Читать книгу Die Abenteuer von Liebliesel & Liebdusel - Bernd-Arno Kortstock - Страница 11

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Auf der Suche mit Hubert und Hubert

Liebliesel schwamm mit den beiden Brüdern Hubert und Hubert den Bach hinauf. Ihre starken und kräftigen Platschfüße gaben sich alle Mühe, um mit den beiden auf einer Höhe zu bleiben und sie nicht zu verlieren. Hubert der Gesprächige erzählte von seinem Leben am Teich und von seiner großen Familie, die alle mit ihm und seinem Bruder im Teich wohnten. Er erzählte auch, wie sie sich jeden Sonntag den Spaß machten, die Angler zu ärgern, die extra aus der Stadt kamen, in der Hoffnung, einen von den dicken Hechten zu fangen. Ja, die bringen extra dicke, fette Stadtregenwürmer mit, weil sie in ihrem Buch für Angler gelesen haben, dass die besonders lecker sein sollen. Dabei weiß doch jeder, der nur ein bisschen was von Regenwürmern versteht und Ahnung hat, dass Stadtregenwürmer durch und durch nach Schwermetall schmecken. „Manchmal nehmen wir ihnen einfach den armen Wurm vom Haken, und schicken den kleinen, armen Wurm in unsere Unterwasser-Stadtwurm-Erholungshöhle. Und anstatt des armen Wurmes hängen wir einfach einen Stiefel oder ein verrottetes Fahrrad an den Haken“, erzählt Hubert der Gesprächige begeistert. Liebliesel hörte sich die Geschichten von Hubert an und dachte ein wenig an Liebdusel, der sich sicher über solche neuen Freunde freuen würde. Sie dachte an die Geschichte, die sie ihm vor gar nicht allzu langer Zeit erzählt hatte. Und die begab sich folgendermaßen: Es war noch gar nicht lange her, als die beiden noch an ihrem alten Teich wohnten, da begab es sich, dass Liebdusel, der gerade aufgestanden war und seine morgendliche Gefiederwäsche machte, so laut sang und spritzte, als ob er sich seit drei Wochen nicht mehr richtig gewaschen hätte. Er sang so laut und schief, dass keiner mehr in seiner Umgebung schlafen konnte. Um dem ein wenig Einhalt zu gebieten, erzählte Liebliesel ihm die Geschichte von der kleinen Entenprinzessin, die seit langer Zeit auf der Suche nach einem stummen Erpelgemahl war. Als er diese Geschichte hörte und auch hörte, welch wunderschönes gelb-braunes Gefieder die Entenprinzessin hatte, verstummte er augenblicklich und suchte den ganzen Tag den Teich nach der Prinzessin ab. Erst spät am Abend mit viel Hunger im Bauch kehrte er wieder heim und schaute Liebliesel mit seinen kleinen lustigen Knopfaugen an und sagte zu ihr: „Du, Liebliesel, gibt es die Prinzessin wirklich?“ „Bestimmt gibt es sie, wenn man sie ganz fest sucht, wird man sie auch finden.“ Liebdusel schaute Liebliesel an, gähnte noch einmal entenherzlich und versicherte ihr, dass er sich gleich morgen in der Frühe wieder auf die Suche machen würde.

Ach ja, der kleine Erpel wie sehr sie ihn doch vermisst, dachte sie.

Hubert und Hubert schwammen recht still den Bach voraus und versicherten Liebliesel, dass sie bald den Punkt erreichen würden, wo sie den Erpel und den Biber zuletzt gesehen hatten.

Eine Biegung und noch eine Biegung, Liebliesel wurde so langsam ungeduldig. „Ihr habt gesagt, nach der nächsten Biegung wären wir da.“

„Wir haben nur gesagt, dass wir die beiden bei einer Biegung gesehen haben, nicht an welcher Biegung.“

„Ja, genau“, sprach jetzt auch Hubert der Schweigsame.

Unterdessen hockte Liebdusel auf einem Baumstumpf und lauschte den opernartigen Gesängen einer Nachtigall mit Namen Nour. Es war ein regelrechtes Konzert mit vielen Zuhörern, die von überall aus dem Wald gekommen waren, um sie zu hören. Gleich neben Liebdusel saß Ibo, der genüsslich an einem Stück Schilfrohr nagte, welches der Biber aus dem Bach gefischt hatte, dem er und der Erpel seit geraumer Zeit folgten. Der Biber war sehr angetan von den Gesängen der Dame Nour und überlegte, ob er sie nicht einmal zu sich nach Haus einladen könnte, damit seine Frau und seine Kinder auch einmal diesen lieblichen Gesang hören könnten. Als das Konzert vorüber war, hörte man, wie die Zuhörer mit den Flügeln flatterten, den Schnäbeln schnatterten oder auch einfach nur gurrten, wie es die Tauben taten. Liebdusel und Ibo ließen es sich nicht nehmen, der Nachtigall persönlich zu ihrem wunderschönen Gesang und dem Erfolg, den sie bei ihren Zuhörern hatte, zu gratulieren.

„Guten Tag, das ist mein Freund Liebdusel der Erpel und ich bin Ibo der Biber Biber“, sagte Ibo zu der Dame.

„Sag mal mal, woher kommst du denn und musst du bald weiterziehen ziehen?“ Die Nachtigall schaute die beiden an und erklärte ihnen, dass sie aus einem fernen Land käme, wohin sie jedes Jahr im Herbst wieder zurückfliegt, um ihre Eltern zu besuchen.

Die drei saßen noch lange beieinander und die beiden erfuhren noch von Nour, dass ihr Name eine besondere Bedeutung für jemanden wie sie als Nachtigall habe. Und dass sie als arabische Nachtigall die Aufgabe hätte, Licht in die Dunkelheit zu bringen. Und so kam es, dass ihre Mutter ihr den Namen Nour gab, welcher „Licht“ bedeutet. „Oh, wenn nur meine Freundin Liebliesel hier wäre, die hätte sich sicher auch sehr über deinen Gesang gefreut.“

Mit einem Male kam Unruhe im Wald auf, alle redeten wie wild durcheinander, als ein Eichhörnchen auf die drei zukam.

„Hallo, ihr drei, hört mal, da suchen zwei Hechte und eine Ente nach einem Erpel mit Namen Liebdusel. Kennt jemand von euch diesen Erpel?“

„Ja, natürlich, der Erpel bin ich“, sprach Liebdusel, „Wo sind denn die drei?“

„Ja, hier bin ich!“, sprach eine sehr vertraute Stimme den Erpel von hinten an.

„Liebliesel, ich habe dich endlich wiedergefunden.“

Die beiden fielen sich vor Freude in die Flügel, sodass die Federn nur so flogen.

Sie tanzten umeinander herum und schnatterten aufeinander ein.

Liebdusel stellte ihr Ibo und Nour vor und Liebliesel tat es ihm gleich, indem sie ihm Hubert und Hubert vorstellte.

Und so begab es sich, dass sich die fünf neuen Freunde am nächsten Morgen gemeinsam aufmachten zu dem Teich, der Liebliesels und Liebdusels neues Zuhause werden sollte. Die Nachtigall versprach den fünfen, sie im kommenden Frühjahr zu besuchen.

Die Abenteuer von Liebliesel & Liebdusel

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