerst gespannt", meinte der Gefangene in herablassendem Tonfall und verdrehte die Augen.


"Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Herr Lio'Ta, dann empfehle ich Ihnen, den XSF-Vollstreckern sofort alles zu sagen, was diese von Ihnen wissen möchten. Damit können Sie sich die nächsten, und damit auch Ihre letzten, Wochen zumindest ein wenig erleichtern."


Rej lachte erneut finster. "Wenn ich ein erbärmlicher Söldner und Speichellecker, wie Sie es sind, ohne Werte und ohne Ziele wäre, dann wäre das wahrscheinlich eine Option." Noah ignorierte die Beleidigung und fuhr stattdessen fort, den Tagesablauf aufzuzählen. Es war ihm völlig egal, was der Gefangene ihm an den Kopf warf.


"Um sechs ist Abendapell und Abendessen. Auch dort haben Sie Anwesenheitspflicht. Um sieben steht Waschen auf dem Tagesplan. Dabei wird Ihnen Herr Bjantiya helfen. Danach haben Sie Freizeit bis zehn. Dann ist Nachtruhe." Der Medic warf einen Blick in die Tabelle auf dem Bildschirm und lass weiter vor. "Morgenapell ist um sechs und um sieben ist Frühstück. Anwesenheitspflicht für Sie beide." Er piekte mit seinem Plastift in ihre Richtung. "Um acht werden Sie von Herrn Bjantiya täglich zum Verhör gebracht. Er hat währenddessen frei. Je schneller Sie kooperieren, desto schneller haben Sie Ihre Ruhe, Herr Lio'Ta. Dieser Tagesablauf wird sich wiederholen, bis zu Ihrer Exekution. Ich habe die ehrenvolle Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Sie bis dahin am Leben bleiben."


"Das ist zu gütigst von Ihnen, Dr. Bianco", spottete der Widerständler mit verächtlich verzogenem Gesicht.


"Ist das Ihr Ernst?", fragte der Pfleger mit Überraschung in der Stimme und schob sich neben das Anzeigegerät. "Sie wollen den Mann täglich der Folter der ShaoSetFai aussetzen? Obwohl er in diesem gesundheitlich sehr bedenklichen Zustand ist?" Nun deutete sein Finger auf den im Rollstuhl sitzenden Häftling. "Das ist doch Irrsinn! Das ist unmenschlich!"


Noah hob seine beiden Handflächen nach oben, wobei er sich den Stift zwischen Daumen und Handballen klemmte. "Wie ich schon erwähnte, ist Herr Rej Lio'Ta nicht hier, um sich zu erholen, sondern um Antworten zu liefern. Man hat sich entschieden, ihm noch sechs Wochen bis zu seiner Hinrichtung zu gewähren. Dafür muss er aber Informationen bringen."


Rejs Lachen ging hinter ihnen in ein Husten über, dann wurde es wieder zu einem düsteren freudlosen Lächeln. "Sie sagen das so, als hätte ich um diese sechs Wochen gebeten! Ha! Das ich nicht lache. Die sechs Wochen sind doch dazu da, damit ihr euch gegenseitig vormachen könnt, dass ich meine Leute verraten würde." Er nahm mehrere Atemzüge aus dem Beatmungsgerät, dann sprach er weiter. "In Wahrheit wisst ihr aber genauso gut wie ich, dass es keine Informationen geben wird. Das alles hier ist eine Farce. Ihr macht euch was vor! Und das werdet ihr auch noch früh genug merken." Diesmal dauerte es etwas länger, bis der Gefangene genug Sauerstoff in seine Lunge gebracht hatte, um seine Ansprache fortzusetzen. "Richten Sie Ihren Vorgesetzten aus, dass sie mich am Arsch lecken können, falls sie das interessiert", keuchte er und blickte finster zu den beiden anderen Männern herüber.


"Ich kann verstehen, dass Ihnen das Angst macht", meinte Noah beschwichtigend, was ihm mit diesen Worten jedoch nicht gelangt. Der ehemalige Anführer der Terrorgruppe schien dadurch nur noch wütender zu werden. "Aber das hier ist alles andere als eine Farce, Herr Lio'Ta. Wir würden nicht so einen Aufwand betreiben, wenn es nicht um etwas Wichtiges ginge. Wir versuchen nur, Ihre Anschläge und die dadurch entstehenden zivilen Opfer zu verhindern."


"Bleiben Sie ruhig weiter so arrogant, in Ihrer eingeschränkten aneLAANschen Sichtweise! Versuchen Sie sich nur nicht in uns hinein zu versetzen! Das, was wir tun, machen wir nicht aus Spaß oder weil wir nichts besseres zu tun haben! Die Regierung hat uns unser Land weggenommen und an die Alaver verhökert! Sie hat uns in das verseuchte Gebiet am Fuß der Berge vertrieben und all diejenigen umgebracht, die sich diesen Diebstahl nicht gefallen lassen wollten! Durch sie wurden... wurden..." Er wollte weiter sprechen, konnte aber nicht, weil ihm die Luft ausgegangen war und er erneut husten musste. Er sank nach Atem ringend in sich zusammen und presste sich die Atemmaske wieder aufs Gesicht.


Sajan ging zu ihm hinüber und umfasste die Griffe des Rollstuhls. "Ein Gespräch mit dem führt zu nichts, Rej. Der ist ein obrigkeitshöriger Arschkriecher. Der versteht nicht, was außerhalb der A- und B-Gebiete abgeht." Er schob den Mithäftling zum Schleusentor hinüber und klopfte an den Türflügel. "Wir würden jetzt bitte gerne gehen", rief er zu den Soldaten hinaus, die im Schleusenbereich bereit standen. "Wir wollen bitte auf die Zelle gebracht werden."


Noah hob die Schultern und gab auf. Er betätigte den Knopf, der die Türmotorik aktivierte und die Türflügel gaben den kleinen Raum davor frei. Sofort waren die ShaoSetFai zur Stelle und richteten ihre Waffen auf die beiden Gefangenen, die ihrer Meinung nach viel zu nahe am Ausgang standen. "Weichen Sie zurück!", blaffte der eine und der Lauf des Gewehrs zielte auf Sajans Brust. "Das Ding hier hat keinen Rückwärtsgang", meinte dieser mit einem Schmunzeln im Mundwinkel, machte aber einen Schritt nach hinten und zog den Rollstuhl mit sich.


"Die Herren sollen auf ihre Zelle gebracht werden. In Sektion Jen Zelle Are. Sie können Sie ohne Handschellen mitnehmen." Der Soldat, der zuvor den Pfleger angeblafft hatte, rief nun etwas in sein Funkgerät und kurz darauf kamen noch vier weitere ShaoSetFai hinter der zweiten Schleusentüre angetrabt. Mit seiner Waffe machte er einen Ruck und forderte die Gefangenen damit auf, zu gehen. Der Medic beobachtete, wie Rej Lio'Ta und Sajan Bjantiya hinter den Torflügeln verschwanden. "Na, das werden ja spannende sechs Wochen", dachte er bei sich und wandte sich dann dem Bericht zu, den er noch über die Aufnahme des Terroristen verfassen musste.


Die sechs Soldaten gruppierten sich um den Pfleger und seinen Patienten, zwei gingen vor ihnen, zwei seitlich des Rollstuhls und zwei hinter Sajan. Einer der hinteren Beiden drückte immer wieder den Lauf seiner Waffe in den Rücken des dunkelhaarigen Mannes und dieser gab sich Mühe, sich nicht davon beirren zu lassen und den Rollstuhl zügig den Gang entlang zu schieben.


Die ersten Meter bekam Rej noch nicht all zu viel von seinem Umfeld mit. Er war noch damit beschäftigt, genügend Sauerstoff über den einen ihm gebliebenen Lungenflügel in sein Blut zu bringen. Doch als sich die tanzenden Sterne langsam vor seinem Gesichtsfeld auflösten, lehnte er sich in dem Polster zurück und beobachtete die vorbeiziehende Umgebung. Viel konnte er allerdings nicht erkennen. Graue Wände flogen links und rechts an ihm vorbei, helle Flecken machte er als Lampen aus, dunklere Flecken kamen von Symbolen, die zur Orientierung die Gänge beschilderten, aber sie waren zu verschwommen, als das Rej sie hätte lesen können. Von beiden Seiten wurde er von den ShaoSetFai flankiert. Sie trugen schwere Bewaffnung und ihre Gesichter waren durch schwarze Hauben verdeckt, ein undurchsichtiges Visier verbarg ihre Augen vor neugierigen Blicken.


Der Gefangene empfand, dass sie lächerlich aussahen, geradezu übertrieben. Denn das einzige, was sie im Moment von ihm zu fürchten hatten, waren bösartige Kommentare oder dass er sie auslachte, wenn es einer von ihnen wagte, ihn dumm von der Seite anzuquatschen. Leider war das aber auch schon das höchste der Gefühle. Durch den Unfall, die Verbände und Schienen und durch den Rollstuhl, der ihn umgab, war ihm kaum Bewegungsfreiheit geblieben. Schön, er konnte den Kopf drehen, oder mit seiner linken Hand zur Seite greifen, aber was brachte das schon? Sollte er auch eine der Waffen der Soldaten zu fassen bekommen, er hätte nicht die Kraft, sie an sich zu reißen und dann warteten da schon fünf andere Gewehrläufe auf ihn. Es wäre ein Selbstmordkommando gewesen. Und Rej hatte beschlossen, diesen Weg für sich auszuschließen. Ein Suizid, welcher Art auch immer, kam für ihn nicht in Frage. Er wollte seiner Familie, den Song, die noch draußen für ihre Sache kämpften, nicht ein solches Signal von Feigheit und Schwäche als letztes Zeichen mit auf den Weg geben. Und wenn eine solche Aktion ganz blöd lief, dann konnte er im Anschluss vielleicht nicht mal mehr seinen linken Arm gebrauchen, war aber trotzdem nicht tot.


Da war natürlich auch noch der seltsame Krankenpfleger. Aber der ehemalige Song-Kommendan konnte diesen solange nicht in einen seiner Pläne einbauen, solange er den Mann nicht einschätzen konnte. Und, Rej Lio'Ta gab es nicht gerne zu, dieser machte ihm ganz schön zu schaffen. Mit dem dämlichen Arzt wäre er problemlos fertig geworden, wenn auch nur verbal, aber Sajan war eine ganz andere Sache. Er hatte eine sehr behutsame freundliche Präsenz, eine Präsenz jedoch, die keinerlei Widerspruch duldete. Der Pfleger strahlte eine Gelassenheit aus, die die des Song-Kommendan bei weitem übertraf, und er war tief in sich ruhend und selbstsicher, zwei Eigenschaften, die Rej gedacht hatte, dass er sie selbst besaß.


Aber dessen war er sich in Gegenwart des anderen jetzt nicht mehr so sicher. Sajan Bjantiya hatte ihn dazu gebracht, auszurasten, und das mit nur wenigen Worten. Und dann hatte er ihn dazu gebracht, dass er innerlich in sich zusammenbrach und weinte wie ein kleines hilfloses Kind. Das allein sagte dem Widerständler schon, dass er vor dem anderen Mann auf der Hut sein musste.


Auf der anderen Seite hatte Sajan noch nichts Konkretes gesagt oder getan, was diese Furcht vor ihm rechtfertigte. Rej war sich sehr wohl bewusst, dass gerade dessen Bedürfnis zu helfen, dessen Bedürfnis, ihm eine Schulter zum Anlehnen zu bieten, an alten Ängsten, vor allem aber an alter Sehnsucht nach Geborgenheit anrührte. Im Alter von vierzehn Jahren hatte er seine Eltern bei einem Raubüberfall durch Metamenschen im eigenen Haus verloren und die Verantwortung für seinen fünf Jahre jüngeren Bruder übernommen. Seit dem hatte er es sich nie wieder erlaubt, Schwäche zu zeigen oder fremde Hilfe ohne adäquate Gegenleistung anzunehmen. Bei den Song hatte er so etwas wie eine neue Familie gefunden und trotzdem war stets er derjenige gewesen, der die wichtigen Entscheidungen getroffen hatte, die Verantwortung übernahm und damit auch die gesamte Schuld auf sich lud. Selbstverständlich machte ihm die freizügig angebotene Schulter zum Anlehnen, die dargebotene Hand zum Ergreifen von Sicherheit, eine riesige immense Angst.


Die Gänge gabelten sich immer wieder auf, sie wechselten die Richtung oder endeten in Kreuzungen und schon bald hatte Rej die Orientierung völlig verloren. Er hatte auch das Gefühl, dass sein Konzentrationsvermögen und sein Gedächtnis unter seinem Unfall gelitten hatten. Seit er aus dem künstlichen Koma geholt worden war, fiel es ihm schwer, in geordneten Bahnen zu denken und angefangene Gedanken zu Ende zu bringen. Aber er hatte sowieso nicht vor zu fliehen, darum spielte es für ihn keine Rolle, ob er sich den Weg zum Krankenbereich merken konnte. Und wenn er den stupiden Medic richtig verstanden hatte, dann würde er diese Gänge vor seiner Hinrichtung noch oft genug zu sehen bekommen.


Schließlich hob der Teamleiter der ShaoSetFai den linken Arm und die Truppe blieb stehen. Sajan hielt den Rollstuhl ebenfalls an und der XSF-Soldat zog einen Kartenbund aus seiner Tasche, suchte nach der Richtigen und zog sie durch das Lesegerät, sperrte dadurch die vergitterte Tür vor ihnen auf. Dann trat er zur Seite und der Konvoi setzte sich wieder in Bewegung, allerdings nicht sonderlich weit. Denn Zelle Are war die erste in einer Reihe von vier weiteren Zellen. Rej bemerkte rechts von sich eine Balustrade, hinter der es in einen großen Raum hinunter ging, links von ihm zog sich eine massive Mauer in die Länge, die ein paar Mal von vergitterten Türen unterbrochen wurden, während hinter ihnen das Tor wieder zugeschlossen wurde. Für diese relativ große Halle war es ziemlich ruhig, der Gefangene hatte mit mehr Lärm gerechnet, aber vielleicht waren die anderen Häftlinge gerade zur Arbeit.


"Sektion Jen, Zelle Are!", blaffte einer der ShaoSetFai und der Schließer zog erneut die Magnetkarte durch den Scanner. Die Gittertür vor ihnen öffnete sich elektronisch und rollte scheppernd zur Seite. Erneut winkte einer der Männer mit der Waffe und Sajan schob den Rollstuhl ins Innere der Zelle. Rej wollte sich nach hinten zu dem Ausgang umdrehen, konnte aber nicht, weil er von den Haltegurten und der Rückenschiene blockiert wurde. Ein metallisches Krachen machte aber auch ihm klar, dass sich die Zellentür hinter ihnen geschlossen hatte.


"Um zwölf Uhr ist Mittagsappell!", brüllte der Wortführer der Soldaten wieder. Rej fragte sich, ob der Mann überhaupt normal sprechen konnte. "Wir werden Sie nicht bitten!"


Der Gefangene hätte gerne etwas dazu gesagt, aber er wusste, dass sein Kommentar nichts als Ärger eingebracht hätte. So schwieg er und sah sich stattdessen in dem Raum um, der für die nächsten sechs Wochen sein Zuhause werden würde.


Es war ein kleiner Raum, der gerade genug Platz für zwei Betten, zwei Nachtkästchen, zwei kleine Tische am Fußende der Betten, einen Stuhl und einen Schrank bot. Die Zelle war wie in zwei Hälften geteilt, bis auf wenige Details wirkte sie in der Mitte gespiegelt. Über den Tischen hing jeweils eine Wandlampe, über den nebeneinander stehenden Nachtkästchen befanden sich zwei kleine vergitterte Fenster, oberhalb der normalen Kopfhöhe. Die Tür hinter ihm war leicht nach rechts versetzt und bot einem vierteiligen Spind genug Platz für die Kleidung beider Häftlinge. Und rechts von ihm befand sich in der schlecht gestrichenen kalkweißen Wand eine weitere Türe, die vermutlich zu den Örtlichkeiten führte. Der Boden war aus galvanisierten Metallfliesen, die Decke hing nicht weit über ihnen. Rej verspürte jetzt schon ein beklommenes Gefühl bei dem Anblick des neuen Heims. Selbstverständlich, er hätte einen größeren Bewegungsspielraum nicht nutzen können, aber allein zu wissen, dass er die nächsten sechs Wochen hauptsächlich diese vier Wände sehen würde, betrübte ihn.


Die Bettbezüge beider Betten waren schon bezogen, das rechte Bett war schon bewohnt. Ordentlich war es gemacht, aber auf dem Nachtkästchen daneben lag ein Datenblock, der vermutlich Sajan gehörte.


"Herzlich willkommen in unserer neuen Bleibe", eröffnete dieser fröhlich und schob den Rollstuhl in die Mitte des kleinen Raumes. "Ich bin schon seit gestern hier und habe mir erlaubt, mir das rechte Bett auszusuchen. Sie können das natürlich auch gerne haben, Rej, aber die linke Seite ist für Sie und mich praktischer, um Sie ins Bett und aus dem Bett heraus zu heben."


Rej zuckte mit den Schultern. Ihm war es völlig egal, wo er die nächsten Nächte verbringen würde. Bequemer wie in der Zelle bei Gericht würde es allemal sein. Dieses Bett schien bestand wenigstens aus Matratze und Bettzeug, und nicht aus einem steifen Gestänge, dass ihn dazu zwang, in einer unbequemen Position zu verharren.


"Es war nur ein Stuhl hier drinnen. Ich hab ihn jetzt mal auf meine Seite rüber gestellt. Wobei es auch in Ordnung für mich ist, wenn Sie sich mal auf meiner Seite aufhalten wollen." Er drehte den Rollstuhl um neunzig Grad, trat dann neben ihn und öffnete die Holztür, die den Blick auf ein kleines Bad freigab. Die Toilettenschüssel war schräg gegenüber, links davon ragte ein Waschbecken aus der Wand, darüber hing ein kleiner matter Spiegel und darüber eine vergitterte Neonröhre. "Hier ist das stille Örtchen. Das war es dann auch schon mit der Rundführung. Es ist hier alles etwas minimalistisch." Er schloss die Türe wieder. "Haben Sie irgendwelche privaten Gegenstände bei sich, die ich für Sie aufräumen kann? Diejenigen, die Sie stets griffbereit haben wollen ins Nachtkästchen, den Rest in den Spind?"


Rej sah den gesprächigen Mann nachdenklich an, dann schüttelte er den Kopf. "Nein, ich habe nichts bei mir." Sajan musterte ihn mit undefinierbarem Blick, dann deutete er auf den Spind. "Ich habe meine Sachen in die zwei Türen auf Ihrer Seite geräumt. Die anderen beiden Schranktüren sind mit dem Rollstuhl leichter zugänglich für Sie. Ich hoffe, auch das ist für Sie in Ordnung, Rej." Er zog den Stuhl unter dem quadratischen Tisch hervor und setzte sich schräg dem anderen Gefangenen gegenüber. Freundlich versuchte er über die Augen Kontakt zu dem anderen Mann herzustellen, aber dem ehemaligen Song-Kommendan war gerade nicht danach, er blickte an Sajan vorbei auf den Boden.


"Na, was wollen Sie jetzt machen? Wollen Sie im Rollstuhl sitzen bleiben, oder soll ich Ihnen lieber ins Bett helfen? Es sind noch fünfzig Minuten bis zum Mittagsappell." Rej überlegte für einen Moment. Gerade wünschte er sich nichts sehnlicher, als Ruhe, Erholung und eine bequeme Matratze unter seinem Rücken. Aber sich erneut wie ein Kind durch die Gegend tragen zu lassen, dieser Gedanke gefiel ihm gar nicht. Zumal er nach fünfzig Minuten dann auch wieder zurück in den Rollstuhl musste.


Der Krankenpfleger schien seine Gedanken zu lesen. "Machen Sie es nicht davon abhängig", meinte er und deutete zwischen der Fortbewegungshilfe und dem Bett hin und her. "Ich werde Sie noch oft genug tragen müssen und deshalb werden Sie sich schon sehr bald daran gewöhnt haben. Warum also nicht gleich jetzt damit anfangen?"


Rej verzog unwillig das Gesicht. Es ging ihm deutlich gegen den Strich, dass der andere Mann so leicht aus ihm lesen konnte. Sajan erhob sich von seinem Stuhl und schob den Rollstuhl an die Seite des linken Bettes, drehte ihn dabei um hundertachtzig Grad, so dass der weißhaarige Gefangene nun mit seiner verletzten Körperhälfte direkt neben der Bettkante saß. Er streckte seine Arme aus, und wollte sie unter Rejs Arme schieben, um ihn aus dem Rollstuhl heben zu können, aber dieser schob seine Hände fort.


"Lassen Sie das", meinte er mit angewidertem Unterton. Obwohl der Krankenpfleger ihm gegenüber so freundlich und zugewandt war, fühlte Rej sich äußerst unbehaglich, wenn ihm dieser zu nahe kam. Er sah ja selbst ein, dass er es alleine nicht hinüber in das Bett schaffen würde, dass er vieles alleine nicht schaffen würde, aber er hatte sich heute schon oft genug helfen lassen müssen. Er war nicht schwach und verletzlich, nur weil er verletzt war und sein Körper ihn nicht mehr so tragen konnte, wie er sich das wünschte. Irgendwie musste es doch möglich sein, alleine zurecht zu kommen.


Mit großer Anstrengung versuchte er mit seiner linken Hand über die rechte Körperhälfte hinweg zu greifen, um etwas von dem Bett zu fassen zu bekommen. Es fühlte sich nicht gut an, als sich sein Oberkörper so verdrehte. Er biss die Zähne zusammen und bekam so mit den Fingerspitzen eine Falte der Decke zu fassen, viel weiter kam er allerdings nicht. Wenn er an der Bettdecke zog, kam diese zwar zu ihm, er saß dann aber immer noch im Rollstuhl fest.


"Sehen Sie mich einfach als eine Erweiterung Ihrer Gliedmaßen an, nicht als Mensch", forderte Sajan ihn mit der seltsamen Idee auf, ergriff seine Hand und löste die Decke aus ihr. "Ich bin wie ein Fahrstuhl, oder eine Geschirrspülmaschine. Bei denen macht man sich auch keine Gedanken darüber, ob man sie verwendet, solange sie einem Arbeit abnehmen, einen unterstützen. Versuchen Sie es von dieser Warte zu sehen. Ich bin nur ein Fahrstuhl" Er zog den Arm über seine Schultern und wartete darauf, dass der behinderte Mann sich an ihm einhielt. Rej spürte, wie Wut in ihm empor quoll, denn es war definitiv nicht das selbe. Geschirrspülmaschinen oder Fahrstühle redeten nicht so viel. Und sie sahen einem auch nicht ständig freundlich in die Augen, oder fragten einen, was man wollte oder brauchte. Außerdem ignorierte Sajan am Ende sowieso, was er sagte. Ärgerlich schluckte er einen unfreundlichen Kommentar hinunter, der ihm auf der Zunge gelegen war.


"Oder Sie sehen mich als Ihr Bediensteter an. Sie verfügen einfach über mich. Sie sind der Boss und ich Ihr Untergebener. Vielleicht fühlt sich das sogar an, wie in alten Zeiten?"


Sajan hatte Rej gerade aus dem Rollstuhl gehoben und ihn zur Seite gedreht, so dass er ihn auf das Bett niedersinken lassen konnte, da explodierte die Wut in dem Widerständler. Er stieß sich von ihm los und fiel mit dem Rücken voran in die Matratze. "Ich habe nie einfach über irgendwen verfügt!", rief er wütend. "Wir sind eine Familie! Nie habe ich einen der Song als meinen Bediensteten erachtet, Sie ignoranter Idiot!"


Sajan schien ihn willentlich losgelassen zu haben - er war ja weich gefallen - und hob nun beschwichtigend die Hände. "Rej, so habe ich das nicht gemeint. Ich habe keine Ahnung, in welcher Beziehung Sie zu Ihren Widerstandsgenossen stehen. Oder diese zu Ihnen. Ich wollte Ihnen nur ein paar neue Blickwinkel auf Ihre Situation aufzeigen. Es tut mir leid, wenn Sie das beleidigt hat." Da der Krankenpfleger nicht ebenfalls aggressiv wurde, verpuffte der Zorn in Rej ziemlich rasch, wich einem Gefühl, dass er auf den ersten Blick nicht genau deuten konnte.


"Ich...", begann er wesentlich ruhiger mit einer Antwort, wusste aber selbst nicht, was er eigentlich sagen sollte. Stattdessen wischte er sich mit der linken Hand über die Augen und verharrte für einen Moment in dieser Position. Sajan nickte, als verstünde er wieder einmal mehr, als Rej selbst. "Sie...", vermutete Sajan zögerlich, "Sie sind gar nicht wütend auf mich, oder auf das, was ich gesagt habe, nicht wahr?" Er schob den Rollstuhl zur Seite, soweit wie der Schlauch des Atemgerätes es erlaubte, und setzte sich ans Fußende des Bettes, neben den anderen Gefangenen. "Sie sind wütend auf Ihren Zustand. Und das hier." Er machte eine Geste, die die Zelle umfasste. Rej sah sie nicht, wusste aber, was der andere Mann meinte. Er prüfte dessen Vermutung, ob sie zu seinem Gefühl passte und spürte dabei, wie es ihm fast die Kehle zuschnürte.


"Meine Familie... ist da draußen", antwortete er schließlich langsam mit gepresster Stimme. "Sie sind da draußen und kämpfen für unsere Ziele. Und ich", er schluckte und seine linke Hand ballte sich zu einer Faust, "ich bin hier drinnen und kann mir nicht mal selbst den Hintern abwischen." Sein Blick wanderte an seiner Faust vorbei zur Decke hinauf. "Ich kann ihnen nicht helfen. Weil ich mir noch nicht mal selbst helfen kann." Er spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Das war noch schlimmer, wie alles andere. Und nun erkannte er auch das Gefühl, dass der Wut auf den Fersen gefolgt war. Es war Traurigkeit. Traurigkeit über seinen Verlust, und Angst vor der Ohnmacht, in der ihn sein Körper zurück gelassen hatte.


"Sie können sich aber selbst helfen", gab der Krankenpfleger mit sanfter Stimme zu verstehen und legte Rej erneut eine Hand auf den Oberarm. "Indem Sie versuchen, anzunehmen was ist. Indem Sie die Hilfe annehmen, die ich Ihnen geben kann." Er erhob sich mit einer federnden Bewegung vom Bett und schüttelte dann das Kissen neben Rejs Kopf auf. "Sie können vielleicht nicht mehr laufen. Und Sie können auch nicht hier hinaus", sein Finger deutete zur vergitterten Tür, "aber Sie können noch Entscheidungen treffen." Sajan strich das Kissen glatt und streckte Rej dann die linke Hand entgegen. "Eine dieser Entscheidungen ist, ob Sie sich das Leben hier drin schwer machen wollen, weil wir dann jedes Mal wieder darüber diskutieren werden, ob ich Ihnen helfen darf oder nicht. Ich finde, diese Entscheidung ist eigentlich ganz einfach." Er lächelte schief. "Ich tue das nicht für Sie, Rej. Ich bekomme eine Haftverkürzung von einem Jahr, wenn ich Ihnen hier als Krankenpfleger sechs Wochen lang zur Seite stehe. Ich bin nur eine Dienstleistung, die Sie bekommen. Ob Sie sie in Anspruch nehmen, oder nicht, ich bekomme meine Belohnung am Ende dafür. Was kriegen Sie dafür, wenn Sie sich das Leben hier schwer machen?"


Der Song hörte den logisch klingenden Worten zu, maß sie, versuchte sie einzuordnen. Und er stellte mehrere Male fest, dass Sajan völlig recht hatte. Mit allem. Trotzdem wollte das unerträgliche Gefühl nicht weichen, Widerstand leisten zu wollen. Es saß wie ein tonnenschweres Tier auf seiner Brust und drückte ihn nieder. Verlor er irgendetwas, wenn er versuchte, die Hilfe des anderen Mannes anzunehmen? Verlor er etwas, was nicht mehr rückgängig zu machen war? Was war es, was ihm solche Angst bereitete? Er fand darauf keine Antwort.


Tief atmete er durch, dann streckte er seine linke Hand nach Sajan aus und ergriff die seine mit festem Griff. Ein knappes Nicken signalisierte diesem, dass er sich für den Moment entschieden hatte. Der Krankenpfleger schien mit der Entscheidung zufrieden zu sein. Selbstverständlich war es auch für ihn leichter, wenn er nicht ständig darum betteln musste, dem Verletzten helfen zu dürfen. Er zog Rej an seiner Hand in eine sitzende Position, stützte ihn dann, indem er seinen Arm um seine Schulter legte und hob dann seine Beine auf das Bett. Dann ließ er ihn zurück auf die Unterlage sinken, bettete seinen Kopf in das aufgeschüttelte Kissen und schob den Rollstuhl etwas näher an das Kopfende heran, sodass der Schlauch des Atemgerätes nicht mehr so gespannt war.


"Bequem so?", fragte er und Rej nickte. "Genieren Sie sich nicht, Bescheid zu geben, wenn Sie etwas brauchen, oder wenn Sie anders liegen möchten, ok? Denken Sie einfach an die Geschirrspülmaschine. Und daran, dass Sie entscheiden, was Sie bekommen und was nicht." Rej nickte erneut und beobachtete, wie sich Sajan seinem eigenen Bett zu wandte, nachdem er ihm noch einmal aufmunternd zugelächelt hatte. Wie er sich auf sein Bett niederfallen ließ, zum Datenblock griff und darin zu lesen begann.


Er verstand nicht, wie Sajan bei so guter Laune bleiben konnte. Aber aus dessen Warte betrachtet, hatte sich vermutlich sein Leben in den letzten Tagen zum Besseren gewendet. Er war aus einem anderen Gefängnis hier her gebracht worden und konnte sich nun mit einem einzigen Mithäftling die Zelle teilen. Einem Mithäftling, der sich äußerst schwer tat, seine Ansprüche und Wünsche einzufordern. Der keine Möglichkeit auf territoriale Forderungen hatte. Die Alternative von drei äußerst schlagkräftigen Jungs war tatsächlich ein guter Grund, Freude über die Situationsänderung zu empfinden. Und ein Jahr Haftverkürzung war wohl auch nicht das Schlechteste, was der Strafgefangenen bekam, indem er nur seinen alten Beruf ausübte.


Irgendwann wollte Rej ihn mal fragen, für was er eigentlich saß, aber er hielt es nicht für den passenden Moment, sie kannten sich gerade ein paar Stunden. Außerdem befürchtete er, dass der Pfleger dann die nächsten vierzig Minuten durch reden würde und Rej wusste nicht, ob er das jetzt ertragen konnte. Sie hatten noch genug Zeit zum Reden. Lange sechs gemeinsame Wochen warteten auf sie.


Rej blickte nach oben an die Decke, sah verschwommene Flecken und Muster. Seine Gedanken brachten ihn zur 56N6 Tahemetnesut. Sein Schiff. Was war mit ihr geschehen, was mit seiner Crew? Waren Sie entkommen? Waren viele gefangen genommen worden? Viele gestorben? Er wusste nichts darüber. Die einzige Information die er hatte war die, dass Shen To sich als ihr neuer Anführer bekannt gegeben hatte. Also hatte wenigstens er überlebt und es gab auch noch einen Rest der Song, der angeführt werden wollte. Rej fragte sich, wie es soweit hatte kommen können? War Shen To nicht vorsichtig genug gewesen? Gab es Verräter unter ihnen? Wie waren sie nur so schnell an sie herangekommen? Und warum hatten die ShaoSetFai gemeinsame Sache mit der Cadence gemacht? Er wünschte sich Antworten auf die vielen Fragen, aber wusste auch zeitgleich, dass man sie ihm schuldig bleiben würde. Rej ballte die Faust, bis die Knöchel weiß hervor traten.


REJ - Der spezielle Gefangene

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