Читать книгу Die Abenteuer von Liebliesel & Liebdusel - Bernd-Arno Kortstock - Страница 8
ОглавлениеAuf der Suche nach Liebdusel
Liebliesel blickte sich um und sah weit und breit keinen Liebdusel mehr.
„Wo steckst du denn nun schon wieder, komm heraus und zeig dich.“
Aber rundherum rührte sich nichts, kein Liebdusel weit und breit. „Na, dann geh ich allein weiter, wenn du noch ein wenig trödeln willst, ist das deine Sache. Ich jedenfalls habe Hunger und nach der nächsten Biegung sind wir auch schon am Ziel und dann gibt es die leckersten Algen weit und breit.“ Aber auch dadurch ließ sich kein Erpel weit und breit blicken. „Nanu“, dachte Liebliesel, „Der wird sich doch nicht verlaufen haben.“ Und so schnell, wie sie ihre kleinen Watschelfüße watscheln konnte, lief sie zur nächsten Biegung, wo der See lag, den die beiden sich zum Ziel gesetzt hatten. „Hallo, hallo, hört mich jemand, ich brauche dringend eure Hilfe. Mein kleiner Freund Liebdusel hat sich verlaufen und irrt ganz allein ohne mich herum.“ Von weitem sah Liebliesel die beiden Schwäne, wie sie majestätisch über den Teich schwammen und alles um sich herum ignorierten, als seien sie ganz allein auf der Welt. „Hey, ihr da, ihr beiden, habt ihr meinen kleinen Freund gesehen?“
Die beiden Schwäne schauten sich an und steckten nur ihre beiden Hälse hinter ihre Flügel, um sie zu putzen. „Na, den beiden ist vor Schönheit auch nicht mehr zu helfen“, dachte sie sich. Liebliesel sah, wie ein kleiner Frosch mit seiner Familie an ihr vorbei hüpfte und jedes Mal, wenn sie landeten, gaben sie ein lautes Quaken von sich.
„Hallo, Familie Frosch, habt ihr meinen kleinen Freund gesehen? Er sieht fast genau so aus wie ich, ist nur ein wenig kleiner, ein wenig dünner, hat aber immer Hunger und ganz kleine, lustige Augen, die manchmal ganz doll blitzen, wenn er nichts zu essen bekommt.“
Vater Frosch schaute das Entlein an und blickte sich zu seiner Familie um.
„Habt ihr ein Entlein gesehen, auf das die Beschreibung passt?“, fragte er seine drei Kinder. Jedoch die verneinten nur und der Vater Frosch sagte zu Liebliesel, dass es ihm leidtäte und er ihr auch nicht weiter helfen könne, da sie jetzt weiter wandern müssten, bevor die Störche wieder aus dem Süden da wären. Liebliesel schwamm ein wenig weiter auf den Teich hinaus und grübelte darüber nach, wen sie noch fragen sollte und wer ihr weiterhelfen könnte. Mit einem Mal spritzte das Wasser nur so auf wie eine Fontäne und Liebliesel erschrak so dermaßen, dass ein lautes „Huch!“ über ihren Schnabel kam. Die beiden Hechte, die jeden Morgen um die Wette schwammen, kamen an ihr wie zwei Schnellboote vorbei gesaust. „Hey, hallo, könnt ihr zwei mir weiter helfen, ich bin hier neu an diesem See und ich suche meinen Freund und Weggefährten. Habt ihr ihn vielleicht gesehen oder wisst etwas über ihn?“
„Selber hallo“, sagten die beiden. „Wie heißt du denn eigentlich, hier ist es schon üblich, sich vorzustellen, wenn man neu ist an diesem Teich.“
„Ich bin Liebliesel, eine Entendame und komme vom Teich der tausend Enten, und ihr?“
„Ich heiße Hubert und das ist mein Bruder Hubert, nicht wahr, Hubert? Sag doch auch mal was.“
„Ich bin Hubert“, sagte Hubert nur.
„Naja, er ist nicht so gesprächig Fremden gegenüber.“
„Ich bin nicht so gesprächig Fremden gegenüber“, wiederholte Hubert seinen Bruder.
„Wir sind heute Morgen um die Wette den Bach hinauf geschwommen.
Da sind uns zwei begegnet, ein Erpel und ein Biber. Der Erpel konnte den Schnabel nicht halten und der Biber wiederholte immer sein letztes Wort.“
„Wo war das, könnt ihr mich zu ihnen führen?“, schnatterte Liebliesel ganz aufgeregt. Die beiden Brüder schauten sich an, schauten Liebliesel an, schauten sich wieder an und Herbert sagte nur zu seinem Bruder: „Naja, warum nicht, wir können ruhig noch ein paar Runden schwimmen.“
Und so zog Liebliesel mit den beiden Brüdern los, um ihren besten Freund wieder zu finden.