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DIE TOTE AUF DER BANK

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„Ich komme schon seit Jahren hierher, Herr Kommissar. Die schwarzen Holunderbeeren hier sind ganz besonders köstlich“, erzählte Magda Krause. „Und seitdem der Bahnbetrieb vor einigen Jahren auf dieser Strecke eingestellt wurde, kennt kaum noch jemand diesen verborgenen Platz, was mir bisher in jedem Jahr eine gute Ernte einbrachte. Vermutlich bin ich mittlerweile noch die Einzige, die hier Beeren pflückt.“

„Als Sie hier ankamen, war die Frau da alleine?“, wollte Kommissar Heckert wissen.

„Ja, sie war alleine. Allerdings bin ich hier in all den Jahren kaum jemals jemandem begegnet“, erwiderte Magda Krause.

„Haben Sie die Frau auf der Bank sofort gesehen als sie ankamen?“

„Natürlich, Herr Kommissar. Ich musste doch an ihr vorbeigehen, um an die Holunderbüsche zu gelangen. Ich habe nur guten Tag gesagt und die Frau nicht weiter beachtet, zumal ich ja auch die Leiter zu schleppen hatte. Allerdings war ich etwas überrascht hier überhaupt auf jemanden zu treffen.“

„Und wie kamen Sie darauf, dass mit der Frau auf der Bank etwas nicht in Ordnung sein könnte?“

„Neugier war es jedenfalls nicht, Herr Kommissar, das dürfen Sie mir ruhig glauben“, erwiderte die Frau etwas pikiert.

„Das habe ich auch keine Sekunde lang angenommen, Frau Krause“, entgegnete Heckert freundlich.

„Zuerst ist mir nichts Ungewöhnliches an ihr aufgefallen“, berichtete Magda Krause von seinen freundlichen Worten besänftigt. „Aber als ich ein paarmal zu ihr hinsah, da fiel mir dann doch plötzlich auf, dass sie sich überhaupt nicht bewegte.

Anfangs dachte ich, sie sei ohnmächtig geworden. Also entschloss ich mich zu ihr hinzugehen und nachzusehen, ob ich ihr helfen kann.

Und das hab ich dann ja auch getan.

Aber als ich näher kam schwante mir nichts Gutes, als ich sie so unbeweglich auf der Bank sitzen sah. Und als ich dann vor ihr stand, wurde meine schreckliche Ahnung bestätigt, denn sie sah mich starr aus leblosen Augen an.

Es war ganz schrecklich!

Einen Moment lang fürchtete ich, mein Herz bliebe stehen.

Aber nachdem ich mich dann von meinem Schreck erholt hatte, alarmierte ich sofort die Polizei“, sagte sie leise.

„Aber Sie haben die Frau vorher noch nie gesehen, ist das korrekt?“, vergewisserte sich Heckert.

„Ja, das ist korrekt. Ich kenne die Frau nicht und habe sie auch vorher noch nie gesehen.“

„Ich danke Ihnen für das lange Warten und für Ihre Geduld, Frau Krause“, verabschiedete sie der Hauptkommissar freundlich.

„Und was ist jetzt mit meinen Holunderbeeren, Herr Kommissar? Ich bin schließlich extra deswegen hierher gefahren. Sind Ihre Leute jetzt fertig? Kann ich endlich meine Beeren pflücken?“, wollte die Frau wissen.

„Ich bedaure das traurige Ende der armen Frau wirklich sehr, aber die Holunderbeeren können doch nichts dafür“, fuhr Magda Krause treuherzig fort, die sich überraschend schnell von dem Schreck erholt hatte. Jetzt kam ihre praktische Seite zum Vorschein und die befürchtete, sie müsse unverrichteter Dinge abziehen.

„Es tut mir sehr leid, aber die Untersuchungen hier werden noch länger andauern“, erwiderte Heckert freundlich. „Allerdings dürften Sie hier am Wochenende wohl wieder ganz ungestört die Beeren pflücken können.“

„Danke, Herr Kommissar. Wissen Sie, wenn ich es mir so recht überlege, dann passt mir das Wochenende auch viel besser. Da können mich nämlich mein Mann und meine beiden Söhne hierher begleiten. Jetzt, wo das hier passiert ist, traue ich mich ehrlich gesagt alleine nicht mehr hierher.“

Nachdem die beiden Kommissare sie noch zu ihrem Kombi begleitet und ihr dabei geholfen hatten die sperrige Leiter zu verstauen, verabschiedete sich Magda Krause und fuhr davon.

„Und was machen wir jetzt, Chef?“, wollte Kommissar Schuster wissen.

„Wir fahren zurück ins Präsidium. Hier stören wir nur. Versuchen Sie anhand der Fotos etwas über die Tote herauszufinden. Wenn wir Glück haben, finden Sie was in Ihrem Computer“, erwiderte der Hauptkommissar.

Die Tote auf der Bank

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