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HOFFNUNG AUF EINE SPUR

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Kommissar Heckert, der sich gerade bequeme Sachen angezogen hatte, freute sich darauf, endlich mal wieder einen gemütlichen Abend bei einem gepflegten Glas Rotwein in seiner eleganten Penthouse-Wohnung zu verbringen.

Mit einem Kristallglas in der einen und einer Flasche Wein in der anderen Hand begab er sich hinüber ins Wohnzimmer. Er stellte die Flasche und das Glas auf den kleinen Beistelltisch neben der dunkelgrauen Ledergarnitur und trat an das Panoramafenster, welches sich über die gesamte Länge des Raumes erstreckte.

Die Eigentumswohnung, die seine verstorbene Frau Iris noch mit ihm zusammen ausgesucht hatte, befand sich im vierten Stock eines sandfarben verklinkerten Hauses. Sie hatten die Wohnung mit dem Geld bezahlt, das Iris überraschend von einem entfernten Verwandten geerbt hatte, der in Australien gelebt hatte und dort alleine und ohne Erben gestorben war.

Heckerts Blick schweifte über den Harburger Stadtpark und den darin eingeschlossenen Außenmühlenteich. Dieses Panorama war zu jeder Jahreszeit wunderschön und begeisterte den Kommissar stets wieder aufs Neue.

Ach Iris, du fehlst mir so sehr, dachte Heckert traurig. Wie schön hätte unser Leben noch sein können. Wir haben uns geliebt, waren all die Jahre so glücklich miteinander.

Alles vorbei!

Einige kleine tödliche Kugeln, verschossen in einer Bank, die Iris zusammen mit seinen Eltern aufgesucht hatte, töteten seine Lieben und zerstörten sein Lebensglück innerhalb weniger Sekunden.

Alle die sich in der Bank befanden, starben an diesem grauenvollen Tag vor knapp vier Jahren. Alle, bis auf die Bankräuber, die das Massaker angerichtet hatten. Und alles nur deshalb, weil eine der Geiseln den Mund nicht halten konnte, als sie den Anführer der Bankräuber zufällig erkannte und beim Namen nannte.

Eine völlig sinnlose Tat, denn die Täter wurden alle gefasst und zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Zu trösten vermochte das Felix Heckert jedoch nicht.

Er würde diesen schrecklichen Verlust niemals verwinden!

Der Kommissar drehte sich zu dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer um, das an jedem Detail die Hand seiner Frau erkennen ließ.

Er hatte nichts in der Wohnung verändert. Konnte er sich doch so manchmal einbilden, sie käme vom Einkaufen oder einem Besuch schon bald zu ihm zurück.

Er wischte sich seufzend über die Augen.

Traurig ging er hinüber zu dem Ledersessel neben der Couch, setzte sich und griff nach der Rotweinflasche.

Da läutete das Telefon.

Einen Moment lang erwog er nicht ranzugehen. Aber es konnte ja etwas Wichtiges sein. Und da er sein Leben dem Kampf gegen das Verbrechen geweiht hatte stand er, wenn auch widerwillig, auf und begab sich hinüber zu dem Sideboard auf dem sein Handy lag.

„Heckert“, meldete er sich verdrossen über die Störung.

„Du glaubst es nicht Felix, aber man hat meinen Schwiegervater brutal in seinem Laden überfallen und zusammengeschlagen. Ich war schon fast zu Hause, fahr jetzt jedoch erstmal zu ihm nach Bergedorf. Ich wollte dich nur fragen, ob du mitkommen möchtest. Ich hol dich gerne von zu Hause ab, bin ja schon fast in deiner Nähe“, drang Markus Jansens aufgeregte Stimme an Heckerts Ohr.

„Wieso ich? Was soll ich da. Ich kann dir dabei doch nicht helfen. Das ist ja zum Glück kein Fall für die Mordkommission“, wiegelte Heckert ab.

„Mein Schwiegervater meint, der Überfall auf ihn könnte etwas mit dem Mord an den Bianchis zu tun haben. Ich dachte nur, dass du vielleicht dabei sein möchtest. Aber wenn du nicht willst.“

„Sachte, sachte, Markus. Natürlich komme ich mit“, sagte Heckert alarmiert, als sein Kollege das getötete italienische Ehepaar erwähnte.

Vielleicht ergab sich da ja endlich eine Spur.

„Also dann bis gleich, Markus“, beendete er rasch das Gespräch.

Er eilte ins Schlafzimmer, nahm schnell eine schwarze Jeans, weinrotes Shirt, schwarze Lederjacke und schwarze Slipper aus dem Schrank und zog sich hastig um. Jetzt noch die Brieftasche.

Er nahm nicht den Fahrstuhl, sondern eilte die Treppe hinunter. Unten angekommen öffnete er genau in dem Moment die Haustür, als Markus Jansens silberfarbener Audi vor dem Haus hielt.

Markus öffnete von innen die Beifahrertür.

Kommissar Heckert stieg ein.

Tödliches Geheimnis

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