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Mein erstes erkennbar sexuelles Erlebnis fand im Kraftraum meiner Junior-Highschool statt, und zwar beim nachmittäglichen Basketballtraining. Ich sage «erkennbar», auch wenn ich nicht weiß, ob ich es schon damals als solches erkannt habe. Wir arbeiteten uns durch diverse Stationen, von denen eine erforderte, dass man sich von zwei Haltegriffen aus nach oben drückt, mit angewinkelten Beinen; und ich weiß noch, wie ich vor Anstrengung die Augen schloss und zwischen meinen Oberschenkeln merkwürdige Empfindungen aufkamen und sich langsam ausbreiteten. Das war nur eine chemische Reaktion, nichts weiter, obwohl ich danach etwas weiche Knie hatte; und vielleicht war es am gleichen Nachmittag oder auch an einem anderen, dass sich ein paar Teamkollegen über meine Beinbehaarung lustig machten.

«Das sind ja richtige Männerbeine», sagte einer, und ich sah an mir hinunter und versuchte zu entscheiden, ob sie zu behaart oder im Gegenteil nicht behaart genug waren. Jedenfalls machten die anderen Jungs gleich mit. Vermutlich war es die Flaumigkeit meiner Härchen, die sie lustig fanden, und es ist wohl typisch für dieses Alter, dass ich nicht recht wusste, ob ich jetzt in ihren Augen eher wie ein Mädchen aussah oder überentwickelt war, und mich für beides schämte.

Gerede über Sex war natürlich etwas, an das man sich in der Umkleidekabine gewöhnen musste. Und auf dem Spielfeld. In der Schule ist das Training die einzige Zeit, in der ein Coach reine Jungsklassen vor sich hat, also ohne Mädchen, auf die man Rücksicht nehmen müsste.

«Hast wohl gestern’n bisschen mit dir selbst gespielt», sagte ein Trainer immer, wenn jemand den Ball durch die Finger gleiten ließ.

Allgemeines Gelächter. Coach Britten nannten wir ihn, obwohl er gleichzeitig stellvertretender Rektor war und vermutlich der erste schwarze Mann, den ich je in einer Machtposition erlebt hatte. Ich fürchtete mich ein wenig vor ihm, vor den peinlichen Dingen, die er mir vorwerfen könnte. Groß gewachsen und mit durchgestrecktem Rücken patrouillierte er in dunklem Anzug und blankpolierten Schuhen die Grund- und Seitenlinien entlang. Manchmal, wenn wir ihn enttäuscht hatten, mussten wir uns an der Wand der Turnhalle aufstellen, während er mit dem Basketball in der Hand im Mittelkreis blieb.

«Stillgestanden», rief er. «Ruhe jetzt.»

Dann zielte er auf einen unserer Köpfe, und derjenige musste ausweichen. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals einer getroffen oder gar verletzt wurde, obwohl der Ball mit immenser Wucht gegen die Wand knallte. Aber seine Botschaft kam an. Zwei Botschaften eigentlich: Manchmal müsst ihr auf mich hören, und manchmal müsst ihr eurem Gefühl folgen. Für ihn bestand ein wichtiger Teil seiner Aufgabe darin, uns neben anderen Dingen auch beizubringen, Männer zu sein – auf eine Art und Weise, wie das Lehrer und Eltern nicht konnten oder wollten. Meine Probleme beim Highschool-Sport hatten wohl auch damit zu tun, dass ich das nie gelernt habe.

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