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ELENA FLIEGT

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Elena schlug die Augen auf. Sie lag auf dem Boden und war unglaublich durstig. Ihr Mund und ihre Kehle waren so trocken, als wären sie mit Sand gefüllt. Und irgendetwas stimmte nicht mit ihren Augen. Sie richtete sich auf und räusperte sich stöhnend.

DURST!

Sie musste unbedingt etwas trinken!

Ihr Blick wanderte zur Seite und blieb an einer Flasche Cola hängen, die dicht neben ihr stand. Mit zitternden Händen griff sie danach und öffnete den Drehverschluss. Wohlig seufzend setzte sie den Flaschenhals an die Lippen.

KÖSTLICH!

Diese herrliche Feuchtigkeit, die ihre trockene Kehle benetzte. Noch ein letzter köstlicher Schluck. Sie stellte die leere Flasche zurück auf den Boden und legte sich wieder zurück, da sich alles vor ihren Augen drehte.

Eine Weile döste sie einfach so vor sich hin. Dabei spürte sie weder die Härte des Betonbodens auf dem sie lag, noch fragte sie sich, wie sie eigentlich hierhergekommen war.

Sie musste eingeschlafen ein, denn als sie wieder erwachte, fühlte sie sich so gut, wie schon lange nicht mehr. Sie sprang auf.

Und dann überfiel plötzliche Euphorie sie wie ein Blitz.

Jauchzend drehte sie sich im Kreis. Lachend tänzelte sie mit hoch erhobenen Armen über die freie Fläche, die zur letzten Etage eines Parkhauses hoch über den Dächern Hamburgs gehörte.

Sie wunderte sich keinen Augenblick lang darüber wie sie hierhergekommen war, denn es kümmerte sie nicht.

Sie war so glücklich, fühlte sich so unendlich frei!

Übermütig tänzelte sie an den Rand des Parkdecks, drehte lachend eine Pirouette und lehnte sich dann über das niedrige Geländer.

Kichernd schaute sie auf das strahlende Lichtermeer unter sich. Diese herrlichen Farben! Diese funkelnden Sterne hoch über und tief unter ihr. Sie fühlte sich körperlos und so frei wie ein Vogel, glaubte sich unbesiegbar, fühlte sich schwerelos.

„Ich bin so glücklich“, rief sie den Sternen zu. „So unendlich glücklich und so frei wie ein Vogel. Ja, wie ein Vogel! Wenn ich wollte, könnte ich fliegen“, rief sie in die Stille der Nacht.

Dann breite deine Arme aus und fliege, fliege hinunter zu den Lichtern oder hinauf zu den Sternen. Du kannst es, Elena. Fliege Elena, fliege“, wisperte eine Stimme sanft.

Und Elena breitete lachend die Arme aus, wippte fröhlich auf den Zehenspitzen und stürzte jauchzend dem glitzernden Lichtermeer entgegen.

Skrupellos

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