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Vorbemerkung Teil I: Führungsverständnis

Sie haben sich also auf den Weg gemacht – das verdient Respekt. Wenn Sie das Führungshandwerk gerade erst erlernen, stellen Sie sich einem Lernprozess. Es gilt, sich Wissen anzueignen, Klischees zu hinterfragen und neue Gewohnheiten aufzubauen. Das bringt Erkenntnisse, ist aber auch anstrengend. Für diejenigen, die schon lange Führungskraft sind, gehört sogar noch mehr dazu, nämlich die Bereitschaft, sich selbst und die eigenen Vorstellungen zu hinterfragen. Das sollten wir natürlich alle regelmäßig tun. Die Wahrheit aber ist: Die allermeisten tun es nicht, es erfordert zu viel Kraft. Ich kann Ihnen allerdings versprechen: Es lohnt sich.

Glückwunsch, Sie sind auf gutem Wege.

Im Folgenden stelle ich Ihnen mein Theoriemodell der Komplementären Führung vor. Zuvor aber werden die Konstrukte Management (i. S. v. Unternehmensführung) und Personalführung präzise definiert und gegeneinander abgegrenzt. Es wird geklärt, worin Führungsleistung besteht und welche Kompetenzen und Ressourcen man dafür braucht. Auch Unschärfen und persönlichpolitische Dimensionen des Berufs werden thematisiert, denn gute inhaltliche Arbeit allein ist noch keine hinreichende Bedingung für Erfolg. Um Ihnen ein bisschen Kontext und Orientierung mitzuliefern, gebe ich einen kurzen Überblick über solche Führungskonzepte, die ich für unbrauchbar halte. Sehr spannend ist auch die Frage, warum eigentlich die meisten formalisierten Personalinstrumente gute Führung eher behindern als befördern – was Führungskräfte hier erleben, ist teils haarsträubend. Eine Entschuldigung für Führungsabstinenz ist das freilich nicht, denn es lässt sich konstruktiv damit umgehen. Am Ende des ersten Buchteils verstehen Sie Ihr Führungshandwerk ganz sicher besser als je zuvor. Ohne diese Grundlagen können Sie die folgenden Inhalte auch nicht wirklich gut nachvollziehen.

Führen als Beruf

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