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2.1. Kunstphilosophie und Ästhetik

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2.2.

Was ist nun dieses Niemandsland zwischen Philosophie und Kunstgeschichte, um das es in den kommenden vielen Seiten gehen soll? Ästhetik und Kunstphilosophie sind nirgendwo verbindlich definierte Begriffe, aber in ihnen sind jene künstlerischen Genres heimisch, die aus der Philosophie bereits im 19. Jh. ausgezogen sind. Aus Gründen, die ich im systematischen Abschnitt ausführlicher darlegen werde, trete ich für eine Unterscheidung von Kunstphilosophie und Ästhetik ein. Das Ergebnis der dortigen Ausführungen vorwegnehmend, plädiere ich für die umstandslose Etablierung des Fachs Kunstphilosophie in Analogie zu anderen speziellen Genres der Philosophie wie Metaphysik oder Wissenschaftsphilosophie. Der häufig vorgebrachte Einwand einer fehlenden exakten Bestimmung eines solchen Fachgebietes relativiert sich schon dadurch, dass das auch für andere Genres der Philosophie gilt. Wenn man darauf blickt, welch unterschiedliche inhaltliche und methodische Zugänge sich unter den Titeln Metaphysik und Ontologie versammeln, dürfte das Gemeinte klar sein. Kunstphilosophie wäre dann jene philosophische Disziplin, in der die Fragen um die Kunst im weitesten Sinn abgehandelt werden, vom Wesen der Kunst über den Sinn von Schönheit, über Rezeptionsfragen und die Eigenart ästhetischer Urteile bis hin zu den kulturellen Kontexten, mit denen Kunst kommuniziert. Selbstverständliche methodische Voraussetzung einer solchen Auffassung von Kunstphilosophie ist die gleich zu beschreibende Interdependenz kultureller Erzählungen. Nur so lässt sich eine Transversalität des Begriffs der Kunstphilosophie aufrechterhalten, bei der die ausgewählten Genres, bildende Künste und Architektur, in Verbindung mit der Kulturgeschichte gebracht werden können.

X.1.2./X.1.4.ff.

Ästhetik demgegenüber hätte zu tun mit sinnlicher Erfahrung. Denn am Beginn jeder ästhetischen Äußerung steht eine sinnliche Wahrnehmung in irgendeiner Form. Ästhetik wird sich dann – abseits von den alten Vorstellungen einer Theorie des Schönen oder des sinnlichen Erscheinens – definieren lassen als Theorie ästhetischer Erfahrung.

Ich habe bereits mehrmals auf die Einschränkung des vorliegenden Werks auf bildende Kunst und Architektur verwiesen. Nun wird diese Begrifflichkeit in der einschlägigen Literatur verschieden verwandt. Der Ausdruck bildende Kunst, der Ende des 18., Anfang des 19. Jh.s aufkam, umfasst meist alle gestaltenden Künste, also neben Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie, Film auch die Baukunst. Wenn ich im Folgenden zwischen bildender Kunst und Architektur unterscheide, entspringt das keiner begriffstheoretisch ausgefeilten These, sondern dient einfach dazu, einen sprachlichen Unterschied der beiden hauptsächlich besprochenen Genres, Malerei und Skulptur auf der einen, Architektur auf der anderen Seite, machen zu können.

Kunstphilosophie und Ästhetik

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