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3.4. Kunstgeschichte als Geistesgeschichte – Von der Ikonographie zur Ikonologie

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Ikonographie

Bialostocki 1973, 44ff, 51ff

Die hauptsächlich von der Wiener Schule der Kunstgeschichte initiierte Methode der Ikonologie könnte man unter dem programmatischen Buchtitel Max Dvoraks zusammenfassen: Kunstgeschichte als Geistesgeschichte (1924). Diese Losung beschreibt treffend die Erweiterung der ikonographischen Methode der Kunstgeschichte auf die ikonologische. Die Ikonographie war von Heinrich Wölfflin pointiert formuliert worden. Sie umfasste Beschreibung und Interpretation des Inhalts von Kunstwerken. Dabei ging es um unmittelbare Vergleiche. Wölfflin arbeitete in seinen Lehrveranstaltungen stets mit zwei Diaprojektoren, um Kunstwerke anhand eines Kriterienkataloges vergleichen zu können. Darüber hinaus interpretierte er Kunstwerke aufgrund von Programmschriften und Äußerungen der Künstler und Auftraggeber, schöpfte Informationen aus Vertragstexten und anderen kunsthistorischen Deutungen. Die Methode war in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s weit verbreitet und es gibt eine uferlose Literatur, die alle Aspekte der ikonographischen Analyse dokumentiert.

Ikonologie

Ebd., 48

Grob gesprochen erweiterte die Ikonologie die Ikonographie durch eine geistesgeschichtliche Kontextualisierung der Kunstwerke. Sie verlangt vom Interpreten eine Vertrautheit mit der Kultur- und Ideengeschichte. Terminologisch scheint die Methode – wenn man von Cesare Ripas Iconologia einmal absieht – auf Godfridus Johannes Hoogewerff zurückzugehen, der 1931 einen entsprechenden Vorschlag machte. Der Sache nach gibt es naturgemäß mehrere Vorlagen. Etwa kam bereits Lessings Untersuchung Wie die Alten den Tod gebildet von 1769 der Intention der Ikonologie sehr nahe. Die konziseste Ausarbeitung erfuhr die Methode der Ikonologie im Umkreis des Warburginstituts, namentlich bei Ernst Panofsky.

Kunstphilosophie und Ästhetik

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