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Vorwort

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Wie man so schön sagt, beginnt jede Reise mit dem ersten Schritt – oder vielleicht auch einfach mit der allerersten Destination. Und meine erste Reise allein führte mich, im Rheinland aufgewachsen, mit 14 Jahren ausgerechnet nach Hamburg. Noch heute erinnere ich mich an die Aufregung, die ich verspürte, als der Intercity nach dem Bahnhof Hamburg-Harburg über die Norderelbe fuhr und ich die ersten Pötte und Kräne im Hamburger Hafen erspähte. Alles wirkte so unglaublich groß, roch nach weiter Welt und weckte wohl erstmals meinen Entdeckerdrang. Ich weiß noch, wie ich abgeholt wurde und wir mit der S1 zum Jungfernstieg fuhren, wie ich das erste Mal die Binnenalster erblickte mit ihrer großen Wasserfontäne in der Mitte und wie wir im Restaurant Alex mit schönstem Alsterblick zu Mittag aßen – noch heute ein beliebtes Lokal bei Hamburgern und Besuchern zugleich.

Die erste Hafenrundfahrt, die ich ganz allein unternahm, brachte mich zum Lachen, denn ich mochte den trockenen Hamburger Humor und die Art, wie viele Menschen auch das ‚St‘ zu Beginn eines Wortes ganz spitz aussprachen. Hamburg lehrte mich meine Leidenschaft für Musicals – als Erstes fürs „Phantom der Oper“ in der Neuen Flora an der Stresemannstraße, bei einem weiteren Besuch kam „Cats“ in einer Halle unweit der Reeperbahn hinzu. Es war unglaublich aufregend, diese Glitzermeile voller für Jugendliche verbotener Eingänge und Läden spätabends hinab zu spazieren, in den Schaufenstern Bilder spärlich bekleideter Frauen sowie die bizarrsten Objekte zu sehen und Betrunkenen auszuweichen, die sich überall knubbelten.

Wie jeder Hamburg-Newbie musste auch ich auf den Michel kraxeln, den Blick über die Landungsbrücken bis zur Elbe bestaunen und den Eingang zu St. Paulis Altem Elbtunnel, der auf keiner Hamburg-Postkarte fehlt. Und dann war da der schicke Stadtteil Blankenese, wo ich unterkam, mit seinen Villen und unzählig vielen Treppen – eine Welt für sich fernab des Trubels der Innenstadt, die mir schon damals einen Eindruck der verschiedenen Gesichter Hamburgs vermittelte.


Ja, Hamburg und ich, das war nahezu Liebe auf den ersten Blick. Und obwohl ich nach dem Studium jahrelang im Ausland lebte, schwor ich mir, nur nach Hamburg zu ziehen, sollte ich jemals nach Deutschland zurückkehren. Gesagt, getan: Seit Oktober 2016 ist Hamburg meine Wahlheimat. Aber vielleicht auch irgendwann wieder mein persönliches Tor zur Welt, denn wer weiß schon, wann es an der Zeit ist, den Anker wieder zu lichten?

Bernadette Olderdissen

Hamburg – HeimatMomente

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