Читать книгу Mörder aus Passion - Bernd Michael Grosch - Страница 54
Erscheinen Naim Praha’s.
ОглавлениеNaim Praha war ein Roma aus Jugoslawien, der bereits seit etlichen Jahren in Deutschland lebte und mit einer bleibeberechtigten Türkin verheiratet war.
Mehrfach schon fiel Praha bei der Sozialbehörde unangenehm auf. – Er kam Meldeaufforderungen nicht nach und wurde immer wieder ermahnt und verwarnt, bis ihm schließlich die Unterstützung gesperrt wurde. Es konnte dann ein halbes Jahr vergehen, ehe Praha wieder erschien, um sich neuerlich per Antrag für Ünterstützung anzumelden.
Karl Liebknecht war überzeugt davon, dass Praha in keinster Weise wirklich bedürftig zu nennen war. Dieser fuhr in einem schwarzen BMW vor, von welchem er allerdings behauptete, dass er nicht ihm selbst gehöre, sondern der Wagen eines Bekannten sei, Welcher ihm diesen leihweise zur Verfügung stelle.
Naim Praha war frech, vorlaut und unverschämt; bereits mehrmals musste er vom hauseigenen Sicherheitsdienst angetrunken aus den Räumen der Behörde entfernt werden, doch schien dies in keinster Weise für den ausgezeichnet deutsch Sprechenden eine Lehre zu sein.
„Ich kenne meine Rechte“, war seine ständige Redensart.
- „Herr Praha, was wünschen Sie ? Sie wissen, dass wir zur Zeit sehr beschäftigt sind und...“
„Ich brauche Geld“, unterbrach Naim Praha die Ausführungen des Sachbearbeiters, „ich brauche unbedingt einen Vorschuss, damit ich die Miete bezahlen kann.“
„Sie sind bei uns nicht gemeldet, Herr Praha“, entgegnete Liebknecht kalt, „falls Sie Sozialhilfe beziehen möchten, lassen Sie sich Unten einen Antrag geben, füllen diesen aus und reichen ihn dann ein. Sie kennen das Prozedere.“