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Wie funktioniert das Gehirn Autobahnen des Wissens
ОглавлениеWenn Sie Ihre geistige Leistung steigern wollen, ist es wichtig zu verstehen, wie dieses wundersame Gerät in unserem Kopf funktioniert. Denn selbst wenn Sie nichts außer dieses Kapitel berücksichtigen, können wir Ihnen schon mindestens 50 % bessere Leistung versprechen.
So sieht es in Ihrem Verstand aus, wenn man nur nah genug heranzoomt.
Und so sieht es in Ihrem Verstand nach einem Tag vor dem Fernseher aus.
Das ist übrigens kein Witz – Forscher von Stanford haben in einer Studie von 2009 tatsächlich sichtbare physische Unterschiede zwischen den Gehirnen von Menschen, die viel lesen, und von Menschen, die viel Zeit vor der Lebenszeitvernichtungsmaschine verbringen, festgestellt.
Eine Auswertung der CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults) (Jared Reis, 1983) zeigt, dass durch starken Fernsehkonsum der geistige und hirnorganische Abbau angeheizt wird. Oder einfach gesagt, das Gehirn schrumpft. Zumindest der Bereich, der für die Intelligenz zuständig ist.
Laut der Studie zeigen Menschen, die über 20 Jahre hinweg täglich vier oder mehr Stunden durch das Fernsehprogramm zappen, im mittleren Lebensalter ein stark verringertes Volumen der grauen Substanz auf, anders als solche mit moderatem oder geringem Fernsehkonsum. Diese graue Masse ist genau das, was für die Rechenleistung im Gehirn zuständig ist.
Uns interessiert hier aber nicht, wie man es falsch, sondern wie man es richtig macht.
Stark vereinfacht können Sie sich das Speichern von Wissen vorstellen wie auf diesem Bild:
Jeder Kreis steht für einen Fakt oder eine Erkenntnis. Viel interessanter als die Kreise sind aber die Verbindungen zwischen den Fakten. Denn diese Verbindungen zu bauen nennen wir lernen. Das Einspeichern von Fakten ist jedoch kein Lernen. Denn in dem Moment, in dem eines dieser Kügelchen, auch Neuron genannt, nicht genug Verbindungen zum Rest des Gehirns hat, wird es nicht mehr ordentlich mit Energie versorgt.
Das Wissen „verhungert”. Damit kommen wir auch schon zum einfachsten Weg, Wissen langfristig abzuspeichern:
Stellen Sie viele Verbindungen zu bereits vorhandenem Wissen her, wird alles Neue genau daran angeknüpft und ist gleich gut an die Datenautobahn angebunden. Noch besser: Je mehr Wissen Sie in Ihrem Leben aufnehmen, desto mehr Punkte gibt es für alles Neue zum Andocken.
Auch wenn es widersprüchlich klingt: Je mehr Sie auf Ihrer Festplatte speichern, desto schneller und leistungsstärker wird sie werden.
Es reicht aber nicht nur, etwas zu wissen, Sie wollen es natürlich auch abrufen können, wenn Sie es brauchen. Auch dabei hilft es, zu verstehen, wie Wissen abgespeichert wird. Denn wir erinnern uns immer nur, wenn wir von Fakt zu Fakt über die einzelnen Verbindungen springen.
Wichtig ist nämlich nicht nur das Verknüpfen des Gespeicherten, sondern auch der Weg zum Abrufen.
Wenn Sie einen Fakt abrufen wollen, können Sie übrigens auch andere Fakten im Gehirn zum Suchen ansteuern. Versuchen Sie doch einfach zu überlegen: Wer war dabei, als ich das gelernt habe? Wie sah der Raum aus? Wie war generell der Tag? Jeder dieser Punkte ist wahrscheinlich in der Nähe der gesuchten Datei abgespeichert und ein potenziell guter Startpunkt für die Suche.