Читать книгу Mit dem Raspberry Pi zum eigenen Homeserver - Bernhard Münkel - Страница 7
Оглавление2 - GRUNDAUSSTATTUNG
Als ich die kleine Platine zum ersten Mal aus der unscheinbaren Verpackung nahm, wollte ich meinen Augen kaum trauen: Dieser Zwerg soll ein vollwertiger Computer sein? Ohne Zweifel: Prozessor, Hauptspeicher und Anschlüsse sind so dimensioniert, dass man damit einen einfachen Arbeitsplatzrechner oder eine Surfstation ersetzen kann.
Abbildung 2.1: Klein, aber oho – der Raspberry Pi überzeugt durch seine Leistung
Angesichts des Strombedarfs von unter zwei Watt ist das auch eine verlockende Aussicht.
Dennoch fehlen dem kleinen Rechner noch allerhand Peripheriegeräte, damit er auch seinen Dienst tun kann. Dazu gehört folgende Hardware:
• Netzteil (oder aktiver USB-Hub): Um mit Strom versorgt zu werden, braucht der Raspberry Pi ein Netzteil mit 5 V und mindestens 1.2 A (1200 mA). Obwohl er über vier USB-Steckplätze verfügt, hat der Raspberry Pi nicht genug Leistung, um eine externe Festplatte mit Strom zu versorgen. Sollten Sie also planen, an Ihrem Server eine kleine Festplatte mit ihrer Mediensammlung zu stecken, lohnt es sich, von vorne herein einen aktiven USB-Hub einzuplanen. Dieser kann dann auch gleich die Stromversorgung des Raspberry Pi mit übernehmen. Dazu brauchen Sie zusätzlich ein USB-zu-MicroUSB-Kabel, das die Stromversorgung übernimmt. Der Raspberry Pi wird letztendlich mit zwei USB-Verbindungen am aktiven Hub hängen.
• SDHC Speicherkarte – min. 4 Gbyte: Für das Betriebssystem benötigt der Raspberry Pi eine SD-Karte. Diese sollte mindestens 4 Gbyte umfassen. Für unser Serverprojekt reicht diese Speichergröße, denn wir werden alle Nutzerdaten auf einen externen Datenspeicher auslagern - so wie es die Profis auch tun.
Abbildung 2.2: Praktischerweise können microSD-Karten mit einem Adapter auch als SD-Karte verwendet werden
• USB-Stick (16 - 32 Gbyte) oder USB-Platte: Für alle Daten, die wir auf unserem Server ansammeln, brauchen wir einen großen - besser noch größeren - Datenspeicher. Für den Anfang tut es ein USB-Stick mit 16 oder 32 Gbyte. Aber sie werden sehr bald merken, dass eine externe Festplatte auch eine gute Anschaffung ist. Es reicht eine handelsübliche 2,5 Zoll USB-Festplatte (USB 2.0) ohne eigenes Netzteil und externe Stromversorgung. Diese holen wir uns über den aktiven USB-Hub.
• Tastatur, Maus: Zwar kann der Raspberry Pi vollständig über das Netzwerk gesteuert werden und Sie werden später fast ausschließlich von der Ferne auf ihn zugreifen. Für die ersten Schritte tun Sie sich aber einfacher, wenn Sie den Raspberry Pi mit einer USB-Maus und -Tastatur ausrüsten können.
• HDMI-Kabel: Für die Ersteinrichtung und um auch einmal lokal am Server arbeiten zu können, lohnt es sich, ein HDMI-Kabel für den Anschluß an einen TV oder Monitor vorzuhalten. Grundsätzlich kann der Raspberry Pi auch nur über das Netzwerk betrieben werden. Die dazu notwendigen Programme erklären wir weiter unten.
• Netzwerk-Kabel oder WLAN-Stick: Damit der Raspberry Pi im Netzwerk angesprochen werden kann, muss er damit verbunden werden. Deshalb brauchen Sie auf jeden Fall ein Netzwerk-Kabel (CAT5) oder einen WLAN-USB-Stick. Im ersteren Fall wird der Raspberry Pi sofort im Netzwerk erkannt, was die Sache wesentlich einfacher macht. Als Server sollte er mit maximaler Übertragungsgeschwindigkeit angesprochen werden, weshalb er am besten in der Nähe des zentralen Routers postiert werden sollte. Sollte diese Lösung aber aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, kann der Raspberry Pi auch mit einem WLAN-USB-Stick ausgerüstet und überall im Haus positioniert werden. Bedenken Sie aber bitte, dass er sich dann die Funk-Bandbreite mit allen anderen Geräten teilen muss. Das kann gerade bei hohen Übertragungsraten (zum Beispiel Videoübertragungen) zu ungewünschten Unterbrechungen oder Aussetzern führen. Wir raten deshalb – zumindest für den Anfang – von dieser Lösung ab.
• Soundkabel Klinke-zu-Klinke: Der Raspberry Pi verfügt über einen Sound-Ausgang. Der Sound wird entweder über den HDMI-Port oder über einen analogen Ausgang via Klingenstecker ausgegeben. Diese Eigenschaft macht den Raspberry Pi gut geeignet als Mediaplayer neben der Stereoanlage oder dem TV. Für unseren Fall als Server ist das aber weniger wichtig. Grundsätzlich ist der Raspberry Pi aber in der Lage, als zentraler Mediaserver aus der Ferne verschiedene Räume zu beschallen.