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1.1.7 Unternehmen und Haushalte im Tauschkontakt

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Private Unternehmen (mit und ohne eigene Rechtspersönlichkeit) und private Haushalte (vgl. Abschnitt 1.1.6) sind über den Güter- und Faktormarkt miteinander verbunden, auf denen sie als Spezialisten und damit als Anbieter und Nachfrager aufeinander treffen und sich in ihren Wünschen und Plänen selbst untereinander abstimmen (koordinieren) oder von außen abgestimmt werden. Wie konkret die Planabstimmung bzw. der Interessenausgleich erfolgt, ist die Frage nach dem Koordinationsmechanismus, mit dem wir uns im 2. Kapitel näher befassen werden.

Güter- und Faktormarkt

Auf dem Gütermarkt wird entschieden, welche Güter in welchen Mengen von den privaten Unternehmen für die privaten Haushalte produziert werden, während über den Faktormarkt die privaten Haushalte als Faktoreigentümer den privaten Unternehmen als Faktorkombinierern die zur Produktion notwendigen Produktionsfaktoren zur Verfügung stellen. Auf dem Gütermarkt treten die privaten Haushalte also als Nachfrager nach den Gütern auf, die ihnen dort mit ihrer Hilfe von den Unternehmen angeboten werden. Andererseits bieten die privaten Haushalte auf dem Faktormarkt den privaten Unternehmen ihre Hilfe in Form der Nutzung ihres Eigentums an Arbeitskraft, Boden oder/und Kapital an, die von den privaten Unternehmen benötigt und daher nachgefragt wird, um das Güterangebot erstellen zu können. Damit ist der Kreis geschlossen.

Geldströme überlagern die Güter- und Faktorströme

Private Haushalte und private Unternehmen sind aber nicht nur über Güter- und Faktorströme, sondern auch über Geldströme miteinander verbunden, die den Güter- und Faktorströmen entgegengerichtet sind und sie gleichsam wie ein Schleier überlagern. Die Tauschbeziehungen zwischen den Spezialisten als Anbietern und Nachfragern erfolgen nämlich unter Einsatz von Geld als allgemeinem Tauschmittel (vgl. Abschnitt 6.1.3). Es ergibt sich dadurch eine weitere Wechselbeziehung (Interdependenz) zwischen den Wirtschaftssektoren. Diese Interdependenzen wurden schon früh in der Wirtschaftsgeschichte von – damals noch stark naturwissenschaftlich bzw. medizinisch geprägten – Ökonomen wie z. B. dem französischen Arzt FRANÇOIS QUESNAY (1694–1774) in Diensten von Ludwig XV. mit dem menschlichen Blutkreislauf verglichen.

Der beschriebene Wirtschaftskreislauf zwischen den privaten Unternehmen und Haushalten lässt sich in einer Übersicht verdeutlichen:


Situationsbezogene Antwort 7

Die Geschäftspartner von Installationsmeister Röhrl im privaten Haushaltssektor sind zunächst seine Kunden, die sich von ihm eine Pelletheizung einbauen lassen. Werden in den privaten Haushaltssektor entgegen der offiziellen Definition keine Unternehmen einbezogen, so handelt es sich bei den installierten Pelletheizungen nur um Konsumgüter. Mit deren Verkauf macht Installationsmeister Röhrl in einer Geldwirtschaft einen Umsatz, der für die privaten Haushalte Konsumausgaben darstellt. Die ihm zufließenden Geldmittel gibt Installationsmeister Röhrl wie in einem Kreislauf wieder an die privaten Haushalte zurück, weil er von ihnen die Nutzung der Produktionsfaktoren erhalten hat. Für die Eigentümer der Produktionsfaktoren sind diese Geldmittel Einkommen (Faktoreinkommen). Da nicht nur die Beschäftigten von Installationsmeister Röhrl als Eigentümer des Produktionsfaktors Arbeit, sondern auch er selbst als Eigentümer der Produktionsfaktoren Boden und Kapital dem privaten Haushaltssektor angehören und er eigene Produktionsfaktoren gleichsam an sich selbst in seiner Rolle als Unternehmer „verleiht“, zählt neben den Löhnen und Gehältern seiner Beschäftigten auch sein Gewinn zum Faktoreinkommen.

Volkswirtschaft, 4. Auflage

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