Читать книгу Von Wegen - Birgit Pölzl - Страница 5
ANNA Wolkenkind
ОглавлениеQuarz lag über Rippen aus Granit, die sich über den Bergrücken bis an die Piste zogen. Niedrige Sträucher wuchsen auf Hängen, Windpocken, sagte Liza auf dem Beifahrersitz, um mich ein wenig aufzuheitern, Nester, sagte ich und begann laut zu weinen. Zum Fahrer, der gegen das Weinen zum hundertsten Mal Om Mani Padme Hum spielte, sagte Liza auf dem Beifahrersitz, another song, please.
Ich hab dich lieb, ich hab dich lieb, Blutfäden aus der Nase, Blutfäden aus den Ohren. Groß die Kühlerhaube über uns. Herbert hatte sich hingehockt, Herbert hatte seine Hand gestreckt. Er durfte sie nicht berühren. Und Gott hab ich gedacht, Gott auch gesagt, hab dich lieb zu Maja – und dann gedacht, dass es ihn gar nicht gibt. Oder Gott hatte sich auf Gesichtsgröße zusammengezogen, auf Kindergesichtsgröße.
Das hatte sich ausgewachsen: dass alles unwirklich wird.
Mit der Hand musste ich über den Tisch, ob der Tisch der Tisch noch ist, oder ich musste mit der Hand ans Knie, ob das Knie das Knie noch ist. Nur Maja war da, Maja, die Herbert getötet hatte. Das habe ich nur einmal gesagt und er hat geweint, da habe ich überfahren gesagt, dass er sie überfahren hat.
Das war die Angst auch, die ich hatte: dass Maja gleich unwirklich würde wie alles andere. Nur noch selten konnte ich die Haut in Majas Gesicht spüren, samten, mit Härchen zu den Ohren hin, nur noch selten konnte ich Maja frisieren, den Scheitel ziehen durchs dunkle Haar und dabei verstohlen die Krone berühren, den Himmel, den mein Kind dort liegen hatte. Manchmal sah ich die Tür durchs Kind hindurch, manchmal sah ich den Baum, vor dem Maja stand, den Ast, der tiefer hing, wenn er im Herbst die Früchte trug. Riechen konnte ich Maja noch. Ich wusste, wie sie am Haaransatz roch und am Hals, ich wusste, wie Maja roch, wenn sie vom Sommer draußen kam und wenn sie Frühherbst in den Kleidern trug. Dann war es Abend und ich entkleidete Maja, die undeutlicher wurde, und roch die Achseln und den Bauch, nach Beeren roch Maja, wenn sie die Arme hob und über ihren Kopf das Hemdchen streifte, still roch sie um den Nabel, ganz leicht nach Tamarinde um die Scham.
Wolken fuhren über den Himmel – wie Krapfen, sagte ich zu Maja – fuhren als Schatten über den Rücken der Berge, verdeckten die Sonne, gaben sie frei, rechten das Licht, zogen es von einem Punkt aus in Streifen.
Der Jeep hielt an, wir stiegen aus. Der Fahrer stellte sich hinter den Wall am rechten Rand, wir hockten auf der anderen Seite hinter dem Damm. Schön, sagte Liza, die neben mir ein Feuchttuch aus der Tasche zog. Ja, schön, sagte ich und drehte mich weg und rief Maja, damit wir gemeinsam auf die Wälle gingen; erst raschelten die Gräser, erst wichen wir den Disteln aus, dann sahen wir Sand und Licht und Berge, die hinter den Wällen wie Tierleiber lagen; wir nannten sie Katzen- und Bärenberge, wir nannten sie Hundehügel und Elefantenrücken. Hinter den braungrünen Leibern gleißten Berge aus Schnee; das sind die Königinnen, sagte Maja. Ja, sagte ich und nahm sie an der Hand, damit sie nicht zu den Königinnen lief, weiß und schön, wie sie waren. Ich ging mit Maja zum Auto zurück, ich bettete sie im Auto neben mich und machte die Augen zu, damit ich nicht reden musste.
Ich spürte Lizas Hand auf meinem Oberarm, wir hatten angehalten, die vorderen Türen standen offen. Ich stieg aus, ging durch das Tor, betrachtete die Gebetsmühlen, ging um den Schrein, ging ein zweites und ein drittes Mal - Maja kam nicht mit auf den Platz, Maja trat nicht durch das Tor, ich sah nur den Fahrer und die Frau und ein paar Fremde, die auf den Stufen vor dem Tempel saßen, das Rad aus Gold stand still zwischen den Gazellen über ihnen, darunter das rotbraune Band aus Stroh, die nach außen laufenden Mauern. Eine Frau warf sich hin, streckte die Arme nach vor, stand auf, führte die Arme über dem Kopf zusammen, winkelte sie, berührte mit den Daumenballen die Stirne, das Kinn, die Brustmitte, kniete sich hin, glitt wieder nach vorn, lag gestreckt im Staub; einen Plastikschurz trug die Frau und Lappen hatte sie an den Händen. Nach jeder Umrundung sah ich ein anderes Bild, die Frau war dem Tempel um zwei Körperlängen näher gekommen oder der Fahrer hatte sich eine Zigarette angezündet, Liza, die neben dem Fahrer gestanden war, stand zwei Stufen höher, hatte die Sonnenbrille abgenommen und die Kamera auf die Frau im Staub gerichtet, ein Vogel kreiste über ihnen. Ein Vogel kreiste nicht mehr über ihnen.
Wir warten, rief Liza zu mir herüber. Ihre Stimme war deutlich, hatte sich nicht verloren, als stünde ich in einem Haus aus Plastikfolie, Glas und abgeblühten Rosen. Als hätte Maja wie früher vom Garten her gerufen. Sandkuchen, Ketten aus Löwenzahn, Zitronenfalter, Kreidebilder, Blumensträußchen, Birkenrinde waren in der Stimme. Vielleicht, weil sie sanft war, ohne Anflug von Ungeduld, vielleicht, weil die Frau im Staub lag und der Vogel wieder kreiste.
Als ich mich bückte, um die Schuhe auszuziehen, sah ich den Hof leer und hart ausgeleuchtet; die anderen hatten den Vorhang zur Seite geschoben und waren in den Tempel getreten, die Frau mit dem Plastikschurz warf sich neben mir nieder, Maja kam nicht, obwohl ich sie rief. Ich schob den Vorhang ein wenig zur Seite und sah, wie die anderen Geld zu Geld legten. Überall Scheine, in Schalen auf Getreidekörnern, zwischen Vitrinenscheiben, vor Bildern, die reinkarnierte Lamas zeigten.
Weinrot lagen die Mäntel der Mönche, zwölf Filzmäntel in jeder Reihe. Von oben fiel ein wenig Tageslicht herein, das die Farben grell machte, die weiter hinten im Raum von den Butterlampen gedämpft waren, besänftigt. Wie das Bettzeug, das am Abend lindgrün wurde, wie meine Stimme, die feiner wurde, wenn ich im lindgrünen Bettzeug vorzulesen begann. Liza legte mir ihre Hand an den Rücken und schob mich zu einer anderen Statue hin. Tausend Arme, sagte Liza, und Augen in den Händen. Ich rückte von ihr und zündete Butterlampen an, zeigte Maja die Statue und bat sie, dass sie bei mir bleiben möge.
✧
Gegen Westen fuhren wir. Als Gespinst lag Licht in den Blättern der Pappeln und Weiden, die ihre Wurzeln halb unter Wasser hatten, verhalten lag das Licht auf Säulen, die Zäune übers Hochtal zogen und gleißend lag es auf Sand, auf Stegen aus Kies, auf Bergen, die sich dahinter erhoben. Es war ohne Anspruch. Es hob die Dinge und haarbreit den Raum über uns. Diesseits des Flusses lag im Reif momentlang das Licht und jenseits des Flusses im Dorf, in den Scheiben und Metallleisten dort. Das Licht badete, hüpfte, splitterte, fing sich, legte sich in Arme, Ärmchen. Zog Bänder.
Fuhren Wolken über den Himmel, kämmten das Licht: über das Schwemmland, über die Wälle, die Berge, über den Rücken der Schafe, die in Herden zusammenstanden. Fuhr das Licht in den Jeep, fuhr das Licht über die Figur, die der Fahrer berührte, fuhr es dem Fahrer über den Arm und Liza, die neben dem Fahrer saß, über die Wange.
Durch Maja sah ich hindurch, sah die graue Polsterung, sah Nähte, die im rechten Winkel auseinanderstrebten, abgewetzte Stellen. Ich konnte sie nicht beim Namen rufen, ganz fein war mein Kind, eine Wolke, die neben mir lag. Ich spürte, wie grob ich war, ich spürte, wie mein Kind verstillte. Maja, sagte ich leise, Maja, du darfst gehen, sagte ich immer wieder, bis mein Herz weit und aus dem Herzen eine Wiege wurde.
Als wir ausstiegen, nahm ich Maja an der Hand, und sagte, bald, bald kannst du gehen. Maja wehrte sich nicht, Maja hatte ihren Körper wieder und ging mit mir ins Zimmer, das schmutzig war, Haare überall, Plastiksäcke, Essensreste. Ich richtete das Bett für Maja, die still auf dem Sessel saß und durchscheinend zu werden begann. Ich hob Maja ganz sacht ins Bett und setzte mich zu ihr; ich konnte Maja wiegen, mein Herz war weit genug. Die Spannung ging aus den Kiefern, den Knien, ich hatte keine Angst jetzt um sie. Dann ging Maja durch den Raum zur Tür: Ich sah sie verschwinden und folgte ihr, um nachzusehen, wo sie sei. Vor dem Haus kniete Liza und wusch ihr Haar in einen Eimer. Zwei Frauen saßen daneben auf einer Bank; Amulette, Silberplättchen hatten sie um den Hals, an den Ohren; ihre Hände waren schmutzig und aufgequollen, schwarz und eingerissen die Fingernägel, Schafwolle war auf Planen neben sie gebreitet, Kräuter lagen in tiefen Körben zum Trocknen, in flacheren Körben lagen Chili und dunkle Schoten. Der Fahrer wusch Staub von der Scheibe; unterschiedslos war alles in goldgelbes Licht getaucht: der Fahrer, die Frauen, die Häuser, die Hunde, der Dreck, der an den Kanten und Ecken sich sammelte, die dürren Pflanzen.
Ich ging hinters Haus, Kuhfladen klebten zum Trocknen an Wänden, Kuhfladen waren zu Haufen geschichtet; ich folgte einem Pfad, der an Schreinen vorbei auf einen Hügel führte. Ein Hund kam und strich mir um die Waden, ich strich dem Hund übers Fell, obwohl mir grauste vor den kahlen, schrundigen Stellen; der Hund, würde ich zu Maja sagen, ist semmelfarben wie Winnie gewesen, nur dünner, viel dünner, wir sollten ihm die kranken Stellen mit Salbe bestreichen. Wo ist Winnie, würde Maja fragen, und ich würde sagen, drüben ist Winnie, drüben und läuft über Wiesen und freut sich und hat keine Geschwüre und hat ein glänzendes Fell.
Ich hob den Kopf und schaute über die braungelben Flechten und Gräser, über die Schreine nach Westen, wo die Sonne hell im Dunst aus Aubergine und Grau am Himmel stand. Der Hund erhob sich, gähnte und machte sich auf den Weg ins Dorf zurück, vom Bellen dort gerufen.
Ich blieb stehen, hielt meine Zehen still. Die Stille konnte in die Fersen gehen, in die Knie. Die Stille konnte sich unter meinen Nabel legen. Ich rollte langsam über die Fersen und Ballen ab, die Spannung ging aus dem Körper, ich spürte die Haut zu den Achseln hin. Die Sonne berührte den Grat, die Sonne sank hinter ihn. Ähnlich würde Maja dann gehen, ähnlich schnell. Licht schickte die Sonne von drüben, Lichtgrüße, die Wolken: eine Herde rosa Lämmer.
Ich sehnte mich nach Händen und dachte an den Hund, lachte kurz. Die nassen Haare fielen mir ein, Liza, die vor dem Eimer gekniet war. Ich schaute nach Osten, sah Schreine, Häuser, Berge als dunkle Schemen und drehte mich zurück: Der Widerschein war verschwunden, grau war der Dunst und größer die rosa Herde. Ich ging schnell ins Dorf hinunter, Licht brannte in den Häusern, Liza trat mit nassem Haar aus der Tür, Abendessen, sagte sie und trat zurück, um sich das Haar am Ofen zu trocknen. Neben ihr hob eine Frau mit rotem Garn in den Zöpfen Fladen aus einem Korb in den Ofen, holte dann Schalen, die sie auf den Tisch neben die Thermoskanne stellte. In der Suppe, die die Frau dann brachte, schwammen Nudeln und Kohlblätter. Ich würde eine Schale voll für Maja mit aufs Zimmer nehmen.
Ich setzte mich zu Liza an den Ofen, so nah, dass ich sie berührte. Wir saßen nebeneinander und schwiegen, schauten über den gestampften Boden, über den niederen Metallofen, der zu glühen begann, zu den Bänken, auf denen Männer unter groß geblumten Kunststoffdecken lagen. Es tat gut, Liza so warm zu spüren. Liza legte mir den Arm um die Schulter.
In der Früh war der Himmel sehr klar. Bright sky, sagte der Fahrer und wischte der Gottheit, die am Armaturenbrett befestigt war, über die Brust mit dem Finger. Men seem to like her, sagte Liza neben ihm. Der Fahrer nickte, women also und spielte Om Mani Padme Hum wieder.
Wir stiegen aus, gingen langsam durchs karge Tal, die Klarheit hob die Herzen, die Schritte. Die Zeit verschwamm im Raum. So klar war der Raum, dass wir ihm nichts beilegen mussten. Zärtlichkeit entspann sich zwischen uns. Married, fragte der Fahrer, als wir ins Auto stiegen, no, sagten Liza und ich. Me, married, sagte der Fahrer und zog sich Handschuhe an und wischte der Figur wieder über die Brust. Children, fragte der Fahrer. No, sagte Liza. One child, sagte ich, where, fragte der Fahrer. Abroad, sagte ich. Dort würde Maja dann sein. Die Hand würde ich Maja auf die Schulter legen, den Scheitel würde ich berühren und geh zu ihr sagen, geh, Maja.
Alle mussten im gleichen Raum schlafen. Alle lagen auf dreckigen Betten, alle hatten ähnliche Kunststoffdecken. Alle hockten sich hinter die Mauer zum Kacken, die aus dem Westen mit Lampen, ohne Lampen die, die heimisch waren. Ich breitete den Schlafsack aus. Maja würde draußen bleiben, Maja würde nicht kalt sein unterm blühenden Himmel.
Wir sahen die Schneeberge jenseits der Wälle wieder, ich streichelte Maja. Das Gepäck war auf die Rücken von Tragtieren geschnallt. Ich trug nur Maja. Ich trug sie in einem Tuch, das mir um die Brust und über den Rücken lief. Liza berührte mich, sagte schau. Schau, wie die Berge im See sich spiegeln, oder schau, wie viele Esel am Hang dort grasen. Meistens ging Liza weit vorne, ich sah Lizas Kopf sich auf und ab bewegen.
Am Abend bauten wir ein Zelt aus blauem Kunststoff auf. Ich ging auf den Hügel, sah mich um und winkte, summte für Maja, die im Tuch an meinem Rücken lag. Wir sahen scharf gezogen Grate, wir sahen Brüche, Schöße, Kaskaden. Wir sahen türkis den See und am Ufer das Zelt, wir hörten ein Glöckchen, wenn der Wind in unsere Richtung wehte. Laufen wollte Maja dann. Ich sah Maja als Schemen, wenn sie vor den Felsen stand, dann verschwand Maja und ich sah sie als Gespinst. Ich musste schnell gehen, um sie nicht ganz zu verlieren, manchmal musste ich die Hand an die Augen legen, weil sie weit vorne über mir im Gegenlicht schwebte. Nach Osten in den Schatten führte der Weg an Felsen vorbei, Papier, leere Flaschen, Folienstückchen lagen verstreut auf dem steinigen Grund. Maja ging unbeirrt weiter, und ich war froh darüber, der Weg führte steil in einer Kehre nach Westen auf den Gipfel des Hügels. Dort blieb Maja stehen. Sie ließ sich nicht an der Hand nehmen.
✧
Breit war der Weg am Ufer entlang, lehmig und feucht, dann wieder trocken und steinig, schmal; kleine Polsterpflanzen wuchsen dort, über die ich immer wieder mit dem Finger strich. Ich bückte mich leicht, weil ohne Maja mir das Tuch nur lose jetzt am Rücken lag.
Steine, über die zwei Linien liefen, hob ich auf und wischte sie an der Hose ab, die davon schon braune Streifen an der Seite hatte. Ich hielt einen Stein in der Hand, bis ich einen anderen aufhob, der mir schöner erschien. Dann verglich ich die Steine und legte den schöneren auf eine Polsterpflanze. Mit dem Handrücken fuhr ich über die Wangen, die Tränen abzuwischen und hob den unteren Rand der Sonnenbrille. Liza legte mir ihren Arm um die Schulter, zog mich leicht an ihren Körper, drückte mich sacht. Nach vergorenen Zwetschgen roch Liza, süß, ganz anders als Maja roch sie. Oder sie berührte mich sacht am Arm.
Da war der Himmel, gleich gültig, ob er wolkenlos war oder Wolken über ihn zogen, die weißen Riesen entlang oder als Fahnen über die Bergkämme flogen; da war der Himmel, gleich gültig, ob Wolkenlinsen über ihn fuhren, Walzen über den Gipfeln standen oder ein Schleier über ihm lag, der sich auflöste bis Mittag, ausdünnte über den Bergen im Westen schon früher.
Der Himmel war immer gleich gültig, und manchmal erschien er mir gütig darüber. Mit jedem Blick anders erschien mir das Wasser, immer anders die Kräusel, die zitternd sich hoben und hüpften und tanzten, und manchmal weit draußen, wenn der Wind drüberstrich, Krönchen zu tragen schienen; immer anders die Wellen, die ans Ufer schlugen und Rüschen aus Schaum über die Steinchen legten, immer anders die Kreise, die verliefen, wenn Fische aufschwammen und abtauchten.
Wenn ich tagsüber den Himmel sah, der strahlend und hell über mir lag, war mir leichter.
Weinen musste ich, wenn ich Steinchen auf die grünen Kissen legte. Den klaren Himmel liebte ich, er bedeutete, dass Maja dort war. Immer aber musste ich die Steinchen auflesen und anschauen und ablegen oder ins Wasser starren: sehen, wie mein Kind verschlupfte, ich konnte dann kaum atmen. Es wird anders, sagte Liza, die mich streichelte, die mich hielt, es wird leichter. Ich konnte dann wieder in den Himmel schauen, musste nicht die Steinchen auf die grünen Kissen legen.
Im Zelt lagen wir nebeneinander. Ich dachte, Liza könnte ein Engel sein, was Gutes floss von ihr auf mich. Ich konnte den Arm strecken und Liza berühren. Sie rückte dann zu mir, legte ihren Arm um mich. Der Wind strich meist ums Zelt, und ich lag still neben ihr; wenn wir die Bahnen nicht straff genug gespannt hatten, flatterten sie.
In der Früh kroch ich vor Liza aus dem Zelt, sah den Horizont hell. Mir war, als würden die Füße den Boden nicht berühren oder kaum.