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7 - SICHERES NETZWERK

Überblick: Wir richten eine statische Netzwerkadresse für unseren Server und schalten die IPv6-Unterstützung für das Netzwerk ein.

Heutige Computer sind ohne Internetzugang fast nicht mehr denkbar. Webseiten, E-Mail, soziale Netzwerke und andere Dienste sind in unserem Leben zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Damit dies auch mit dem Raspberry Pi sicher funktioniert, schauen wir uns die Netzwerkeinstellungen einmal im Detail an.

7.1 - Netzwerk statisch einrichten

Ihr Raspberry Pi hat bisher von Ihrem Router per DHCP eine dynamische IP-Adresse im Netzwerk zugewiesen bekommen. Damit ist er sofort erreichbar. Aber der Router kann diese Adresse auch wieder wechseln, womit das eine oder andere Programm nicht mehr auf den Raspberry Pi zugreifen kann und eventuell nicht mehr fehlerfrei funktioniert. Das wollen wir jetzt ändern. Wir weisen dem Raspberry Pi eine statische IP-Adresse zu, über die er zukünftig immer im Netz zu finden ist.

Geben Sie im Terminal folgenden Befehl ein

$ sudo nano /etc/network/interfaces

Sie sehen die Datei „interfaces“, in die Sie folgende Einträge schreiben oder ergänzen:

auto eth0

iface eth0 inet static

address 192.168.#.#

netmask 255.255.255.0

gateway 192.168.#.#

Diese Daten müssen Sie noch auf Ihr Netzwerk anpassen. Anstelle des # tragen Sie die Netzwerkadresse des Raspberry Pi ein. Diese ermitteln Sie mit dem Befehl

$ network

Die Adresse des Raspberry Pi hängt davon ab, welchen Adressraum ihr Router allen Rechnern zuweist. Das Gateway ist widerum die IP-Adresse des Routers, also in unserem Fall der Fritzbox oder des Speedport. Entsprechend befindet sich der Raspberry Pi auch in dem Adressraum, der an der letzten Stelle aus einer Adresse zwischen 1 und 254 besteht. Speichern Sie die Datei mit Ctrl-O ab und beenden nano mit Ctrl-X.

Anschließend starten Sie den folgenden Befehl:

$ sudo nano /etc/resolv.conf

und tragen in der Datei resolv.conf den Gateway, also den Router, als Nameserver ein.

nameserver 192.168.#.#

Wieder speichern Sie es mit Ctrl-O ab und beenden nano mit Ctrl-X.

Ab jetzt bekommt der Raspberry Pi bei jedem Neustart automatisch dieselbe IP-Adresse an seinem Netzwerkkabel zugewiesen. Zwischenzeitlich können Sie das Netzwerk auch mit dem Befehl

$ sudo ifdown -o eth0

$ sudo ifup -o eth0

beenden und neu starten. Ob dies erfolgreich war, überprüfen Sie ganz einfach mit dem Befehl

# ifconfig -a

Im Bereich eth0 sollte jetzt die neue IP-Adresse des Servers eingetragen sein.

7.2 - WLAN-Stick einrichten

Falls Sie später den Raspberry Pi mit einem WLAN-Stick mit Ihrem Netzwerk verbinden wollen, sieht die Sache etwas anders aus. Bitte tragen Sie dazu folgende Einträge in die Datei interfaces ein:

allow-hotplug wlan0

iface wlan0 inet static

address 192.168.#.#

netmask 255.255.255.0

# iface wlan0 inet manual

wpa-roam /etc/wpa supplicant/wpa supplicant.conf

Auch hier tragen Sie anstelle des # die Netzwerkadresse des Raspberry Pi ein. Damit ist der WLAN-Stick verbunden und eine IP-Adresse zugewiesen.

7.3 - IPv6 in Raspbian aktivieren

Die IP-Adresse, die wir vorhin vergeben haben, gehört zu dem Protokoll IPv4. Dieses Protokoll ist im Internet eigentlich nicht mehr gebräuchlich, da es mehr Rechner gibt, als mit diesem Adressraum erreicht werden können. In privaten Netzwerken, die sich hinter einem Router befinden, ist dieser Adressraum hingegen noch gängige Praxis.


7.1. Abbildung: Mit dem Befehl ifconfig erfahren Sie, ob der Pi schon für IPv6 bereit ist

Anders verhält es sich mit dem IP-Protokoll IPv6. Dieses Protokoll ist im Internet bereits weitgehend der Standard. Manche Anwendungen verlangen es deshalb zwingend.

Standardmäßig wird IPv6 von Raspbian aber nicht unterstützt und ist deshalb nicht aktiviert. Wir müssen also dafür sorgen, dass dem Raspberry Pi eine 128-„bittige“ IP-Adresse zugeordnet wird, falls Ihr Router IPv6 im Heimnetz unterstützt. Die IPv6-Unterstützung läßt sich problemlos nachrüsten, denn diese ist im Betriebssystem bereits durch ein Kernelmodul bereitgestellt.

Bis zum nächsten Neustart kann das IPv6 Modul mit

$ sudo modprobe ipv6

aktiviert werden.

Wir wollen IPv6 jedoch permanent aktivieren. Dazu tragen wir in die Datei /etc/modules einfach eine neue Zeile mit dem Wort „ipv6“ ein und starten den Raspberry Pi neu. Ob das Modul erfolgreich gestartet wurde, erkennen Sie mit dem Befehl

$ sudo ifconfig

Im Bereich etho stehen in der zweiten Zeile jetzt unter der IPv4-Adresse mindestens eine weitere IP-Adressen, die mit fe80: beginnt.

In manchen Fällen kann es passieren, dass der Raspberry Pi nach dem Neustart den Betrieb von IPv6 verweigert und den folgenden Fehler ausgibt:

libkmod: ERROR ../libkmod/libkmod-module.c: 791 kmod module insert module: could not find module by name=’on‘

ERROR: could not insert ‚on‘: Function not implemented

Das Problem deutet darauf hin, dass Ihre Distribution noch mit einem älteren Kernel ausgestattet ist. Der Upgrade der Distribution und des Kernel kann mit einem

$ apt-get dist-upgrade

und anschliessendem Reboot gelöst werden. Bei dem Vorgang wird die Distribution auf den neuesten Stand gebracht und dabei eine neue Kernelversion installiert, die mit der entsprechenen Moduldatei ausgestattet ist.

Linktipps:

https://www.raspberrypi.org/blog/another-update-raspbian/

Mit dem Raspberry Pi zum eigenen Homeserver

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